Eine Woche Rohkost.... sinnvoll?
Hey ihr,
diese Frage richtet sich natürlich v.a. an die Rohkostexperten. Ich lebe vegan und finde das Thema Rohkost immer interessanter. Deshalb möchte ich evtl. demnächst mal eine Rohkostwoche machen, bin mir aber nicht so sicher, ob das sinnvoll ist. Kann sich der Körper in der kurzen Zeit vielleicht zu schwer eingewöhnen, so dass ich die Woche gar nicht genießen könnte? Sollte ich es erst machen, wenn ich mehr Zeit dafür einplanen kann (wenn ja wie lange sollte man es mindestens ausprobieren)?
Ich würde mich auch sehr über Tipps (z.B. worauf man bei Rohkost achten muss) und Links von euch freuen, z.B. Seiten mit tollen Rezepten (bis jetzt kenn ich nur die von Mimi Kirk), Tipps zum Rohkostleben oder auch Tipps zu Büchern, die ihr selbst gelesen habt, und und und...
Danke schonmal. :)
4 Antworten
Ich habe zwar selbst noch nie rohköstlich gelebt (und habe es auch nicht vor!), kann also keine Expertenmeinung abgeben, trotzdem möchte ich dich aus ernährungswissenschaftlicher Sicht warnen: Vollständig auf Rohkost umzustellen kann (und ist in vielen Fällen) verheerend für die Gesundheit sein. Sehr viele RohköstlerInnen freuen sich anfangs über eine Gewichtsabnahme, diese hört in vielen Fällen allerdings nicht mehr auf - aus diesem Grund sind RohköstlerInnen häufig von starkem Untergewicht bedroht/betroffen, leiden unter Mangelerscheinungen, bis hin zur Unfruchtbarkeit bei Frauen. Dabei sind gerade die von Rohkost-Fans oft angepriesenen Vorteile, wie die vermehrte Aufnahme von Enzymen, völlig überbewertet: Beispielsweise werden Enzyme bereits im Magen abgetötet und haben garkeinen gesundheitlichen Effekt.
Auch das angesprochene Fasten ist kritisch zu betrachten. Zwar fühlen sich viele Fastende tatsächlich wunderbar, allerdings liegt der Grund dafür nicht in blühender Gesundheit, sondern darin, dass der Körper in Hungersnotmodus umschaltet und verstärkt Endorphine ausschüttet, um den nahenden Hungertod zu erleichtern.
Gegen eine reine Rohkostwoche spricht nichts, ebensowenig gegen eine mehrheitlich rohköstliche Ernährung, vollständig rohköstliche Ernährung allerdings ist kaum empfehlenswert. Du wärst also auch gut beraten, dir ein paar Rohkostkritiker anzuhören.
Wobei ich jetzt nicht so den riesigen Unterschied zwischen "normaler" veganer und rohköstlich veganer Ernährung sehe, außer vielleicht, dass man eher keine Hülsenfrüchte und Kartoffeln z.B. essen kann, weil man das ja nur gegart (?!) verträgt, wobei ich mir bei Hülsenfrüchten gar nicht so sicher bin. ;)
Das habe ich ja auch immer gedacht nur essen aber auch Rohkoestler Huelsenfruechte, halt eben in gekeimter Form. Huelsenfruechte sind so leichter verdaubar und die Vitamine und Mineralstoffe besser verwertbar fuer den menschlichen Koerper.Kartoffeln muss man nicht essen, die Steinzeitmenschen haben auch ohne Kartoffeln ueberlebt und in einigen Laendern dieser Erde werden keine Kartoffeln gegessen :) Nudeln werden aus Getreide hergestellt und Getreide enthaelt Phytinsaeure welche die Naehrstoffaufnahme hemmen kann. Pseudogetreide wie zum Beispiel Hirse und Quinoa kann man auch roh essen indem man sie keimen laesst. Wie du siehst kann man sich auch als Rohkoestler ausgewogen und gesund ernaehren.Nur ernaehren sich halt viele Rohkoestler falsch und dann trifft das halt zu was Canlscream erwaehnt hat!
