Vollschichtiges Leistungsbild + nicht vermittelbar möglich?
Ist es möglich, dass durch einen Gutachter z. B. festgestellt wird, dass man durch das Jobcenter in vollschichtige Arbeiten vermittelt werden könnte. (Mehr als 6h täglich.)
Aber dann quasi Einschränkungen festgestellt werden, wodurch man am Ende quasi nicht mehr wirklich vermittelbar ist. (Dauerhaft keine Jobs die darauf passen verfügbar, weil es sowas - auch bei Berücksichtigung vorliegender Qualifikation - gar nicht gibt, was dazu passen würde?)
Wenn ja - wie würde dann verfahren werden? Person trotzdem weiter beim Jobcenter gelistet und gelegentlich Überprüfung des Gesundheitszustandes?
Ich weiß, dass bei Leistungsbild zwischen 3 und 6 Stunden - aber wenn keine teilweise Erwerbsminderung vorliegt - es eine sogenannte "Arbeitsmarktrente" geben kann. (Für die, die diese Voraussetzung nicht erfüllen wegen Wartezeit, etc. vermutlich dann auch Richtung Sozialhilfe irgendwas.) Dies dann wenn der Arbeitsmarkt da nix mehr hergibt.
Aber wäre mal interessant ob es sowas auch gäbe bei mehr als 6h. Aber wenn jemand quasi nur Helfertätigkeiten machen kann. (Wobei hier könnte das Jobcenter noch qualifizierend ansetzen ... bzw. ansetzen müssen - vor allem wenn es jemand ist, der wg. abgebrochenem Studium ne Lücke hat im Lebenslauf aufbauen lassen und quasi von den geistigen Fähigkeiten noch passen würde und wohl jede Qualifizierungsmaßnahme packen würde.)
Vom Leistungsbild eher psychische Probleme. Auf der einen Seite soziale Phobie. Auf der andern Seite "zwanghafte Persönlichkeitsstörung". Wie das der Sozialmediziner "übersetzen" würde in ein Leistungsbild, positiv/negativ - hängt dann sicher auch vom Einzelfall und Gutachter ab. Da sowas ja je nach Person auch unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Subjektiv meint die Person, dass sie schon noch "Teamwork" mitmachen kann. Aber halt sich auch ständig beurteilt fühlt, wenn sie von Personen bei der Arbeit beobachtet wird. Und wegen den Zwängen bei Kleinigkeiten alles ordentlich machen will - aber dann ständig nachfragen müsste. Was sie sich nicht traut, wenn Kollegen/Vorgesetzten beschäftigt scheinen - aus Angst da zu stören.
Der Ideallfall wäre quasi eigenes Büro und gute Vorschriften die viel vorgeben/nachlesbar sind. (Quasi Verwaltung mit Rechtsvorschriften und Dienstanweistungen.) Dazwischen schon gern mal Abstimmung mit Kollegen okay, so lang nich ständig man permament mit diesen zusammenarbeitet. (Ob "Umschulung" Richtung öffentlichre Dienst möglich ist, ist ne andere Frage. Ggf. müsste halt ne klassische Ausbildung noch vom Jobcenter unterstützt werden.)
3 Antworten
Wenn ich Deinen Beitrag richtig verstehe, dann wurdest Du gutachterlich als vollschichtig erwerbsfähig eingestuft, während Du angibst, daß das nicht zutrifft?
Sollte das so sein, so kann ich Dir nur empfehlen, Dich mit einem Fachanwalt für Sozialrecht in Verbindung zu setzen.
Man kann ein Gegengutachten beauftragen.
Dadurch werden Dir eventuell viel Malessen erspart.
Was bedeutet: "Nein. Noch nicht"? Es liegt noch gar kein Gutachten vor?
Nein. Aber es ist bekannt, dass Probleme vorliegen. Die letzte Eingliederungsvereinbarung war von März/April (nach ner Eigenkündigung eines mit Eingliederungszuschuss geförderten Helfer-Jobs in dem ich nur 4 Monate war).
Mit Empfehlung: Sie können sich selber schon Hilfe suchen. Alles weitere wird beim nächsten Termin besprochen. Und die Leistungsfähigkeit soll abgeklärt werden. Also eigentlich ziemlich sicher, dass dann was ansteht und ein Gutachten kommt. Ich mach mir halt schon vorher Gedanken. (Liegt vielleicht auch an der zwanghaften Störung. Über alle möglichen Ausgänge sich Gedanken machen und informieren um schon zu wissen, wie ich dann reagieren könnte.)
