Philosophen & philosophische Strömungen

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Was haltet ihr davon?

1. A ist nicht B, dadurch ist es ja erst A. B ist nicht A, das ist das was B ist, nicht A. 2. A hat also seine Grenze bei B, und B bei A. 3. Dadurch bestimmen sich die beiden gegenseitig, also aneinander. Im ersten moment, also nr 1 wirkten A und B voneinander getrennt, im zweiten Moment aber stellte sich dies Trennung als Verbindung heraus, wodurch sie dann im 3ten Moment als sich gegenseitig also aneinander bestimmenden. Eine Insel ist nicht durch sich selbst also seiner Landmasse, sondern weil sie ihr Ende bei dem Wasser hat.. Die Luft innerhalb eines Ballons ist durch die der Luft außerhalb des Ballons begrenzt, ebenso ist die Luft außerhalb an der der Luft innerhalb des Ballons begrenzt. Beide (der Gegensätze) sind sich also als gegenseitig setzende. Eine Grenze muss also sich selbst als Grenze haben, wenn eine Grenze nicht begrenz ist, überschreitet sie alles, und ist demnach auch keine Grenze, weil sie nicht Grenze einer Sache ist. Sie muss sich selbst Grenze sein. Es kann nur Ein Raum (also Universum) geben, denn von was sollte der Raum von anderem Raum Räumlich getrennt sein? Deshalb ist es auch so komisch wenn Leute meinen es gebe Absolute Trennungen, zwischen Körper und Geist, Gott und Welt.

Wie kam Peter singer zu dem Schluss, dass kognitiv beeinträchtigte Menschen und alle Menschen ohne vollständiges Bewusstsein umgebracht werden dürfen?

Ich dachte immer, dass diese Argumentation nur aus der Feststellung folgt, dass wir Menschen dasselbe Argument bei gewissen nicht- menschlichen Tieren anwenden. Da er ja Utilitarist ist und Menschen weiterhin darauf bestehen tierische Produkte zu essen, denke ich, dass er es also versucht logisch zu machen und demnach die Tötung gewissen Menschen zu erlauben. Warum erhält er dann so viel Kritik, wenn seine Argumentation an Menschen angepasst ist? Er hatte logischerweise nur zwei Wahlen: Entweder müssen Menschen aufhören tierisches zu konsumieren oder wir dürfen unsere Argumente auf diese anwenden und sagen, dass Menschen ohne Bewusstsein auch umgebracht werden können. Ich streite dies selbstverständlich total ab aber es macht Sinn…

Existiert überhaupt ein Induktionsproblem?

Ich bin heute in der Bibliothek zufällig auf ein altes Buch gestoßen, in welchem mit sehr einfachen Worten Popper "widerlegt" wird, und ich muss gestehen (als bloßer "Hobby-Philosoph"), dass die Argumente bestechend sind... ich würde dem gerne etwas entgegensetzen, schließlich ist Poppers Falsifikationismus doch heute die geltende Wissenschaftstheorie... würde mich also für folgenden Textabschnitt, den ich einfach mal im Ganzen abschreibe, über Gegenargumente freuen: "Karl R. Popper gilt heutzutage allgemein als der Philosoph, der das Induktionsproblem gelöst habe. Hier jedoch liegt ein Irrtum vor. Popper hat zwar das Induktionsproblem formal ausgeschaltet, indem er behauptet, wissenschaftliche Erkenntnisse würden einfach auf 'kühne' Weise erraten. Aber eine eingehendere Betrachtung der Erkenntnisproblematik kann zeigen, daß Poppers Ausschaltung des Induktionsproblems nicht aus der Problematik herausführt, sondern lediglich die eine Seite der Problematik verläßt und in die andere Seite hineinmündet: Anstelle eines Induktionsproblems entsteht ein Deduktionsproblem [alle Hervorhebungen im Original]. Dieses Deduktionsproblem beinhaltet zwei Aspekte: 1. Ein Wissenschaftler kann z.B. behaupten, daß in dem Schema des Popperschen Lösungsversuches die Beobachtung die allgemeingültige Theorie gar nicht falsifizieren kann; und zwar ausgerechnet deshalb nicht, weil eben die Beobachtung der Theorie widerspricht. Der Wissenschaftler kann sich auf den Standpunkt stellen, daß eine Theorie für widersprüchliche Beobachtungen einfach nicht zuständig sei. 2. Auch das Umgekehrte kann der Wissenschaftler geltend machen. Er kann von irgendeiner - vielleicht gar nicht zuständigen - Theorie willkürlich behaupten, sie sei für eine widersprüchliche Beobachtung zuständig . Und aus diesem Grunde sei jene Theorie von nun an falsifiziert. [...] 7. Beispiel: Das schließlich bevorzugte Beispiele zur Demonstration des Induktionsproblems ist der Satz von den weißen Schwänen: 'Alle Schwäne sind weiß.' Dieser Allsatz sei angeblich mit der Entdeckung schwarzer Schwäne widerlegt worden. Daß auch bei diesem Beispiel die Zuständigkeit des Allsatzes verweigert werden kann, deutet z.B. Thomas S. Kuhn an: 'Der betreffende Vogel soll eben kein Schwan sein, weil er schwarz ist.' Selbstverständlich könnte nun argumentiert werden, daß es ja nicht die Farbe, sondern ganz bestimmte Größen- und Formbesonderheiten seien, was das Wesen der Schwäne ausmachen würde, und daß deshalb mit der Entdeckung eines entsprechenden Vogels der Allsatz eben doch falsififiziert sei. Doch eine solche Argumentation verfängt sich rasch in unauflösbaren Widersprüchen. Es ist nämlich auch ein junger Schwan sehr wohl ein Schwan; trotzdem unterscheiden sich seine Form- und Größenbedingungen (oder gar erst die Form- und Größenverhältnisse eines Schwaneneies!) so radikal von der Größe und Form eines erwachsenen Schwanes, daß auch in der Größe und Form des Tieres sein 'Wesen' nicht leichthin gefunden werden kann. Deshalb stellt sich die Frage, was in dem Allsatz 'Alle Schwäne sind weiß' mit dem Wort 'Schwan' eigentlich gemeint sei? Wer beim Aufstellen dieses Allsatzes so etwas wie das Wesen der Schwäne im Auge gehabt hätte, wäre natürlich nicht auf den Gedanken gekommen, zu behaupten, alle Schwäne seien weiß. Denn dieses Weißsein gehört ja gerade nicht zum Wesentlichen der Schwäne, gehört nicht zur Erscheinungsform aller Schwäne. Wer also das Wesen eines Schwanes kennen würde, wäre davor behütet, falsche und falsifizierbare Aussagen zu hypothetisieren. [...] Es kann die Betrachtung der Beispiele von Karl R. Popper zusammengefaßt werden: Aus keinem der genannten Beispiele geht hervor, daß das Induktionsproblem gelöst sei. Jedesmal erscheint das Induktionsproblem in verwandelter Form wieder als Deduktionsproblem . Keines der Beispiele kann die Behauptung stützen, daß der Falsifikationismus das Wesen der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung richtig erfasst hätte." Achso, und, damit die Überschrift nochmal klarer wird, hier noch ein zitierter Abschnitt, ein paar Seiten weiter: In der erkenntnistheoretischen Tradition, die sich von David Hume bis Karl R. Popper erstreckt, herrscht der Glaube an das Induktionsproblem. Man ist der Auffassung, daß es unmöglich sei, von den Ereignissen oder Zuständen der Vergangenheit - 'induktiv' - auf die Ereignisse oder Zustände der Zukunft zu schließen. Es wird aber nicht bedacht, daß man für dieses Schlußfolgern überhaupt erst einmal begriffen haben muß, daß man für dieses Schlußfolgern überhaupt erst einmal begriffen haben muß, um was es sich bei den vergangenen Ereignissen oder Zuständen eigentlich gehandelt hat, was das Wesentliche dieses Vergangenen gewesen ist.

