Für welche Ausbildung hättet ihr euch nachträglich entschieden, nachdem ihr schon mehrere Jahre in eurem Beruf gearbeitet habt?
Habt ihr euch schonmal gewünscht, das ihr euch für eine andere Ausbildung, oder ein anderes Studium entschieden hättet, jetzt nachdem ihr schon mehrere Jahre in eurem Beruf gearbeitet habt?
Über ein Ja oder Nein in der Umfrage würde ich mich auch freuen, aber nochmehr würde mich interessieren welche Ausbildung ihr mit eurer heutigen Berufserfahrung stattdessen lieber gewählt hättet, unabhängig von euren damaligen Schulnoten.
7 Stimmen
3 Antworten
Ich bin sehr gern Industriekauffrau und Wirtschaftsfachwirtin, mir gefällt mein Beruf, sitze tatsächlich mit Leidenschaft vor Exceltabellen und Ringordnern ;).
Seit ich allerdings die Nische der Kinder- und Jugendhilfe und des gemeinnützigen Sektors für mich entdeckt hab, könnte ich mir tatsächlich vorstellen, dass ich in 10-15 Jahre jünger durchaus noch mal über ein Studium der Sozialen Arbeit nachdenken würde.
Zum einen, weil das echt ein durchaus spannender, interdisziplinär geprägter Bereich ist, bei dem es viele interessante Themen zu erkunden gibt. Zum anderen aber auch, weil in meiner von mir sehr geliebten Nische allzu oft Fördermittel und somit auch Jobs an das Vorhandensein eines solchen Abschlusses gekoppelt sind und ich letztendlich sogar in meinem Verwaltungsbereich noch mal andere berufliche Möglichkeiten hätte, wenn ich neben meinen BWL-Skills auch so einen Zettel mitbringen würde.
Allerdings jetzt mit fast 41 noch mal in die Uni und Hausarbeiten schreiben? Och nö, eher nicht...
Ökonomisch bin ich tatsächlich in der sehr priviligierten Situation, dass das kein Problem darstellen würde. Das Gehalt meines Mannes reicht locker für unsere Lebenshaltungskosten aus, Rücklagen sind ebenfalls üppig vorhanden und zudem könnte ich sogar noch auf erweiterte Unterstützung in der Familie bauen. Selbst die Krankenversicherung wäre kein Thema, weil ich ja über meinen Mann kostenlos familienversichert sein könnte.
Es ist echt eher der Punkt, dass ich keine Lust habe, noch mal so intensiv und vollständig in die Lernerei einzutauchen (auch, weil ich merke, dass das tatsächlich mit fortschreitendem Lebensalter nicht einfacher wird!). Und dass ich das Schreiben von Hausarbeiten schon immer gehasst habe und das echt nicht noch mal machen möchte ;). Übrigens auch der Grund, weshalb ich auf meinen Fachwirt nicht noch den Betriebswirt draufpacken möchte, weil auch dort eine Hausarbeit dazugehören würde ;).
Pardon, für eine vollumfängliche Antwort mit langer Einleitung müsste ich zuviel schreiben (keine Zeit), daher hier sofort die Quinntessenz derer:
Wenn sich ein Wunsch, oder ein Ziel nicht direkt erreichen lässt, kann sich manchmal ein Umweg im Nachhinein als noch befriedigender/ erfüllender herausstellen als der direkte Weg. Ein Beispiel (von vielen Möglichkeiten) wäre zb der Kauf eines ländlichen Hauses in den französchischen Vogesen (an der Grenze zu Deutschland und vergleichsweise günstig), oder weiter entfernt im spanischen Hinterland (Abwanderung der Jungen, daher viel Leerstand und günstige Immobilien) und dort eine Jugendhilfeeinrichtung aufbauen (ggf mit EU-Fördergeldern). Dafür braucht es nur mindestens eine qualifizierte Angestellte/r, oder sogar interessierte Mitstreiter/in. Also etwas in der Art Rückzugs-, Therapie und Betreuungsort für Kinder und Jugendliche um auf andere Gedanken zu kommen. Je nach Themen-Ausrichtung dieser Einrichtung könnten die Kosten evtl mit den dt. Krankenkassen abgerechnet werden, oder vielleicht auch durch Spenden, oder private Zahlungen der Eltern gedeckt werden (wohlhabendere Familien decken durch höhere Preise indirekt die Unkosten der ärmeren Familien). Eine weitere Synergie daraus wäre ein Ferienhaus für deine Familie im Ausland und wenn Gartenarbeit in das Programm involviert würde, zudem noch ein Selbstversorgerhof.
Kann auch Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, Kanada sein. Wie gesagt es war nur ein Beispiel von vielen Möglichkeiten.
Und wie genau kommst du darauf, dass deine Idee irgendwie ein passender Ansatz für mich sein könnte? Hab ich irgendwo den Wunsch geäußert, eine eigene Einrichtung und zudem im Ausland zu gründen? Und willst du mir - Wirtschaftsfachwirtin, seit mehreren Jahren tätig im Verwaltungsbereich der Kinder- und Jugendhilfe und somit bestens vertraut mit den Finanzierungsmöglichkeiten in diesem Bereich - wirklich erklären, wie man so eine Einrichtung finanzieren könnte? Mit offenbar viel weniger Ein- und Überblick in diese Thematik, als ich sie aufgrund meiner beruflichen Erfahrungen besitze?
Danke, deine Antwort offenbart einen interessanten Einblick in deine Gedankenwelt. Du hast Recht meine Ratschläge sind für dich unpassend. Trotzdem noch alles Gute für dich.
Mir bereitet mein "Ausbildungsfeld" viel Freude und ich wuerde mir mehr Mitwirkung in manchen Teilbereichen des umfassenden Berufsfeldes wuenschen, wo ich die erlernten Kenntnisse und praktisch erfahrenen Fertigkeiten auch zum Wohle des Arbeitgebers mehr umsetzen koennte.
Ich arbeite erst seit einem Jahr als gelernte Fachkraft in meinem Job und bin vollkommen zufrieden.
Ich hatte zwar andere Berufswünsche, als ich jünger war, aber ich habe dann nach ungelernten Gelegenheitsarbeiten gemerkt, dass es so nicht weitergehen kann und so hatte ich nach einigen Rückschlägen endlich den Beruf gelernt, den ich heute ausführe und das war die richtige Entscheidung.
Danke für diese sehr ehrliche Antwort. Ich verstehe den ökomomischen Gesichtspunkt welcher solch einen Umstieg entgegensteht. Schade dass das System den Wechsel der Biografie so sehr erschwert, insbesondere für Mesnchen wie dich, die ein echtes Interesse daran hätten.