Zweitkatze doch keine gute Idee?
Hallo ihr Lieben,
hier erstmal eine Schilderung der Situation:
Vor ca. 1 Monat habe ich mir eine Zweitkatze zugelegt (Misu ca. 3/4 Jahr alt, Männchen), daher ich jeden Tag für 8 Stunden arbeiten muss, dachte ich meine Erstkatze (Nala 1 Jahr alt, Weibchen) wäre glücklicher wenn sie einen Gefährten hätte.
Natürlich weiß ich das es länger dauern kann bis sich beide aneinander gewöhnt haben. Nala hat ihn anfangs auch ständig angeknurrt und ihn nicht aus den Augen gelassen. Misu hat Nala eigentlich von Anfang an akzeptiert und sie „einfach machen lassen“.
Misu hat sich bereits sehr gut eingelebt.
Beide fressen normal und benutzen ihr Katzenklo. (sie werden in verschiedenen Räumen gefüttert, es gibt genug Klettermöglichkeiten und Rückzugsmöglichkeiten. Wobei der Kratzbaum aktuell nur von Misu zum schlafen benutzt wird und die Kletterwand nicht wirklich beachtet wird. Nala schläft hauptsächlich auf meinem Bett oder am Teppich im Wohnzimmer.
Eine langsame Zusammenführung war auf Grund der Raumaufteilung meiner Wohnung leider nicht möglich (Wohnung ist „schlauchartig“ angelegt. Somit konnte ich Misu nicht separieren und musste quasi beide ins kalte Wasser schmeißen.
Nala hat aktuell absolut kein Interesse daran zu spielen, obwohl sie früher extrem verspielt war. Sie und Misu jagen sich jeden Tag gegenseitig und raufen. Ist ihr das vielleicht schon Bewegung genug?
Sie wirkt generell oft überfordert und gestresst mit ihm, dann gibt es aber auch wieder Momente wo sie ohne Probleme nebeneinander schlafen können.
Dauert es vielleicht einfach noch bis sich das alles einpendelt? Oder war es vielleicht doch keine gute Idee ihr einen Freund zu holen?
Nala wirkt auf mich einfach absolut nicht glücklich mit der Situation und das es ihr alleine doch besser ginge..
Lg Jasmin
8 Antworten
Hallo Du,
dass du nicht so zusammenführen konntest, wie es eigentlich gut wäre, ist so geschehen und nicht zu ändern. Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen.
Mach dir also keine Sorgen: es wird schon werden, dass die Katzen sich mehr und mehr verstehen und akzeptieren.
Katzen entwickeln sich miteinander, auch, wenn sie auf den ersten Blick nicht zusammen passen mögen.
Solange kein Blut fließt und jeden Tag der Haussegen schief hängt, du befürchten musst den Nottierarzt einzuschalten, würde ich erst einmal davon ausgehen, dass sich das irgendwann einrenkt, denn sie schlafen ja bereits nebeneinander. Was sie nicht täten, würde sie sich nicht riechen können.
Katzen müssen sich innerhalb von 4 Wänden Ressourcen aufteilen und das sind:
- Schlaf- und Kletterplätze
- Fressplätze / Futter
- Toiletten
- Areale in der Wohnung generell, wie Räume
- Lieblingsmensch.
Bei manchen Katzen läuft das sehr harmonisch ab, bei anderen wird gekabbelt.
Anekdotischer Einblick:
Vor 3 Jahren adoptierte ich den Mishu aus dem Tierschutz, da er dort gänzlich unterging. Er ist heute 8 Jahre alt (wenn das geschätzte Alter so stimmt *zwinker*). Ich nahm ihn also der Dringlichkeit wegen auf, nicht der Kompatibilität zu meinem anderen Kater Leo (7).
Beide sind (leider) in den Charakteren grundverschieden und werden sehr wahrscheinlich niemals Bestfriends. Was sie aber mittlerweile (mit tages- und wetterabhängigen Ausnahmen) machen ist, sie tolerieren sich, sie sorgen sich um den Anderen, wenn mal extrem laute Geräusche draußen sind / sie sich erschrecken. Dann "Näseln" sie, also schauen, wie es dem anderen geht.
Seit 3 Jahren kann ich stetige Veränderungen an ihnen beobachten. Mishu wird selbstbewusster, hat seine Plätze und Rituale gefunden.
Die Vergesellschaftung dauerte bei uns 4 Tage, denn der Mishu rannte mir beim Tür öffnen durch die Beine und da wars dann geschehen. ;-)
Seither achte ich sehr genau auf ihre gemeinsame Dynamik, versuche immer beide gleichwertig zu behandeln mit Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen, stecke phasenweise Feliway Pheromonstecker ein, nutze Sedarom oder Anxitane und separiere auch mal, wenn einer der beiden Tagesform bedingt etwas schlechtere Laune hat und seine Ruhe brauche.
Man muss Geduld haben und sich um die Harmonie der zusammenleben müssenden Katzen bemühen, dann klappt das auch. Wichtig ist es zu akzeptieren, dass die Katzen nicht zwingend dicke Freunde werden müssen, aber ein gutes Auskommen haben.
