Wie findet ihr den Anfang?

4 Antworten

Ganz gut, aber verbesserungswürdig.

Um es hier kurz zu fassen, würde ich dir diesen Ratgeber empfehlen:

https://www.wattpad.com/story/338361814?utm_source=android&utm_medium=link&utm_content=share_writing&wp_page=create&wp_uname=Susan88888&wp_originator=UXzeWmO9LvmXNcMo7Ptt4KjezF3ULil8DbZ7rxY63SWoh%2Bkn5vPkVSetRWBY2LcjudsTEu7aEwYe%2BX%2F9QYvqECuJkGEwdxOyoqktg9nrtBq8op2vezoPpJBpw0GHTVQw

Um aber genauer auf deinen Inhalt einzugehen:

1. Ich finde, dass du zu viele poetische Ausdrucksweisen hintereinander benutzt. Das soll sehr edel klingen, was es auch tut, aber wenn man das zu oft macht, dann wird es zu schwierig, dem flüssig zu folgen, weil die Vorstellung der Szene nicht mehr hinterherkommt mit der Lesegeschwindigkeit. Beispiele:

"als würden die Tropfen all die schlechten Gedanken und die ganze Verzweiflung aus ihrem Kopf waschen."

"Die Kälte wurde von ihren Knochen angezogen und überspülte ihre Haut, ihr Blut und ihre Seele."

"und Perlenschnüre aus grauem nass rieselten auf den Boden und versickerten."

Gerade bei Beschreibungen des Ortes kann es kompliziert zu lesen werden, wenn man das zu oft macht. Was helfen kann, ist, es als Vergleich zu schreiben, im Sinne von: Regen fällt vom Himmel wie Perlenschnüre aus grauem Nass... Oder du verkürzt die Sätze und machst sie nicht so komplex, damit es leichter zu lesen ist.

2. Manche Ausdrücke machen nicht so ganz Sinn, weil du die Priorität auf den Klang gesetzt hast und nicht auf die Bedeutung. Beispiel:

"Langsam stand Ariana auf und erst jetzt bemerkte sie wie gekonnt sie es geschafft hatte ihr Zittern zu verbergen."

Etwas können, aber es nicht zu bemerken, widerspricht sich. Wenn sie es so gut konnte, impliziert das, dass es bewusst passiert ist. Finde ich zumindest.

3. Der Inhalt ist verwirrend. Besonders diese Passage:

"Kurz dachte Ariana sie könnte wieder normal und befreit denken. Aber dann kam die Stimme wieder. Die Stimme die ihr jeden Tag aufs neue vorwarf das richtige zu tun, endlich aufgeben zu versuchen ihr Glück zu finden. Manchmal war da noch eine andere Stimme die versuchte sie an Orte zu treiben. Mal war es ein verlassener Bahnhof, Mal ein dunkler Wald, aber immer Orte an die ein normaler Mensch freiwillig lieber erst gar nicht dachte."

Ich habe am Anfang nicht mal ganz behalten, dass es zwei unterschiedliche Stimmen sind. Diese Info ging für mich unter. Bei so vielen Informationen auf einmal sollte man es detaillierter und ausführlicher erklären. Du haust hier eher einiges auf einmal raus und es bleiben viele Fragen direkt offen. Welche Stimmen? Echte, in ihrem Kopf? Wie klingen sie? Welchen Tonfall haben sie? Wie oft hört sie sie? Welche Orte? Warum sagen sie das? Usw. Es ist zu unklar und es ist schwer, es sich bildhaft vorzustellen. Es könnte helfen, diesen Vorgang besonders im Detail zu zeigen. Wie man ja auch sagt: Show, don't tell. Erzähl nicht, dass sie Stimmen hört, zeige es. Lasse sie selbst sprechen, zeige die Szene.

Liebe Grüße

Schreibratgeber raten dazu, weniger zu beschreiben und mehr darzustellen. Das heißt, weniger Adjektive und mehr Verben zu verwenden. Dadurch liest sich eine Geschichte aktiver. In einem Satz hast du das schon ganz gut gemacht.

"Sie spürte wie die Regentropfen auf ihre Haut fielen, Abperlten und eins mit dem grauen Asphalt wurden"

Regentropfen trafen ihre Haut, perlten ab, fielen zu Boden und vereinten sich mit dem Asphalt.

Ersetze wenn möglich Adjektive und Adverben durch Nomen und Verben. "kalt, nass und dunkel". Kälte! Nässe! Dunkelheit!

Verzichte auf Füllwörter. "Manchmal war da noch". Streiche das noch.

Vermeide schwache Verben wie versucht. "Versuchte sie an Orte zu treiben". Trieb sie an Orte.

Dadurch wird der Text straffer und knackiger in der Aussage.

L3ni003 
Fragesteller
 23.04.2023, 17:49

Danke für die Tipps

1

Mein Tipp wäre, anklingen zu lassen, in welcher Situation oder Gefahr sich Ariana gerade befinde oder was sich kurz vor der beschriebenen Szene ereignet hat, um etwas mehr Spannung zu erzeugen.

Es kann natürlich auch sein, dass diese innere Stimme die Gefahr ist, aber mir ist das nicht so ganz klar. Und gehen wir einmal davon aus, dass andere Leser auch so begriffsstutzig sind wie ich, dann braucht es etwas mehr Zusammenhang.

Vor wem hatte Ariana ihr Zittern verbergen müssen? Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, das anzudeuten?

Ansonsten klingt die Geschichte nicht uninteressant, finde ich. Das mit der inneren Stimme zum Beispiel. Scheint wohl in eine psychologische Richtung zu gehen?

Diese Stelle finde ich auch gut:

als würden die Tropfen all die schlechten Gedanken und die ganze Verzweiflung aus ihrem Kopf waschen.

zu emotional und unkonkreter kauderwelssch für mich, mach dch erstmal in stichpunkten die struktur und groben rahmen was du sagen oder einbauen willst.