Deutschland raus aus der EU?

Nein weil... 83%
Ja weil... 17%

30 Stimmen

9 Antworten

Nein weil...

Auf gar keinen Fall!

Dann könnte Deutschland sich v.a. wirtschaftlich begraben lassen!

Eine ganze Reihe Vorteile und Erfolge (gerade im Bereich der Wirtschaft) konnte Deutschland stets hauptsächlich nur aufgrund seiner Mitgliedschaft und starken Einbindung in der EU erzielen.

Großbritannien ist ein abschreckendes Beispiel dafür, wie es nach einem EU-Austritt ganz plötzlich steil bergab gehen kann.

Und Deutschland, das ziemlich in der Mitte Europas und inmitten der EU liegt, würden die Folgen eines solchen Austritts noch deutlich schlimmer treffen als GB....


Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 09:52

Deutschland könnte ja mit Großbritannien etwas neues Gründen.

Dein Wirtschaftsargument ist absolut haltlos. Diese funktioniert auch ohne EU.

smartguy92  05.08.2025, 10:04
@Worschtsubbe

Wie Großbritannien nach dem Brexit wirtschaftlich abstürzte, sieht man ja bis heute.

Und Deutschland, das im Gegensatz zu GB keine Insel ist, sondern die geographische Mitte der EU darstellt, wäre von so etwas nach einem "Dexit" noch sehr viel stärker betroffen. Bei der ohnehin schon angeschlagenen deutschen Wirtschaft würden ohne die EU-Vorteile nach absehbarer Zeit endgültig die Lichter ausgehen....

Häng ruhig weiter deinen Phantastereien nach - die haben mit der Realität vergleichsweise wenig zu tun!

Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 12:51
@smartguy92

Du kannst Britanniens Wirtschaft doch nicht mit Deutschlands gleichsetzen 🤣

Die Nachfrage nach deutschen Gütern und export(ex)Weltmeister verschwindet doch nicht nur weil man nicht in der EU wäre.

Nein weil...

Ich verstehe den Anstoß für Deine Frage nicht. Deutschland ist als relativ kleines Land zur drittgrößten Volkswirtschaft aufgestiegen. Das verdanken wir auch der Einbindung in die EU. Das einzige Problem bei der EU sind ein paar trojanische Pferde/Saboteure mit autokratischen Ambitionen. Der Rest ist eine Erfolgsgeschichte für Deutschland und Europa.


Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 09:42

Du meinst also, dass Deutschland ohne die EU wirtschaftlich nicht erfolgreich sein kann? Das müsstest du mir näher erklären.

PeterP58  05.08.2025, 10:01
@Worschtsubbe

Deutschland ist nach China und den USA das drittgrößte Export-Land der Welt. Deutschland ist exportorientiert und exportabhängig, zumal jeder 3. Arbeitsplatz einen Bezug zum Export hat. Und ein Großteil der Exporte geht natürlich ins EU-Ausland. Ein Ausstieg aus der EU hätte also wirtschaftlich extreme Folgen!

Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 12:52
@PeterP58

Weil deiner Meinung nach ein nicht eu Mitglied nichts mehr exportieren kann oder wie erklärst du diesen Schwachsinn?

Demnach müsste es Norwegen und der Schweiz total schlecht gehen🤣

cybersenior  05.08.2025, 16:07
@Worschtsubbe

Die wenigen Millionen Norweger profitieren von ihrem Ölreichtum wie die Saudis und die Schweizer von ihrer Jahrhundertewährenden Neutralität und in der Folge als internationaler Finanzplatz.

Da kann Deutschland nicht mithalten.

Wir sind Exportland und profitieren vom zollfreien Binnenmarkt der etwa 400 Millionen relativ wohlhabenden EU-Mitglieder. Die EU ihrerseits hat mit weiteren Schwergewichten wie Frankreich, Italien usw. als globale Wirtschaftsmacht ein stärkeres Gewicht bei Verhandlungen mit dem Rest der Welt als etwa Deutschland im Alleingang. Das erfährt aktuell gerade die Schweiz schmerzlich in den Zollverhandlungen mit den USA.

Nein weil...

Das wäre wirklich eine Katastrophe für Deutschland. Deutschland ist ein Exportland und wir sind da auf den freien Handel angewiesen. Der heutige wirtschaftliche Wohlstand in Deutschland ist zu großen Teilen dem europäischen Binnenmarkt zu verdanken. Ebenso erlaubt es die EU, problemlos in jedem anderen Mitgliedsstaat zu leben und arbeiten. Eine gemeinsame Währung erlaubt es zudem auch, einfacher in vielen Mitgliedsstaaten Geld auszugeben, z.B. wenn man im Urlaub ist. Durch die offenen Binnengrenzen kann man auch einfacher innerhalb der EU verreisen.

