Bruder sagt „Wir brauchen einen Aufnahmestopp und Straftäter müssen abgeschoben werden,auch nach Syrien“, spinnt der?
Zum Thema Migration äußerte er sich vorhin so bei einem Bericht in Facebook,was meint ihr?
77 Stimmen
5 Antworten
Was genau ist an seiner Aussage falsch? Kommst du so schwer mit anderen Meinungen klar?
Natürlich gehören Menschen, die unseren Schutz und Wohlstand erbitten, und dann hier straffällig werden, abgeschoben. Ein Gast, der sich nicht benimmt, wird vor die Tür gesetzt, egal wie schlimm es bei ihm zuhause aussieht. Das kann jeder Mensch verstehen, was ist daran so schwer?
Und natürlich können wir nicht die halbe Welt aufnehmen - es gibt übrigens interessante Zahlen aus Dänemark, wo berechnet wird, wie viel Migranten in die Wirtschaft "einzahlen" und wie viel sie "rausnehmen" - es ist ein gewaltiges Minusgeschäft, soviel kann ich dir sagen. Zu glauben, dass unbegrenzte Migration von Menschen, die bildungstechnisch weit, weit unter uns stehen, hier "beiträgen" können, außer in den Niedriglohnjobs, ist am Ende eben einfach nur sehr, sehr naiv.
Oder um es mal ganz einfach für dich auszudrücken: Wenn du einen Kuchen hast, kannst du ein, zwei oder drei Stücke abgeben. Wenn aber plötzlich 50 Leute ein Stück wollen, bekommst du wahlweise selbst sehr wenig oder gar nichts, oder jeder nur ein winziges Stück und alle Verhungern. Und wenn jetzt keiner dieser Leute, die Kuchen möchten, Zutaten besitzt, oder backen kann - oder auch nur Interesse daran, sondern "Kuchen!" schreit und aufstampft, geht das nicht gut.
Natürlich nicht. Dass wir Falschparker oder einen Ladendieb nicht abschieben, sollte eigentlich klar sein - die Frage ist schon ein wenig polemisch, oder? Ich spreche, das habe ich jetzt mal (fälschlicherweise) vorausgesetzt, um Gewalt- und Sexualdelikte. Oder auch jemanden, der nicht einmal, sondern 10 mal schon geklaut hat und es immer wieder tut.
Jemand, der Gewalt zur Durchsetzung seiner Gelüste einsetzt, der Bedroht, zusammenschlägt, ausraubt, sexuell belästigt, und so weiter - diese Leute müsste man konsequent und ohne Möglichkeit zur Aussetzung abschieben.
Ne. Ich plapper nur nach, was der vermeindliche Volksmund die ganze Zeit öffentlich plappert: Straftäter abschieben! Da macht keiner einen Unterschied zwischen Lollydieben und Vergewaltigern. Auch in diesem Beitrag nicht.
Doch, das macht einen sehr großen Unterschied und das weißt du auch. Du möchtest hier nur das ganze Argument "derailen" wie es neudeutsch heißt.
Und selbst wenn wir mal für einen launigen Moment davon ausgehen, dass wir auch Menschen abschieben, die "nur mal klauen" - wäre das so schlimm? Diese Leute fliehen (angeblich) vor Leid und Unterdrückung hierher - da müsste man doch erwarten können, dass sie sich hier als Gäste und Bittsteller mustergültigst verhalten und den Boden unter den Füßen ihrer Gastgeber anbeten, oder nicht?
Ich zumindest wüsste, wenn ich vor Leid, Unterdrückung und Ermordung fliehe und jemand so großzügig ist, mich auf seine Kosten und zu seinem Nachteil aufzunehmen, dass ich ihm weder auf den Teppich kacke, noch auch nur ein böses Wort an ihn richte.
Wäre das so schlimm?
Karl Peter klaut nen Liter Olivenöl. Selbstverständlich hat Karl Peter dadurch seine Menschenrechte verwirkt, weil letztlich isser ja nun nen Straftäter. Wir können ja letztlich nur Leute hier tolerieren, die sich einwandfrei verhalten. Selbstverständlich spielen mildernde Umstände und son Zeugs dann keine Rolle.
