Zeit geht nicht rum - bin in neuer Abteilung?
Ich studiere dual, dabei wechsle ich in regelmäßigen Abständen zwischen Uni und meinem tatsächlichen Arbeitsplatz, an welchem ich auch nach dem Studium arbeiten werde. In einem Rotationssystem lerne ich dabei viele Abteilungen und Bereich kennen und erhalte überall für einige Wochen Einblicke, was ein gutes Konzept ist.
Die Arbeit besteht in klassischen Bürotätigkeiten mit juristischen Schwerpunkten, zu großem Teil Sachbearbeitung und Beratung.
Seit rund zwei Wochen ist wieder so ein Praxiseinsatz. Ich bin in einer neuen Abteilung, die Kollegen sind sehr nett und ich habe mehrere Ansprechpartner. Das Themengebiet ist durchaus interessant und ich bekomme auch Aufgaben in einem Maß, dass ich nicht vollkommen gelangweilt rumsitze und ein wenig zu tun habe.
Wie auch immer, dennoch ist es irgendwie langweilig. Klar, ich bearbeite die Aufgaben und lese mich in die Themen ein, das ist auch ok. Dennoch fühlt sich jeder einzelne Arbeitstag einfach wie eine Ewigkeit an. Ich bin deutlich jünger als meine Kollegen, ich bin Anfang 20 und der nächstältere Kollege ist knapp 40 - deshalb fallen so lockere Plaudereien auch eher weg, da man einfach nicht viel gemeinsam hat. Ich habe eine Anwesenheitszeit von neun Stunden am Tag, wo 30 Minuten Pause inkludiert sind.
Entweder bearbeite ich die Aufgaben oder wenn ich damit fertig bin, klicke ich mich durch das Intranet und schaue, was für interessante Artikel vom Arbeitgeber veröffentlicht wurden. Die Rahmenbedingungen beim Job sind an sich gut, Gleitzeit, Home-Office (für mich nicht, erst nach dem Studium) und ein meiner Ansicht nach für diese Tätigkeiten viel zu hohes Gehalt.
Auf jeden Fall sind die ersten drei Stunden des Tages immer die schlimmsten, es passiert nichts - so als würde die Zeit still stehen. Es ist nicht stressig und man arbeitet ein bisschen still vor sich hin, man hat den ganzen Tag noch vor sich. Danach gehts dann langsam, da es auf die Pause zugeht und dann mehr Betrieb ist.
Versteht mich nicht falsch, es ist nicht so dass es todeslangweilig ist, aber Action ist es eben auch nicht. Es ist eher so, als würde ich dafür bezahlt werden neun Stunden am Tag in einem Büro zu chillen und dort ein bisschen zu arbeiten, aber eben die ganze Zeit dort gefangen zu sein.
Habt ihr Tipps?
1 Antwort
In manchen Branchen / Betrieben gibt es starke saisonale Schwankungen. Im Sommer ist Flaute und wenn es zum Beispiel auf Weihnachten zugeht, geht die Post ab….
Zum Thema Bezahlung kann ich nur sagen, dass die nur in ausgesprochen seltenen Fällen dem wahren Wert der Arbeit entspricht. Entweder es gibt ein Gefälle im negativen Sinne - zum Beispiel unterbezahlte Rettungs-/Notfallsanitäter, die nicht weniger tun als ein paar Leben zu retten - oder es gibt ein positives Gefälle - vielleicht ja so in deinem Betrieb. Mein Tipp diesbezüglich ist, sich einfach zu freuen, wenn man auf der Sonnenseite steht, und sich im Hinterkopf die Bescheidenheit zu bewahren.
Wie läuft es denn in der Schule, kannst du vielleicht in ruhigen Momenten ein wenig für Klausuren lernen oder so?
Was die Gespräche mit Mitarbeitern betrifft, die würde ich trotzdem führen und mich so ein bisschen auf deren Themen einzulassen versuchen. Denn das sind die Themen, die auch dich in Zukunft beschäftigen werden, und oft kann man in jungen Jahren schon vom Erfahrungsschatz älterer Kollegen profitieren.
Danke für die ausführliche Antwort.
Die Vorlesungen an der Uni erfolgen immer im Blockunterricht, während man dort in der Praxis arbeitet stehen dann in der Regel keine Klausuren an. Es sei denn man fällt durch, ist mir auch ein paar Mal passiert - dann habe ich die Zeit in der Praxis zum Lernen genutzt.
Ich versuche es mal mit den Kollegen.