Person K möchte mit ihrem Auto rückwärts in eine Supermarkt-Parklücke einparken. Direkt daneben steht Person L, die bereits eingeparkt ist, im Begriff auszusteigen – Tür halb offen, kurz abwartend, ob genug Platz bleibt.
Person K setzt zurück, schaut nur kurz in den Rückspiegel, achtet aber nicht richtig auf den Abstand – sie ist in Eile, weil sie „noch schnell Brot holen will, bevor es ausverkauft ist“. Beim Rückwärtsfahren schwenkt sie zu früh ein und streift das Fahrzeug von Person L an der Fahrerseite. Der Aufprall ist so ungünstig, dass sich ihr eigener Kotflügel unter dem anderen Auto verkeilt. Sie versucht trotzdem, mit Nachdruck „freizufahren“, wodurch sie beide Autos massiv beschädigt. Ihr eigenes Auto wird dabei auf der gesamten Seite zerkratzt und verbeult – wirtschaftlicher Totalschaden. Am Auto von Person L: Tür verzogen, Seitenspiegel abgerissen, Lack tief beschädigt.
Später erklärt sie gegenüber der Versicherung, der Unfall sei nur passiert, weil Person L „Druck aufgebaut“ habe, indem sie in der Tür gestanden habe, was sie „psychisch instabil gemacht“ habe. Sie behauptet, Person L habe ihr durch passive Präsenz die Parkdynamik zerstört.
Gibt es eine denkbare Mitverantwortung von Person L, weil sie während des Parkmanövers halb aus dem Auto ausgestiegen ist?