Ich denke auch, dass eine starke europäische Gemeinschaft in der heutigen Zeit sehr wichtig ist. Auf der Welt gibt es ja leider viele Konflikte und Kriege. Ebenso haben wir ja Großmächte um uns herum wie China, die USA und teilweise auch Russland. Diese Staaten sind ja jetzt nicht besonders europafreundlich eingestellt. Da ist es gerade wichtig, dass wir ein starkes und unabhängiges Europa haben, was mit den Herausforderungen der Zeit Schritt halten kann. Einzelne europäische Staaten wären dazu niemals in der Lage. Die Zeiten der großen Kolonialreiche sind vorbei.

Weiterhin sieht man ja in Großbritannien, dass ein Austritt nicht unbedingt sinnvoll ist. Das sollte man als abschreckendes Beispiel ansehen.

Stattdessen wäre ich eher für eine Reform der EU. Das Einstimmigkeitsprinzip ist sehr problematisch. Das ist jetzt bei 27 Mitgliedsstaaten schon sehr problematisch und schwierig, gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Da die EU sich ja auch noch erweitern will, wird das noch schwieriger. Eigentlich hätte man dies vor der Osterweiterung schon tun müssen.

Ebenso wäre ich dafür, dass das gewählte EU-Parlament mehr Macht und Mitspracherecht bekommt. Es wird ja von den Menschen aus den Mitgliedsstaaten direkt gewählt und sollte so als deren Vertretung die Interessen und Anliegen der Menschen umsetzen. Da fühlen sich sicherlich einige besser repräsentiert, als wenn einfach nur die EU-Kommission sagt, was beschlossen werden soll und das Parlament wenig Mitspracherecht hat.


Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 09:56

Wie hat man nur vor Gründung der EU überlebt?

Mietzel237  05.08.2025, 10:06
@Worschtsubbe

Da war die Welt eine ganz andere, weshalb man jetzt keine Vergleiche ziehen darf. Bevor die europäische Gemeinschaft gegründet wurde, gab es die Großmächte Frankreich, Österreich (ab 1866 Österreich-Ungarn), Großbritannien, Russland und Preußen (ab 1871 Deutsches Kaiserreich). Die haben die Welt kontrolliert und hatten riesige Kolonien. Doch auch zwischen den Großmächten gab es Spannungen, die letztendlich zum Ersten Weltkrieg führten. Danach wurden die USA und die Sowjetunion die 2 Großmächte. Der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn wurde zerschlagen, Deutschland wurde der Versailler Vertrag mit harten Bestimmungen wie Gebietsabtretungen und hohen Reparationszahlungen auferlegt. In Europa geschahen dann nochmal große Umwälzungen durch den 2. Weltkrieg mit vielen Toten statt und der Einfluss Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands (welches ja erst besetzt und später geteilt wurde) schwanden immer weiter.

Generell war Europa vor 1945 immer wieder von großen Kriegen heimgesucht. Neben den beiden Weltkriegen muss man auch die Koalitionskriege und die darauffolgenden Napoleonischen Beifreiungskriege mit nennen. Sie kosteten auch hohe Opferzahlen. Danach gab es allerdings dank des Wiener Kongresses und der dort beschlossenen Pentarchie mit dem Gleichgewicht der Mächte fast 100 Jahre Frieden. Auch sehr wichtig zu nennen ist der 30jährige Krieg. Dieser zerstörte große Landstriche Mitteleuropas und kostete großen Teilen der Bevölkerung das Leben.

Mietzel237  05.08.2025, 13:22
@Worschtsubbe

Naja, das war teilweise sehr schwierig. Nach dem Krieg war ja alles zerstört und die Menschen hatten kaum etwas. Das besserte sich dann erst später. Im Westblock besserte sich die Situation dank des Marshall-Plans viel schneller und stärker. Weiterhin gab es den Kalten Krieg. Während der Kuba-Krise 1962 und in den 80ern aufgrund der Aufrüstung durch die Sowjetunion, deren Einmarsch in Afghanistan und dem NATO-Dppelbeschluss und einer noch stärkeren Aufrüstung auf der anderen Seite war die Gefahr eines Atomkrieges sehr hoch.

Ebenso begann hier die europäische Einigung. Die EU war ja nicht auf einmal da. So wurde 1952 zwischen Deutschland, Frankreich und den Benelux-Staaten die EGKS gegründet. Eng damit verbunden sind auch die deutsch-französische Aussöhnung und Adenauers Westintegration. Die EGKS wurde dann auf alle anderen Wirtschaftsbereiche ausgeweitet und es entstand 1957 die EWG. Ebenso wurde EURATOM gegründet. Später kamen noch weitere Mitgliedsstaaten hinzu. Ebenso entstand die EG. Im Rahmen der Wiedervereinigung Deutschlands gab Deutschland längerfristig auch die D-Mark auf, was den Weg für den Euro freimachte. 1992 gab es den Vertrag von Maastrich, der die Gründung der EU symbolisiert, welche nun neben wirtschaftlichen Angelegenheiten auch Europa politisch eint. Die Einführung des Euro wurde dann hier auch offiziell festgeschrieben.