Der Logik folgend, wischen wir dann aber einmal richtig durch hier im Land. Die Rechnung is einfach: Wer in der Familienhistorie auch nur einen Straftäter hat, wird im Ausland ausgesetzt und der Pass eingezogen. Kriminelles Gesindel wollen wir ja nicht im Land. Insbesondere keines, dass hier schon seit Generationen krumme Dinger dreht. Karl Peter und Konsorten können sich schonmal warm anziehen ;)
Whataboutism und Derailing wie aus dem Lehrbuch! Sehr schön, ein wunderschönes Beispiel.
Karl Peter ist hier geboren, deutscher Staatsbürger und hat nicht dieselbe "Bringschuld" wie jemand, der vor Krieg und Verfolgung herflieht. Er wird, ganz nach unseren Gesetzen, dafür bestraft.
Dein Beispiel ist so lustig, wie absurd. Oder aber, du verstehst nicht den Unterschied zwischen einem Staatsbürger, der hier geboren ist und jemand, der bittend und um hilfe ersuchend herkommt und sich dann daneben benimmt.
Sie haben anscheinend ein Problem damit Menschen als gleichwertig und mit den gleichen Rechten ausgestattet zu erachten. Es macht keinen Unterschied ob ein Tourist, Staatsbürger oder Flüchtling eine Banane klaut. Die Strafe muss für alle gleich sein.
"Er wird, ganz nach unseren Gesetzen, dafür bestraft." Selbiges muss für Migranten etc gelten und nicht noch Abschiebung on Top, weil Banane geklaut...
Ihr Hinweis auf whataboutism is deplatziert und der hinweis auf derailing ist logisch nicht schlüssig, weil sie zwar richtigerweise darauf hinweisen, dass der Unterschied zwischen Straftaten 'selbstverständlich' (ich zweifle....) beachtet wird und mir das ja auch klar wäre ABER auf der anderen Seite geben sie dann wieder sowas hier von sich:
"...du verstehst nicht den Unterschied zwischen einem Staatsbürger, der hier geboren ist und jemand, der bittend und um hilfe ersuchend herkommt und sich dann daneben benimmt".
Bringt mich zu meinen Ausgangsannahmen zurück: Der übliche Wutbürger unterscheidet Menschen in qualitative Kategorien mit unterschiedlichen Rechten, was verwerferlich ist, und drückt sich dermaßen oberflächlich aus, dass man valide unterstellen kann, das kaum/kein Unterschied hinsichtlich der schwere einer Tat gemacht wird.
Die Tatsache dass in diesem Themenbereich unreflektiert die Polizeiliche Kriminalitätsstatisik als Hinweis auf die Gravität des Problems interpretiert wird, ohne dann direkt mitzudenken, dass das allermeiste darin wohl keine Schwerbrechen darstellt und es grundsätzlich auch nur Verdachtsfälle und nicht um Verurteilungen geht, bestätigt diese Annahme um so mehr.
Es ist absolut nicht so das hier nur Lollys geklaut werden - keine Ahnung aus welcher Welt du schreibst
Gut erkannt. Es geht darum, dass man nicht alle(s) über einen Kamm schert, so wie es hier getan wird. Die leute reden unreflektiert über Straftäter. Nicht über Schwerstverbrecher. Würden Sie das tun, würden Sie automatisch das ganze differenzierter betrachten und zügig merken, dass "Straftäter abschieben" ein komplexes Thema ist und der derzeitige Diskurs im "Volksmund" arg verkürzt und von emotionen geprägt ist. Es wird in die PKS geschaut und schon setzt die Schnappatmung ein.
Ist dieser ominöse "Volksmund" mit uns in diesem Raum?
Du beharrst auf diesen "Volksmund" und ignorierst die Differenzierung selbst - wir sprechen natürlich nicht von einem Ladendieb oder Falschparker oder Schwarzfahrer.
