Zu welchem Land gehöre ich oder was bin ich?
Bin im Ausland geboren, meine Eltern auch. Meine Familie ist wie man das sagt ,,Spätaussiedler". Alle ausser meine Mutter hatten damals bei der Einreise nach Deutschland einen Drutschen Pass ausser meine Mutter, sie hat erst nach 10 Jahren ein bekommen.
Bin mit 10 jahre nach Deutschland gekommen und spreche seit dem nur deutsch, kann meine Geburtsprache nicht mehr, lebe deutsch habe wenig mit meinen Landsleuten zu tun. Weil ich so lebe werde ich von den nicht so akzeptiert wie ,, eine von den".
Niemand denkt ich bin aus dem Ausland, habe kein Akzent aber sobald ich das erzähle dass ich nicht in Deutschland geboren bin, bin ich für die nicht mehr ganz Deutsch. Auch wenn Behörden auf mein Ausweis sehen, dass ich im Ausland geboren bin da habe ich auch schon erlebt dass die mich dann als diese landsfrau sehen.
Was bin ich nun ? Ich würde sagen Deutsch, ich liebe Deutschland über alles und es ist mein zuhause. aber das wird von deutschen auch nicht so akzeptiert.
Also beide Länder akzeptieren mich nicht so wie ich bin und meinen ich gehöre zu der anderen Seite 🤷♀️
5 Antworten
Ich entnehme deiner Frage, dass du einen deutschen Ausweis hast und somit die deutsche Straatsangehoerigkeit besitzt. Somit bist du natuerlich Deutsche.
Solltest du neben der deutschen Staatsangehoerigkeit noch eine oder mehrere weitere besitzen, bist du auch das. Dann alles vollwertig nebeneinander zu jeweils 100%.
Ich schreibe dir gerne dazu etwas.
Mein Name ist Marian. Ich bin inzwischen 52 Jahre alt und komme aus der tschechischen Republik. Meine Mama hat damals, vor 50 Jahren das Land verlassen, nachdem sich mein biologischer Vater erhängt hat. Ich spreche fließend beide Sprachen, Tschechisch und Deutsch. Ich selbst fühle mich auch nicht als Deutscher, weil meine Wurzeln in Böhmen liegen.
Ich habe vor gut drei Jahren auf einem meiner Objekte einen jungen Mann kennen gelernt, der als "Spätaussiedler" aus Russland kam. Aber er hatte einen deutschen Namen Vadim als Vorname und Weber als Familienname. Ich denke, dass die Spätaussiedler durchaus mehr Deutsch sind als Russisch.
Vergiss die Diskriminierung und den rassistischen Bullshit! Du lebst hier schon lange und fühlst dich zugehörig. Natürlich bist du deutsch – und das ist gut so!
Wenn Du die deutsche Staatsangehörigkeit hast, bist Du deutsch. Punkt.
Du wirst im Leben immer wieder auf Menschen treffen, denen irgendetwas an Dir nicht passt. Das ist normal, das kannst Du nicht ändern.
Wichtig ist, wie Du Dich selbst siehst. Du wurdest in einer deutschstämmigen Familie geboren, Du sprichst Deutsch als Umgangssprache, Du lebst in Deutschland, Du fühlst Dich diesem Land zugehörig - wo ist also das Problem?
Wenn Du aus einer russlanddeutschen Familie stammst, sprichst Du möglicherweise mit einem leichten russischem Akzent, den Du selbst nicht bemerkst. Vielleicht ist es hauptsächlich das, was manche Leute zweifeln lässt, ob Du wirklich als "deutsch" anzusehen bist. Manche Leute sind halt sehr engstirnig.
"Spätaussiedler" haben doch deutsche Wurzeln und sind bedingt durch die Kriegsgeschichte z. B. in Polen geblieben. Warum auch immer, erfolgte der Umzug, also die Umsiedlung, nach Deutschland deutlich nach 1945.
Nach den Abstammungspapieren bist du also eine Deutsche - ich glaube, es gibt noch (oder leider wieder) Menschen bei uns, denen dieser Nachweis wichtig sein dürfte.
Aber du bist das, was du fühlst. Lass dich nicht verunsichern. Und vor allem: du musst nicht jedem auf die Nase binden, wo deine Wiege stand. Wozu auch? Du siehst, dass dir das Unannehmlichkeiten bringt.