Es kann sich lohnen, im Internet mal zur Europäischen Einigung zu recherchieren. Dieses Thema ist nämlich sehr komplex und man kann seitenweise dazu erzählen. Jedenfalls muss man auch beachten, dass damals die Weltsituation eine andere als heute war. Erst der Kalte Krieg und danach dachte man, dass man jetzt den Weltfrieden hat, was jedoch überhaupt nicht eingetroffen ist.

Nein weil...

Vieles geht schief in der EU, vor allem mit Polen und Ungarn. Die EU mit den Abstimmungsrichtlinien war nie für die heutige Größe ausgelegt, wie soll man erahnen können, dass ein(ige) Mitgliedsstaat(en) so abweichend abstimmen. Man hätte vor 10 Jahren die EU reformieren müssen, so dass auch mit Mehrheit abgestimmt wird und nicht durch 1-2 VETO ganze wichtige Verfahren verlangsamt werden. Die negative Berichterstattung machts nicht besser. Rechte Populisten machen Ihren Job gut EU weit, da wird dann schnell vergessen, welche Vorteile dieses Bündnis hat.


Interesierter  05.08.2025, 09:48

Die EU ist ein Vertragswerk, das unter souveränen Staaten vereinbart wurde.

Grundsätzlich kann man Verträge nur mit der Zustimmung ALLER Vertragspartner ändern.

Insofern wäre für Mehrheitsbeschlüsse ein komplett anderes Konstrukt notwendig.

Interesierter  05.08.2025, 10:00
@ahriiuwu

Für Mehrheitsbeschlüsse reicht eine Reform nicht aus. Das Vertragskonstrukt souveräner Staaten gibt das nicht her.

Dazu müsste die EU von Grund auf komplett anders konstruiert und legitimiert werden.

Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 09:41

Kannst du mir ein paar Vorteile nennen, die wir nur durch die EU haben?

ahriiuwu  05.08.2025, 09:43
@Worschtsubbe

Keine Binnengrenzen, heißt freier Dienstleitungsverkehr-Warenverkehr. Gemeinsamer Wirtschaftsraum, Gemeinsame Währung, man kann als EU Bürger in jedem EU Land wohnen....

Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 09:45
@ahriiuwu

Achso, und all das hat vor der EU nicht funktioniert oder könnte nicht anders gemanaged werden? Wie funktionierte es zu D-Mark Zeiten? Da ging es uns auch gut.

Das sind nun keine Punkte, die NUR durch die EU funktionieren.

ahriiuwu  05.08.2025, 09:48
@Worschtsubbe

Nein, die D-Mark wurde nur in Teilen von DE benutzt. Damit konntest du bis 2003 nur in DE bezahlen. Jedes andere Nachbarland hatte eine eigene Währung. Für jedes Land brauchtest du ein Visum und arbeiten konntest du auch nicht ohne Arbeitserlaubnis, geschweige denn dort einfach so wohnen.

Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 09:53
@ahriiuwu

Also lebte Deutschland bis zur Gründung der EU 1993 in Armut?

Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 12:56
@ahriiuwu

Achso, danke. Konsumgesellschaft ist also Reichtum, und Genügsamkeit gleich Armut.🤦‍♂️

Sowas kann nur von einem Konsumopfer kommen

Nein weil...

die EU grundsätzlich eine gute Sache ist. Man hat nur die gewaltige Erweiterung von 12 auf 28 Mitglieder völlig falsch gemacht. Stichwort "Einstimmigkeitsprinzip". Da muss dringend nachgebessert werden.


Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 09:40

Daher ja die Frage einer neuen Gründung, da es vllt nichtmehr reformierbar ist.

Dziewczyna920  05.08.2025, 09:43
@Worschtsubbe

Die Frage ist dann aber wenn dieser Verbund nicht mehr reformierbar ist, wie sollen die sich dann auf eine Neugründung einigen können?

Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 09:55
@Dziewczyna920

Es müssen sich doch nicht alle sofort einig sein. Das sind sie ja auch jetzt nicht. Es braucht mutige Vorreiter. Und wenn Deutschland sich immer auf die Fahne schreiben will in Europa "zu führen" , warum sollte man nicht den Anfang machen?

Ich muss doch niemanden um Erlaubnis bitten, wenn ich aussteigen will und was neues machen. Oder doch? Das wäre nicht wirklich souverän.

Dziewczyna920  05.08.2025, 14:13
@Worschtsubbe

Die EU würde zusammenbrechen wenn Deutschland aussteigt, darüber sind wir uns doch wohl einig.

Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 18:23
@Dziewczyna920

Demnach ist Deutschland wichtiger für die EU als umgekehrt? Klingt nach einem Problem.

Jedenfalls wird es früher oder später notwendig sein. Die EU ist wie der ÖRR nicht reformierbar und auch unwillig.

Dziewczyna920  05.08.2025, 20:52
@Worschtsubbe

ich will nicht sagen wichtiger als umgekehrt aber auf jeden Fall ist Deutschland mit Abstand das wichtigste Land in der EU. Da beißt die Maus keinen Faden ab.