Und auch das deflektieren und die übliche Ausrede "Verdachtsfälle" zieht nicht - wer herkommt, um Schutz zu erbitten, sollte sich Mustergültig verhalten, Punkt. Hier muss man eben einfach nochmal härtere Maßstäbe anlegen - diese Leute kommen, sie kosten uns Ressourcen, und das mindeste, was man als Gastgeber(land) erwarten kann, ist mustergültiges Verhalten.
"sollte sich Mustergültig verhalten"
Eben nicht. Fehler sind menschlich und ich kann den Fehler eines Flüchtlings nicht härter bestrafen als den Fehler eines Staatsbürgers. Das wäre dann Doppelmoral.
Das muss der Grundsatz sein und dann kommen ggf. Ausnahmen ins Spiel.
Das sehe ich komplett anders - diese Person kommt in der Not und möchte unsere Hilfe und Schutz. Wir geben das, wir erwarten dafür nicht viel - nur eben Benehmen.
Ein Beispiel im Kleinen: Wenn dich jemand besucht und um ein Glas Wasser bittet, wirst du auch stinkig und ihn rauswerfen, wenn er anfängt, deine Küche zu zertrümmern und sich die Taschen zu füllen und dich zu bedrohen, oder?
Okay. Sie argumentieren aber in die Richtung, dass sie eben eine "ausländische Person in Not" direkt rauswerfen würden, einen "deutschen Staatsbürger in Not" würden sie dagegen nicht rauswerfen. Sie legen zweierlei Maß an. Genau hieran zeigt sich eine diskriminierende, evtl. sogar gruppenbezogen-menschenfeindliche, Einstellung.
Okay. Sie argumentieren aber in die Richtung, dass sie eben eine "ausländische Person in Not" direkt rauswerfen würden
Nein. Ich argumentiere, dass eine ausländische Person, die hier Hilfe erwartet und schwer kriminell wird, ihr Bleiberecht verwirkt hat. Das hat nichts mit menschenfeindlichkeit oder diskriminierung zu tun.
Okay. Aber welcher "schwere" der Straftat sollte so etwas Ihrer Meinung nach zutreffen?
Sexualdelikte. Raub, schwere Körperverletzung, Gewaltdelikte mit schwerer Körperverletzung, Drogendelikte. Alles über einem Mindestspektrum, gerne auch ähnlich dem 3-Strikes System aus den USA.
Dann haben wir ja ein happy end, da wir nicht mehr undifferenziert über Straftäter (siehe AUsgangsfragestellung des TE und die undifferenzierten Antworten der Kommentatoren darunter), sondern über Schwerbrecher sprechen.
In solchen Fällen ist eine Ungleichbehandlung denkbar, da man "natürliche Rechte" durch krasses Fehlverhalten, auch moralisch/ethisch/rechtlich betrachtet, wohl legitim verwirken kann und der Aspekt "Selbstschutz" überwiegt.
Auf dieser Basis stellen wir aber fest, dass das wirklich nur ein kleiner Teil der Flüchtlinge oder Migranten ist (Schwerverbrecher). Das hilft dem wütenden Staatsbürger aber nicht weiter, da er will, dass sich was an seiner gefühlten Wirklichkeit ändert. Kann ich nachvollziehen. Hängt mir auch alles zum hals raus und dass es keine einfachen Lösungen gibt, macht es nicht besser.
In solchen Fällen ist eine Ungleichbehandlung denkbar, da man "natürliche Rechte" durch krasses Fehlverhalten, auch moralisch/ethisch/rechtlich betrachtet, wohl legitim verwirken kann und der Aspekt "Selbstschutz" überwiegt.
Darauf will ich doch die ganze Zeit hinaus. Man kann nicht "das Kind mit dem Bade ausschütten." Weil ein Migrant kein Ticket gelöst oder falsch gelöst hat, oder falsch parkt oder auch mal einen Schokoriegel klaut - all das zählt für mich nicht als "Rauswurfgrund."
Es ist ja nun mal auch leider so, dass wir diverse Straftaten nicht hätten, würden wir bestehende Gesetze achten und konsequent abschieben. Dafür bräuchten wir mehr Personal in Polizei und Justiz und ein robusteres System.
