Klavier lernen?

4 Antworten

Auf diese Frage könnte man nun Bände schreiben, es sind nun auch bereits zahlreiche Bücher zur Klavierpädagogik erschienen. Auch bin ich kein Klavierlehrer (leider?), die sind hier im Forum auch ausgesprochen rar, wenn ich es richtig überblicke. Fachforen gibt es aber ebenfalls zuhauf.

Um den ausgesprochen sinnvollen Kurz-und-Knapp-Antworten von Mathmaninoff und Pizza8080 vielleicht noch ergänzend etwas hinzuzufügen:

wenn man jeden Tag 4 Stunden übt?

Die Frage stellt sich ja, wie man übt. Wenn man einen professionellen Klavierlehrer anleitend an der Hand hat, der einem zeigt, wie man denn übt, dann kann man natürlich mit einem solchen Zeitpensum weit kommen. (Ich frage mich dann immer, wie man denn dieses Zeitpensum haben kann. Ich habe es nicht, hätte es aber liebend gern. Ich kenne auch ehrlich gesagt keinen Amateur, der es hat. Als angehender Berufsmusiker im Rahmen einer entsprechenden Ausbildung ist das normal, aber jeder andere hat ja eigentlich auch anderes zu tun.) Hat man nun keine professionelle Anleitung, kann man auch 15 Stunden täglich üben, und wird keine nennenswerten Fortschritte machen. Man ebnet sich damit lediglich den Weg zu überdurchschnittlichen großen Frusterlebnissen, die auf die Psyche schlagen werden.

Was genau ist das schwierige am Klavier lernen

Das schwierige ist (vergleichbar mit Sport) die hinter dem "Tasten drücken" stehende Bewegungsdynamik. Der gesamte Oberkörper ist involviert (noch dazu in Verbindung mit "Kopfarbeit"). Macht man es falsch, riskiert man irreparable Fehler bishin zu Verletzungen. Insbesondere wenn man sich jeden Tag stundenlang die immer gleichen Fehler virtuos beibringt. Schwierig ist vor allem das "Nichts-Tun". Man neigt (wie bei jeder körperlichen Tätigkeit) als Laie dazu, ganz besonders umtriebig so viel wie möglich zu schuften. Das verkrampft Körper und Geist. Die Kunst, den Dingen ihren Lauf zu lassen ist der Kniff, der zum Erfolg führt. Und das will eben in jahrelanger Routine mit den verschiedensten Techniken gelernt sein.

lg up

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktische Erfahrung seit über dreißig Jahren.

Ich spiele seit vielen Jahren Klavier und bin nicht wirklich perfekt darin. Du musst das Zusammenspiel der beiden Hände (ggf verschiedene Rhythmen), Tastensprünge, Dynamik und auch schnelle Wechsel können. Kommt Pedal dazu noch schwieriger.Wie lange es dauert, schwer zu sagen. Auch wenn du sehr lange übst, kann es sein, dass man nur kleine Fortschritte macht.
Viel Spaß beim Klavier lernen

Woher ich das weiß:Hobby – Musik ist für mich ein fester Bestandteil des Lebens 🎶❤️
Von Experte upbrunce bestätigt

Die Tasten zu kennen, ist alleine schon nicht einfach, aber eine gute Interpretation eines Stückes geht weit darüber hinaus.

Es gibt bereits viele Möglichkeiten, eine einzelne Taste zu drücken. Mit einer falschen Haltung kann man sich sogar verletzen. Ausdrucksvolles Spielen benötigt viel Übung und Erfahrung.

Mehrere Noten zugleich oder schnell hintereinander können technisch anspruchsvoll sein. Das benötigt auch viel Übung. Bestimmte Griffe und Bewegungen, die man mit normal im Alltag mit der Hand nicht macht, muss man auch erst einüben.

Bei etwas anspruchsvollerer Musik spielt man auch normalerweise nicht nur eine Melodie und vielleicht immer dieselbe Begleitung aufeinmal, sondern es können mehrere Stimmen aufeinmal vorkommen. Ein Fuge von Bach sieht zwar einfach aus, zumindest wenn man die Stimmen einzeln betrachtet, aber das Zusammenspiel ist schwierig. Noch schwieriger ist es, wenn man in einer Hand mehrere Stimmen hat, die mit unterschiedlicher Artikulation, Lautstärke und Rhythmus gespielt werden sollen.

In jeder Phase des Lernen des Instruments gibt es verschiedene Schwierigkeiten, miener Meinung nach.

  1. Wenn man neu das Instrument lernt, dann ist zunächst einmal das finden der richtigen Taste und das Drücken dieser eine Herausforderung, dies hat man allerdings relativ schnell heraus.
  2. Wenn man sich nun an das Instrument gewöhnt hat, dann kommt das Notenlesen als nächste Hürde. Dieser Prozess verfolgt einen das ganze Klavierstudium lang. Aber auch mit diesem wird man fertig, es dauert jedoch etwas länger.
  3. Die Koordination der Finger wird vermutlich das Schwierigste sein, jedes Stück bedarf ein neu Lernen bestimmter Muster.
  4. Zuletzt wird man sich viel mit Interpretation der Stücke auseinandersetzten. Dynamik, Phrasierung, etc. damit das Stück perfekt klingt.