Ach ja Menschen haben frueher nicht angefangen Brot und Nudeln zu essen weil dies so gesund war sondern weil sie nicht viel anderes zu essen hatten und weil sie Getreide lange lagern konnten und so auch gut ueber den Winter kamen. Heutzutage kann man ohne Probleme auf diese Nahrungsmittel verzichten ( in einigen Laendern dieser Erde hat man noch nie Brot und Nudeln gegessen). Ich verreise viel ich weiss wovon ich spreche :)
Hallo Annemaus, super Antworten hier... Kann nur bestätigen, dass es einem mit Rohkost unglaublich gut geht, man fühlt sich leicht und unbeschwert. Aber lass es langsam angehen, der Körper muss sich an jede Umstellung erst gewöhnen... Würde ein Fleischesser umstellen wollen, würde ich das Fasten vorher nicht empfehlen, sondern erst eine Zeitlang vegetarisch oder vegan zu leben, damit die Entgiftungserscheinungen nicht so stark sind. Bei ohnehin schon veganer Ernährung ist die Umstellung aber nicht so krass....
LG, Sigi
Ich würde auch sagen, dass ein bisher Alles-Essender stufenweise auf Rohkost umstellen sollte, die ersten 2 Wochen eine Mahlzeit durch Rohkost ersetzten, dann die nächsten 2 Wochen zwei Mahlzeiten und das langsam hochsteigern, ob es dann letztendlich und dauerhaft 100% Rohkost sein müssen darüber streiten sich die Experten, man sollte es nicht zu verkopft oder diszipliniert angehene, ich denke mit einem Rohkost-Anteil von mind. 50% hat man schon viel gewonnen.
Ich empfehle Einsteigern immer, Rohkost erst einmal als eine sich selbst verordnete Kur zu machen. Und zwar nicht nur 7 Tage sondern einen Monat.- Langsam beginnend!!! Eine Mahlzeit nach der anderen durch Rohkost ersetzen, mit dem Frühstück beginnen.
Der Körper wird bei einer totalen Umstellung in den ersten Tagen mehr irritiert sein, und je nach vorheriger Ernährungsweise mit Entzugserscheinungen reagieren. Bei Menschen, die vorher ohne Fleisch, Alkohol und Zigaretten gelebt haben, sicher moderat. Aber man darf auch nicht vergessen, daß jede Art der Kochkost eine Verschleimung des Körpers mit sich bringt, die in der ersten Zeit der Umstellung gereinigt werden muß.
Optimal ist es, wenn man die Umstellung auf Rohkost mit einer Fastenkur beginnt. Das tut man am Besten bei abnehmendem Mond. Dazu muß man nicht "esoterisch" angehaucht sein!! Ich selber habe zu den verschiedenensten Zeiten zu fasten begonnen, und es ist mir 1-2 Tage nach Vollmond immer sehr leicht gefallen.
Wissen muß man, daß Obst stärker ausleitet als Gemüse, und sollte deshalb auf alle Fälle nicht nur Obst essen, um sich nicht so schlapp zu fühlen.
Rohkostrezepte gibt es im Internet zuhauf. Ich kann auch beitragen, wenn es gewünscht wird.
Ich bin von der Rohkosternährung überzeugt, praktiziere das oft über Wochen und Monate zu 100%, esse aber inzwischen ich hin und wieder, speziell im Winter auch zwischndurch gerne mal gedünstetes Gemüse und Kartoffeln .
Danke erst mal für deinen Beitrag. :) Du meinst man solle vorher am besten fasten? Wie lange? Bin eigentlich schon ein Strich in der Landschaft, weiß nicht ob das so gut wäre. ^^
Fasten reguliert das Körpergewicht, weil Nährstoffe nach dem Fasten besser aufgenommen werden können. Bei verschmutztem Darm können Nährstoffe nicht gut verwertet werden.
