Zweiseitige Beziehung Diskussionen ohne HappyEnd?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also ich finde eure Beziehung schon mal spannender als wenn man sich immer nur auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner trifft und Smalltalk hält, um nur niemanden auf den Schlips zu treten, weil sich manche ja so schrecklich schnell angegriffen fühlen.

Klar wird es mit Leidenschaft lauter. Das liegt in der menschlichen Natur und wer das leugnet, lebt im Traumland. Na und? Besser als lebendig tot zu sein.

Ich glaube, ich käme mit euch gut zurecht und die Partys würden nicht nur durch Alkohol belebt.

Es darf auch mal persönlich werden, weil das nicht auszuschließen ist. Aber alle sollten sich bewusst sein, dass das im Eifer des Gefechts passiert und nicht zum Alltag gehört. Über diese Regeln sollte man sich einig sein.

Tröstet euch: Selbst wenn ihr einen Kompromiss in der Mitte finden solltet (und die Lösung liegt niemals ganz auf einer Seite), dann muss das nicht heißen, dass ihr eine Allzwecklösung gefunden habt, die der Wahrheit entspricht. Ich streitet nur am wenigsten dabei.

Versucht immer, bei den Fakten zu bleiben oder euch aufs Faktensuchen zu einigen. Trotzdem wird es zu vielen Sachen verschiedene Meinungen geben. Und die ändern sich auch noch mit Alter und Lebensumständen. Die einen wollen weltoffen sein, die anderen brauchen ihre nationalistische Kuschelecke, wo sie sich auskennen und wohlfühlen. Beide haben Rechte. Auch das muss man einsehen. Vereinbart Signale, wenn ihr eine Abkühlung braucht! Eine Regel könnte lauten: Wenn einer aus dem Zimmer geht, darf ihm der andere nicht nachlaufen und zutexten. Irgendwann schreit der Kopf sonst "ERROR".


Kleinmaleins 
Fragesteller
 17.08.2023, 18:17

Danke für deine Antwort! Finde ich sehr hilfreich :) Wir haben nach der Arbeit auch gerade nochmal geredet und er erinnerte mich daran, dass Diskussionen in so einem Umfang in seiner Familie normal ist und das nicht so persönlich neben darf. Ich saß da schon mal dabei und ich habe mich dabei auch nie unwohl gefühlt. Im Gegenteil. Ich fand das schön, dass man das mit seiner Familie und ihm machen kann. Warum ich das in unserer Diskussion anders empfunden habe, könnte daran gelegen haben, dass ich es doch zu persönlich genommen habe. Er fügte aber auch hinzu, dass er sich auch darüber ärgert, nicht Rücksicht auf mich zu nehmen, dass diese „gewaltvolle“ Diskussion mich auch einschüchtern kann und er will da vorsichtiger sein.

Mein Problem ist, dass ich bei Diskussionen kein Ende finden kann, weil ich immer denke, dass es Kompromiss geben muss oder jemand Recht haben muss am Schluss. Das fällt mir sehr schwer, so ein Ende zu finden… (wenn da jmd. Tipps hat, bin ich mio.fach dankbar 🥲) Dadurch wird er dann natürlich ungeduldiger und unvorsichtiger und dann kommen meine Gefühle ins Spiel (das zum Thema Eifer des Gefechts). 😅

Dieser ganze Rätsel ist für mich endlich aufgelöst 😂

Ich hab ihn mit seinen Gaming-Snacks überrascht und seinem Lieblingsbier (Zitrone alkoholfreie von Franziskus 😅) überrascht. Sein Tisch für sein jährliches Zockerwochenende aufgeräumt und gesäubert, worüber er sich sehr gefreut hat und wir haben da im Anschluss dann nochmal geredet. Natürlich ohne sich die Köppe einzuschlagen. War wieder sehr schön. ☺️ Ich werde auch künftig nicht mehr so auf mein Wissensstand beharren und dann das „Faktensuchen“ einführen. Das ist eine sehr gute Idee und werde ich mit etablieren.

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Es hört sich so an als würdest du bzw. dein Partner Dinge immer sehr schwarz/weiß sehen

Wer Bilder von seinen Kindern teilt, tut ihnen unter Umständen damit keinen Gefallen und missbraucht theoretisch das Recht am eigenen Bild des Kindes. Andererseits ist das in 90% der Fällen aber gut gemeint und fühlt nicht zur Sexualisierung/Gefährdung der Kinder

Menschen lieben ihre Kinder eben und wollen das im Internet teilen, früher hat man eben Fotoalben gezeigt, heute stellt man Bilder online

Es macht halt mehr Spaß, bei Diskussionen ins Extreme zu gehen und nicht so ´wischiwaschi´ zu diskutieren, bei den meisten Themen gibt es aber nicht die eine Lösung, sondern man kann Probleme aus vielen Perspektiven betrachten


Kleinmaleins 
Fragesteller
 17.08.2023, 12:07

Das finde ich gut. Also es ist schon so wie Gut gegen Böse, nur dass sich beide von uns für den Guten „hält“, aber was ist, wenn es dann - wie du sagst - nicht DIE Lösung, also DEN Kompromiss geben kann, sondern einfach eine zweiseitige Betrachtung des Problems… Wie kann ich denn reagieren, wenn mein Partner so extremistische Aussagen macht wie diese Gefängsnisstrafe, dass es am Ende nicht in einen Streit gerät? Ich denke, immer wenn ich etwas dagegen gesagt habe, fühlte er sich dabei persönlich kritisiert oder angegriffen..., sowie ich ihm das übermittel.

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Ruzzzzzzzz  17.08.2023, 12:32
@Kleinmaleins

Ich kenne deinen Partner natürlich nicht und weiß nicht, wie man konkret in der Situation reagieren müsste. Ich würde in einer Diskussion vielleicht ansprechen, wie unrealistisch und realitätsfern das ist, das wären ja Milliarden Menschen, die ins Gefängnis müssten. Stattdessen wäre es sinnvoller, gezieltere Regeln zum Kinderschutz im Netz zu etablieren bzw. Bekannte/Freunde, die man kennt, die ihr Kind öffentlich posten, darauf anzusprechen und Alternativen anzusprechen, z.B. Bilder nur so zu posten, dass Bekannte/Freunde sie sehen können. Allgemein ist die Aufklärung über (Daten-)Sicherheit sehr wichtig.

Aber du solltest das Thema auf jeden Fall außerhalb einer Diskussion in einem ruhigen Moment mit ihm ansprechen. Es sollte nicht deine Aufgabe sein, dienen Freund bei/nach jeder Diskussion beruhigen zu müssen. Formuliere es eben gut und gib ihm eine Vorwarnung ("Ich sage jetzt etwas, was mich beschäftigt/bedrückt, ich habe Angst, dass du dich davon angegriffen fühlst, obwohl ich dich damit nicht angreifen möchte. Ich bitte dich mir zuzuhören und sachlich darüber zu reden" etc.), damit es nicht in eine Diskussion ausartet, sondern ein Gespräch bleibt

Wenn er sich trotzdem angegriffen fühlt, liegt das Problem eindeutig bei ihm und er sollte dringend an seiner Kritikfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit arbeiten

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