Dir und deinen Katzen alles erdenklich Gute.
beste Grüße 🙋♀️ +😺 +😺
Die Idee einer Zweitkatze war gut und richtig! Die Umsetzung dieser Idee bist du allerdings eher so meeeh angegangen...
Zum einen hättest du eben anstelle eines Katers eher eine weitere Katze aussuchen sollen, die vom Wesen deiner Katze möglichst ähnlich ist.
Zum anderen hättest du die Zusammenführung besser gestalten müssen. Im Zweifel eben mit kreativen, improvisierten Einbauten oder ähnlichem, wenn die Wohnung vom Schnitt und der Aufteilung her nicht so optimal ist.
Ob die beiden sich jetzt doch noch zusammenraufen werden? Möglich. Scheint ja nicht komplett zu eskalieren. Allerdings vermute ich stark, dass es eher auf eine gegenseitige Duldung hinauslaufen wird, kein großer gegenseitiger Gewinn, wie es ja eigentlich Sinn der Sache ist. Eben weil dieser kleine, junge, wilde, raufboldige Kater dein Katzenmädchen etwas zu überfordern scheint. Und weil das Kennenlernen der beiden eben auch alles andere als gut gelaufen ist...
Ob die Zusammenführung zweier Katzen glückt oder nicht, hängt nicht nur vom Charakter, Alter, Geschlecht und deren Vorgeschichte ab - obwohl auch diese Faktoren sehr wichtig sind.
Meiner Ansicht nach steht und fällt ein harmonisches Zusammenleben mit der Art und Weise der Vergesellschaftung.
Nur weil deine Wohnung "schlauchartig" angelegt ist, sollte es nicht möglich sein, die Katzen erst einmal zu separieren? Haben eure Zimmer keine Türen? Ich weiß, was du mit dieser Anordnung der Räume meinst, und wohnte selbst schon in so einer Wohnung. Und trotzdem war es immer möglich, die Türen zu schließen.
Natürlich könnte es in deinem Fall möglich sein, dass die beiden Katzen vom Temperament her nicht kompatibel sind (zB eine ist ruhig und ruhebedürftig, die andere quirlig und spielwütig). Aber besonders in so einer Konstellation wäre/ist eine langsame, behutsame Vergesellschaftung über einen längeren Zeitraum hindurch umso wichtiger.
Solange das Bad ein Fenster hat, ist es besser, ihn wenigstens für 1 Woche dort einzuquartieren als die beiden gleich aufeinander loszulassen. Er ist dort ja nicht dauerhaft "eingesperrt"!
Dass die sofortige Konfrontation keine gute Lösung war, dürfte dir inzwischen ja klar geworden sein.
Ja Fenster gibt es. Also wenn ich quasi „Alles auf Anfang“ setze nimmt das vielleicht noch ein gutes Ende? Oder reicht es wenn ich ihn separiere solang ich arbeite bzw. Nachts?
Sehr gut! :) Ich würde tatsächlich mit dem Mindset "Alles auf Anfang" an die Sache rangehn. Wenn du auf beiden Seiten der Tür nach einiger Zeit keinerlei Zeichen mehr von Aggression siehst und bei der neuen wie auch bei der alten Katze die Neugier überwiegt, kannst du die Sache ja vielleicht sogar abkürzen und musst nicht zwingend 1 Woche warten.
Alles Gute! :)
Tja da hast du 2 grundlegende Fehler gemacht.
- Man setzt keine Katze mit einem Kater zusammen und umgekehrt. Weil Kater viel zu grob und hetzig beim spielen sind und Mädels damit schnell überfordert sind, es kann sogar sein wenn du Pech hast, dass sie dadurch scheu wird und sich zurückzieht. Wenn nicht jetzt, dann spätestens wenn sie älter wird und ihr die Kraft ausgeht. Mädels spielen lieber bissel fangen. Kater dagegen sind grober, rauflustig und angriffslustig und das kann Mädels schnell nerven.
- Man schmeißt nicht 2 Katzen einfach ins kalte Wasser, sondern sie müssen sich aneinander gewöhnen. Immerhin ist die 2. Katze der "Eindringling" und darf nicht einfach so ohne Vorwarnung vorgesetzt werden.
Du hast zwei revierbezogene Tiere in ein Haushalt geschmissen und wunderst dich, dass es Probleme gibt? Man muss Katzen aneinander gewöhnen und das dauert. Anscheinend gibt es ja mehrere Räume. Also wär das separate Halten möglich gewesen und die langsam aneinander unter Aufsicht gewöhnen auch. Ne Freundin von mir hat die Eingewöhnung über 4 Wochen gemacht. Zudem hoffe ich, dass der Kater gelegt wurde oder die Katze kastriert ist.
Ich habe tatsächlich sehr wenig Türen^^ Schlafzimmer, Bad und Wc.
Schlafzimmer ist für Nala der Rückzugsort, da kann ich Misu also nicht separieren. Misu hätte ich so gesehen nur ins Bad einsperren können, nur ist dieses leider extrem klein.