Wegen Corona tat sich bisher da auch noch nix. Die sind wohl mit andern "Kunden" beschäftigt aktuell.
Dann warte doch erst mal ab, bis Du begutachtet wirst.
Ansonsten verweise ich auf das, was ich in meiner Antwort geschrieben habe.
Wenn Du mit dem Jobcenter im Moment überfordert bist, dann laß' Dich krankschreiben. Ggf. längerfristig. Dann kommt eine Begutachtung irgendwann vermutlich von alleine.
Und googel mal nach den Sozialverbänden VdK und SoVD. Vielleicht können die Dir weiterhelfen. Die Mitgliedschaft ist je kostenpflichtig - je ca. 6 € mtl. m.W.n..
Um Deine Titelfrage noch zu beantworten:
Ja, ich halte ein vollschichtiges Leistungsbild + nicht mehr vermittelbar für möglich.
Alles klar. Mit Krankschreibung hab ich immer so meine Probleme. Vor allem wenn man eh grad arbeitslos ist - und ja quasi Termine beim Jobcenter wahrnehmen könnte und dafür nicht zu krank ist. Da mich hinzustellen und beim Arzt zu "betteln" (vor allem wenn die Problematik wenig bekannt ist dort, beim Hausarzt hab ich das nie erwähnt) um Krankschreibung - das macht der dann eh nicht.
"Überfordert" fühle ich mich noch nicht. Ich lote erst mal alle Möglichkeiten aus. Überfordert wäre ich, wenn etwas raus käme (bei Gutachten), mit dem ich nicht einverstanden wäre. Und dann Geldkürzung oder in nen Job der nicht erträglich ist ... anstehen würde. Aber da würd ich vermutlich dann auch schon probieren zu klagen und Gegengutachten - wie du vorgeschlagen hast.
Mich hätten halt nur Fallbeispiele interessiert - aber du antwortest schon, dass du sowas für miglich hälst. (Vermutlich kommt es aber selten vor, dass man im Internet wenig finden kann. Das meiste ist Depressionen - wo direkt die Erwerbsunfähigkeit mit dabei ist. Aber die liegen bei mir nicht vor.)
Daher etwas vergeblich die Suche nach ähnlichen Fällen - das gibt halt Sicherheit, wenn man irgendwo was finden kann oder sich erkundigen kann, ob es schon mal ähnliche Sachen gab und dann sehen kann, wie es da weiterging.
Daher auch die Frage.
Wenn man mehr als 3 Stunden am Tag arbeiten kann und man hilfsbedürftig ist bleibt man beim Jobcenter auch wenn sie einen erstmal nicht vermitteln können. Selbst wenn man längere Zeit AU geschrieben ist bleibt man beim Jobcenter so lange der Gutachter einen nicht für voll erwerbsgemindert hält.
Hartz 4 ist eh besser als Hilfe zum Lebensunterhalt.
Sicher gibt es das, da spreche ich aus eigener Erfahrung !
Nein. Noch nicht. Aber es könnte demnächst eine Begutachtung anstehen. Wobei ich denke, dass ich schon den ganzen Tag arbeiten könnt wenn die Bedingungen stimmen. Aber halt viele Sachen sehe, die mich belasten. Und mit bisheriger Qualifikation/Lebenslauf halt tatsächlich nur Sachen offen stehen, wo ich nicht glaube dass ich reinpasse.
So viel ich weiß kann ja aber trotzdem "vollschichtig" angegeben werden, wenn "irgendwas" geht zu voller Zeit. (Ob das erst mal realistisch erreichbar ist aufm Arbeitsmarkt - prüft der Gutachter ja glaube ich nicht, oder?)
Sache mit eigenem Büro (wo ich mit meinen Zwängen mich selber den größten Teil organisieren könnte ohne ständig mit andern zu tun zu haben), etc. könnte ich mir schon vorstellen.
Die Sache ist auch, dass die psychischen Probleme mich kaum privat belasten. Ich deshalb nie in Behandlung war. Bei ner "psychotherapeutischen Sprechstunde" die Psychotherapeutin meinte, dass schon Störungen vorliegen ... aber es nicht viel bringt hier zu therapieren, wenn man nicht irgendwo von sich aus ne eigene Motivation hat was zu ändern. (Da ich mich privat quasi gut damit arrangiert habe. Kostet halt auch schon viel Freizeit im privaten Leben immer alles durchzuplanen wegen der zwanghaften Persönlichkeitsstörung. Aber da merke ich es nicht, weil ja noch genug Freizeit da - als Arbeitsloser.)