"Einer seiner Mitarbeitenden hat mir brutal ins Gesicht geschlagen!" - Findet ihr auch, dass die Gender-Neutralität bei diesem Satz total unnötig ist?! 🤨
15 Stimmen
5 Antworten
Unnötig? Die gewählte Satzkonstruktion drückt etwas aus, was der Sprecher vermutlich gar nicht sagen wollte.
Meinte er die Leute, die angestellt sind? Dann wären das die Mitarbeiter?
Oder meinte er die Leute, die da gerade auch wirklich real arbeiten?
Das können zweierlei verschiedene Dinge sein. Schon wenn einer mit Krankheit zuhause geblieben ist. Dann ist er nicht mehr Mitarbeitender. Aber wohl immer noch Mitarbeiter.
Die Genderologen nehmen der Sprache mit ihrer Besessenheit eine Ausdrucksmöglichkeit, die zu Präzision beiträgt.
Daher hat das nichts mit Notwendigkeit zu tun. Ist aber abzulehnen.
Unbedingt ja. Es finden sich sicher auch noch ein paar Halbhirne, welche auf eine korrekte Bezeichnung für Henker, Vergewaltiger und Diktatoren drängen.
Jene könnten ja vermutlich seelischen Schaden ob der falschen Pronomen nehmen.
Mit Verlaub: Wenn beispielsweise Piloten keine ausreichende Selbstsicherheit haben zu wissen, ob sie männlich, weiblich oder irgendwas dazwischen sind und in Tränen ausbrechen weil man sie mit dem falschen Begriff anspricht, dann ist ihnen jegliche Lizenz zu entziehen.
Ich persönlich finde, dass die Verwendung von substantivierten Partizipien nicht automatisch Gendern ist.
Bei "ein Mitarbeitender" werden vermutlich die meisten an einen Mann denken - und nicht z.B. an "ein mitarbeitender Mensch". Ebenso werden die meisten bei "eine Mitarbeitende" aller Wahrscheinlichkeit nach an eine Frau denken - und nicht an "eine mitarbeitende Person".
Insofern finde ich die Frage per se falsch...
Das Wort "M/mitarbeitender" wurde nicht dafür geschaffen. Als stinknormales Partizip existiert es schon, seit es das dazugehörige Verb gibt. Und auch die Substantivierung von Partizipien ist keine neue Erfindung. Im Plural, also "Mitarbeitende", wenn man alle Personengruppen miteinbeziehen möchte, mit "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" eben nicht nur Frauen und Männer, wäre es vermutlich Gendern, aber so eher nicht...
Aber es ist schon verwunderlich, wie schön althergebrachtes deutsches Vokabular (und Grammatik) viele hier aufregt, wenn man das in die Nähe des Genderns stellt.
Die Motivation Mitabeitender zu sagen liegt ja darin, dass man Mitarbeiter nicht neutral findet. Dass das ganze dann im Singular trotzdem nicht funktioniert, zeigt, wie irrational die Genderbefürworter unterwegs sind. Es geht um öffentliche Tugendprotzerei und nicht darum, ob etwas sinnvoll ist oder etwas bringt. Man setzt sich bei den Partizipformen ja zudem über die Bedeutung hinweg, weil mit dem Partizip Präsens Handlungen im beschriebenen Moment benannt werden.
Zwar ist die Auslegung dessen, was der beschriebene Moment ist dehnbar und wird wortindividuell ausgelegt, spätestens bei "Mitarbeitende, die sich im Urlaub befinden", "stehende Laufende" oder den "toten Drogengebrauchenden" wird es aber völlig absurd. Wer sich darüber hinwegsetzt, dem ist alles egal außer dem festen Willen, zu den Guten zu gehören und das öffentlich bekannt zu machen.
Ich finde vor allem solche Fragen für völlig unnötig.
Du weißt doch, wer dir ins Gesicht geschlagen hat und ob das ein Männlein oder ein Weiblein war.
Wenn das Geschlecht bekannt ist, kann man mit Sicherheit darauf verzichten. Wenn es nicht bekannt ist, sollte man das auf keinen Fall.
was du sagst stimmt zwar sachlich, aber trotzdem soll ja genau das damit bezweckt werden. Nur dafür wurde ja das Wort "mitarbeitender" überhaupt geschaffen. dass das dann letztendlich ein Schuss ins Knie war, ist ja eine andere Sache.