Mir erschließt sich das Problem nicht.
- Wieso sollte man Straftäter nicht abschieben? Wieso hier behalten WOLLEN?
- Aufnahmestopp : Joah, wir sollten zumindest restriktiver aufnehmen
Wer in Deutschland Straftaten begeht soll dafür auch hier bestraft werden, in Syrien wer er dann frei
Weil Leute einfach dumm und oberflächlich sind. Nicht jede Straftat ist gleich. Ein Diebstahl ist kein Raub und ein Raub ist kein Mord. Und ein Kind, dass im Laden was klaut gehört nicht abgeschoben. Egal wie oft der deutsche Hanswurst das unreflektiert raushaut, nur weil er sauer ist und und Schuldige sucht.
Er scheint bei Verstand zu sein - und um dem Relativieren gleich vorzubeugen: es geht hier nicht Diebe, sondern um Messerstecher, Vergewaltiger und Mörder. Und wenn diese nicht volljährig sind: zum Messerstechen, Vergewaltigen und Morden waren sie wohl alt genug…
ja, und nicht nur Ronald Schill wollte schon mal die Strafmündigkeit auf 11 Jahre herunter setzen. das wäre auch besser so.
In Syrien wird die Bevölkerung nicht geschützt, wenn wir Straftäter dorthin schicken, so lange es kein gutes Justizsystem gibt.
Und selbst wenn er das menschenverachtende Argument Kosten Gefängnishaft bringen sollte, kannst du ihn darauf aufmerksam machen, dass es in Deutschland Zwangsarbeit in jedem Gefängnis gibt, 1-3€ gehen an den Häftling, den Rest steckt der Staat ein und macht damit deutliche Gewinne nach Abzug der Kosten.
Gruß
Eragon
Man ist aber selbst schuld, wenn man im Gefängnis landet. Und wir haben gar kein Recht, in Syrien in einem fremdem Land deren Justizsystem zu ändern und dort im Staat uns so einzumischen und die hören nicht auf uns. Wir können nicht die ganze Welt retten und bekehren und auch nicht die ganze Welt im kleinen D. aufnehmen.
Bei straftätern sollte die herkunft und der grund warum diese hier sind keine Rolle spielen. Wer es nicht wertschätzt was dieses land für ihn tut hat es nicht verdient hier zu sein. Und kommt nicht mit Menschenrechten. Diese sind den Tätern auch völlig egal.
Können wir uns wenigstens auf Schwerverbrecher einigen?
Die ganzen, wegen Diebstahl straffällig gewordenen, Kinder, Jugendlichen, jungen Erwachsenen müssen wir nun wirklich nicht, in Form eines Kollateralschadens, auf dem Altar der Wut opfern... ;)
dann nimm die doch bei Dir privat im Hause auf und zahle selbst für sie. Die Kommunen können es auch nicht mehr. es fehlen ja schon genug Wohnungen auch den Einheimischen hier und Kitaplätze und Schwimmbäder und Schulen und Lehrer und Erzieher fehlen auch. man kann nicht jeden Jahr weiter Hundertausende oder Millionen hier ins Land lassen aus 50 Kriegsgebieten der Erde und mit fremden und oft frauenfeindlichen Sitten und alle rein nach D.
Keiner ihrer Kommentare zu meinen Kommentaren bezieht sich auf den Inhalt meiner Kommentare, daher wüsste ich nicht, was ich zu irgendeinem dieser Wirren Dinge sagen soll.
Beispiel: Was hat die Leidengeschichte ihrer Mutter oder ihr Gram gegenüber dem Gesundheitssystem mit meiner Forderung nach einer differenzierteren Betrachtungsweise des Thema und ihrer Begrifflichkeiten zutun?
Garnichts, daher erscheint mir nur ignorieren sinnvoll.
15 jähriger Bube begeht Diebstahl. Direkt abschieben?
Ihr Weltbild ist wohl etwas ZU einfach aufgebaut.