Was denkt ihr, wie die Welt in 40-50 Jahren aussieht (gern mit Alter und Geschlecht)?

Hallo, habe vorhin so überlegt was es damals alles gab und zu was sich die ganze Geschichte hier entwickelt hat. Dadurch, dass wir schon in einem sehr digitalen Zeitalter leben fragt man sich natürlich, was überhaupt noch alles erfunden werden könnte. Ich persönlich habe Null Vorstellung von der Zukunft (M24) und wirklich keine Ahnung wie es hier in vielen Jahren mal aussehen wird und was sich verändert (falls bis dahin noch kein neuer Weltkrieg ausgebrochen ist). Würde mich mal interessieren, was andere so für Überlegungen und Vorstellungen haben. Danke.

Habe ich eine Überzeugung und werde ich wütend, weil ich meinen Willen nicht bekomme, muss ich mich streiten, um den anderen auch wütend zu machen?

Ich kann nur gegen jemanden kämpfen, wenn derjenige auch kämpft, weil ich mich im Prinzip nur verteidigen kann. Ich brauche die Wut des anderen, um sie gegen den anderen einzusetzen. Denn Emotionen machen verletzlich und verwundbar. Darum habe ich keine Emotionen mehr und meine Macht kann größer werden. Ich behalte meine Energie für mich. Das bedeutet, dass ich keine Spielchen mehr mache, weil das Bewusstsein schon höher ist. Das ist geistige Reife. Weisheit, Vernunft, Liebe

Könnten wir in einer simulierten Realität leben?

Hallo, was wäre, wenn unsere Realität nur eine Simulation ist? Die Idee klingt zunächst wie Science-Fiction, aber es gibt Argumente, die dafür sprechen könnten. Unsere Welt folgt strengen mathematischen Gesetzen, fast so, als wäre sie programmiert. In der Quantenmechanik tauchen seltsame Phänomene auf, die wie Fehler in einem Code wirken könnten. Und die unglaubliche Feinabstimmung der Naturgesetze lässt vermuten, dass alles absichtlich „designt“ wurde. Hinzu kommt: Unsere Wahrnehmung basiert vollständig auf Signalen, die unser Gehirn verarbeitet. Wer sagt, dass diese Signale nicht künstlich erzeugt werden? Wenn eine fortschrittliche Zivilisation in der Lage wäre, Simulationen zu erschaffen, dann könnten diese so realistisch sein, dass die darin lebenden Wesen nichts davon merken. Und wenn eine solche Technologie existiert, wäre es wahrscheinlich, dass nicht nur eine, sondern Millionen solcher Simulationen laufen – Simulationen in Simulationen, jede so real wie die andere. Am Ende bleibt es ein Gedankenspiel – faszinierend, beunruhigend und voller offener Fragen. Vielleicht ist es unmöglich, jemals zu wissen, was „echt“ ist. Aber genau das macht diese Hypothese so spannend.