Schwerbehinderung wegen Ausbildung aufheben, wie?
Hallo,
ich bin mit meiner Frage leider noch nicht wirklich fündig geworden.
Folgendes Problem.
Ich habe 2016 wegen starker Reizdarmprobleme und Depressionen, die mich stark im Alltag einschränkten, einen Behindertenausweis beantragt. Welchen ich auch mit einem Behindertengrad von 50 bekommen habe.
Nun geht es mir mittlerweile aber Gott sei dank wieder besser. Was mache ich wenn es sich wirklich weiter bessert und so hält, dass ich gar keine Schwerbehinderung mehr brauche?
Nun bin ich auf Ausbildungssuche. Und habe etwas Angst dass mich dieser Schwerbehindertengrad in der Jobsuche benachteiligen könnte! Muss man das denn bei Bewerbungen angeben?
Wie kann ich nun diesen Behindertenausweis wieder abgeben? Wie gebe ich SELBER an dass ich wieder gesund bin... Gibt es da Formulare, oder was muss ich machen? Weiß das jemand?
Oder muss ich das gar nicht angeben und kann den Ausweis zu meiner Sicherheit behalten... dass ich mich zu übermütig freue und alles zurück ziehe und es dann doch wieder losgeht....
Ich habe online irgendwie nur sowas bei Diabetikern gefunden... oder Leute die einen neuen Nachweis geben mussten wenn der Behindertenausweis abgelaufen ist.
Wie mache ich das ohne solche Situationen?
3 Antworten
Du musst den Ausweis nicht angeben. Denk aber dran, dass du so auch die Nachteilsausgleiche nicht nutzen kannst (Kündigungsschutz, Überstundenbefreiung, Mehrurlaub...) Den Ausweis behalte aber erst mal lieber, wenn es bei dir wieder schlechter wird, wird es nicht so leicht, da wieder ran zu kommen.
Generell kann der Ausweis Fluch oder Segen sein. Wenn du in ein größeres Unternehmen gehst, müssen die sowieso 5% der Arbeitsplätze mit Schwerbehinderten besetzen, ansonsten Abgaben bezahlen (obwohl sich leider viele für die Abgaben entscheiden).
Sieh dich wenn möglich, nach einem sozialen Betrieb um, da ist der Ausweis nicht so schlimm.
Hallo Cayla,
Auf Deinem Ausweis steht wie lange er gültig ist und wann dieser verlängert werden müßte. Bedenke jedoch wenn Du in Deinen Bewerbungen nicht angibst daß Du schwerbehindert bist, kommst Du auch nicht in den Genuss der Vorteile z. B. Zusatzurlaub, steuerliche Vergünstigungen, und andere Annehmlichkeiten. Ein Schwerbehinderter darf wegen seiner Leiden keine Nachteile einem Nichtbehinderten gegenüber haben. Ich empfehle Dir in Deiner Bewerbung anzugeben daß Du einen Grad der Schwerbehinderung von 50 hast, Du aber dadurch in keiner Weise bei Deiner Arbeit beeinträchtigt bist. Du mußt nämlich die Art Deiner Behinderung nicht angeben. Jeder große Betrieb ist gesetzlich verpflichtet Schwerbehinderte zu beschäftigen, für jeden den er nicht beschäftigt muß er eine sog. Ausgleichsabgabe an den Staat abtreten. Außerdem muß Dich der neue Arbeitgeber in jedem Fall zu einem Bewerbergespräch einladen wenn Du die Kriterien erfüllst. Falls Du Deine Schwerbehinderung später doch beim Arbeitgeber angeben willst (weil es Dir evtl. schlechter geht) wird dieser Deinen SB-Ausweiß verlangen und darauf steht wann der ausgestellt wurde. Nicht jeder Arbeitgeber findet das Toll, wenn er eine Ausgleichsabgabe zahlen mußte weil Du nicht angegeben hast daß Du Schwerbehindert bist. Am besten von Anfang an ehrlich sein, das schafft Vertrauen auf beiden Seiten.
Viel Glück
Du musst bei der Bewerbung nichts von der Schwerbehinderung sagen, es sei denn, deine Krankheit macht dich unfähig bestimmte Tätigkeiten im Job auszuführen. ZB muss ein Epileptiker sagen, dass er zb kein Auto fahren darf. Aber nur wenn Auto fahren Teil des Jobs ist! Sonst nicht!
Bei einem Reizdarm und Depressionen fällt mir spontan aber kein Job ein, wo du eingeschränkt wärst.
deshalb rate ich dir: behalte deinen GdB! Du kannst so wenigstens noch die Steuervorteile nutzen.
LG