Dazu empfehle ich das Buch:
Bewußt Fasten von Dr. med. Rüdiger Dahlke ISBN 3-921960-08-8
Hallo Annemaus85: Ich würde dir auch unbedingt empfehlen gekeimte Hülsenfrüchte und gekeimtes Getreide in deinen Speiseplan einzubauen, schliesslich wirst du so reichhaltig mit Mineralstoffen und Vitaminen versorgt ( was leider viele Rohköstler nicht tun aber tun sollten!!!). Ubrigens enthält gekeimtes Getreide auch Vitamin C, man sehe und staune :)
Annemaus85: Rohköstler müssen nicht unbedingt mager sein ( Viele von ihnen sind auch leidenschaftliche Läufer lol kein Wunder also). Esse doch einfach viele Oliven,Nüsse, Mandeln, Aubergines,Avocados. Du musst ja auch nicht zu 100 % Rohköstler sein ( ich denke solcher findet man auch nicht viele).Esse doch einfach als Beilage zum Beispiel Kartoffeln.
Ja, ich hab mir zu Weihnachten extra so eine Keimbox zum Ausprobieren gewünscht (erstmal zum Keimen von Sprossen). Kann man Getreide und Hülsenfrüchte genauso darin keimen lassen?
Ich gehe auch sehr gern laufen. Freue mich schon auf meinen ersten Stadtlauf, wenn ich gut trainiert bin, trage ich vielleicht ein Vegan-Shirt, hehe. ^^
Und zum Glück esse ich auch fast alles, nur Oliven nicht allzu gerne (aber mit der Zeit immer lieber, zumindest kleingeschnitten zu anderen Gerichten). Bin jedenfalls ein riesiger Guacamolefan und Nüsse mag ich außer Haselnüssen auch sehr (die ich früher immer aus den Toffifee geluscht habe :P).
Vielleicht probier ich es bis zum Rohkost-Monat erstmal mit mehreren Rohkostgerichten in der Woche zu meinem regulären Speiseplan.
ja klar geht das, du kannst sowohl Getreide als auch Hülsenfrüchte in diesen Gläsern keimen lassen. Probier es doch einfach aus :) Ich mochte vor paar Jahren auch keine Oliven essen, ich pickte sie immer von der Pizza herunter lol aber heutzutage würde ich am liebsten jeden Tag Oliven essen ( man muss sich halt dran gewöhnen). Wenn du regelmässig laufen gehst und nicht zuviel an Gewicht verlieren willst nun dann esse doch einfach jeden Tag Rohgemüse mit Avocado-Dips ( oder sonstigen Dips) und esse täglich verschiedene Sorten Nüsse. Ubrigens kannst du dir ja auch paar Muckies antrainieren, dann siehst du auch nicht abgemagert aus ( Mache zum Beispiel Eigengewichtsübungen)
Da bei uns Keime, sowieTamari, Öl und Zitrone fast selbstverständlich immer zum Salat gehören, habe ich das garnicht erwähnenswert gefunden ;-)
Danke für deine Antwort. Ich hatte eigentlich auch nicht vor mich komplett umzustellen. Mich würde nur mal ein "Testlauf" interessieren. ;) Wobei ich jetzt nicht so den riesigen Unterschied zwischen "normaler" veganer und rohköstlich veganer Ernährung sehe, außer vielleicht, dass man eher keine Hülsenfrüchte und Kartoffeln z.B. essen kann, weil man das ja nur gegart (?!) verträgt, wobei ich mir bei Hülsenfrüchten gar nicht so sicher bin. ;) Es gibt ja z.B. auch rohköstliches Brot, wobei sowas wie Nudeln und Reis ja auch wegfallen und mh, wie ist das mit so Pseudogetreide? Ich muss da noch ein bisschen nachforschen. ;)