Yezidentum nach dem Tod?

zinniiaa  29.08.2022, 01:19

Was um alles in der Welt ist Yezidentum?

Canoo8383 
Fragesteller
 29.08.2022, 01:23

Google doch einfach mal ist eine Religion.

2 Antworten

Ich bin selbst kein Jeside, aber soweit ich weiß, wird man immer wiedergeboren (auf kurmanji: "in ein neues Kleid schlüpfen") und steigt irgendwann, wenn die Seele bereit ist, in den Himmel auf. Das passiert denke ich auch mit Juden, Muslimen, Christen usw.

Falls ich falsch liege, würde ich es gerne wissen, echte Jesiden können mich hier gerne berichtigen :)

Xwedê ji we hemûyan razî be🦚❤️

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Anthropologie, Orientalistik & Biologie-Studium
Canoo8383 
Fragesteller
 29.08.2022, 01:35

Oh das klingt echt intressant! Danke für deine tolle Antwort :D

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KamTashtaki1  29.08.2022, 01:39
@Canoo8383

Nur weil es exotisch klingt heißt es nicht dass es wahr ist.

Das ist unfair, was ist mit den Ungerechten die viele schlimme Taten gemacht haben? Bekommen die dann einfach ein neues Leben? Außerdem wird diese Erde nicht auf ewig bleiben, das ist sogar Wissenschaftlich belegt.

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leChatNoir267  29.08.2022, 01:54
@KamTashtaki1

Aus jesdidischer Sicht würden diese Menschen dann denke ich ein neues, schwierigeres Leben bekommen, in dem sie sich beweisen oder läutern müssen. Eine Hölle würde es denke ich wenn dann eher in Form des Verschwindens oder der Gottverlassenheit geben. Rachsucht gibt es im Jesdidentum eher weniger.

Ob das wahr ist oder nicht, spielt bei der theologischen Außenbetrachtung einer Religion keine Rolle.

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KamTashtaki1  29.08.2022, 02:05
@leChatNoir267

Hitler, Stalin haben auch eine neue Chance bekommen? Und was war vor den Menschen? Welche Religion gab es denn da laut der Yezidischen Sicht?

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Canoo8383 
Fragesteller
 29.08.2022, 02:14
@KamTashtaki1

ich sagte erwähnte nie das ich das für die wahrheit halte ich bin gläubige Muslima und intressiere mich nunmal auch für andere Religionen und wollte nunmal die Yezidische sicht kennen ob das fair oder unfair ist,ist dann wohl eine andere Diskussion.

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Canoo8383 
Fragesteller
 29.08.2022, 02:18
@KamTashtaki1

Bin kein Yezide oder so aber villeicht gab es da einfach „nichts“? Und wenn ich mich nicht irre soll das Yezidentum die älteste Religion sein. Leider tut eine Religion nicht gleich alle Fragen beantworten

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leChatNoir267  29.08.2022, 10:56
@KamTashtaki1

Das wertes du falsch, ein neues Leben ist nicht in erster Linie als neue Chance zu verstehen, sondern als Naturgesetz. Die Wiedergeburt ist ein natürlicher Mechanismus, der Lebenskreis. Egal wer, jeder wechselt das Leben. Je nachdem in ein raueres oder in ein besseres Leben. Aus jesdidischer Sicht wird Hitler beispielsweise vielleicht tausende Male als ein jüdisches Kind, das im KZ stirbt, wiedergeboren. Jeder von uns kann vor tausenden Leben mal ein böser Mensch gewesen sein und hat nun so oft den Lebenskreis durchlaufen, dass er einigermaßen gut ist. Hier steht z.B. etwas zur jesidisches Sicht:

Der Tod
Die Jesiden glauben an eine Wiedergeburt (Seelenwanderung). Es gibt eine Art Lebenskreis. Nach dem Tod muss sich jeder für seine Taten vor Gott und den Engeln verantworten. Einfach gesagt: War der Mensch gut, bekommt er Zutritt ins Paradies und sein eigentliches Leben endet. Ansonsten wird er wiedergeboren, er erhält einen neuen Zustand und je nach Taten hat er ein gutes oder weniger gutes „Karma“. 

https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wie-jeside-ezidi-glauben-ein/

Für die Frage, was vor den Menschen war, musst du wirklich einen Jesiden Fragen. Wie Canoo8383 schon sagt, gehört das Jesidentum mit 5000-6000 Jahren zu den ältesten bekannten Religionen. Nur der Hinduismus ist älter, aber aus diesem ist das Jesidentum in gewisser Weise auch entstanden. Es gibt einen detaillierten jesidisches Schöpfungmythos, den kannst du dir ja durchlesen. Auf der oben verlinkten Seite steht z.B. gekürzt das hier:

Die Urperle (deutsch Urknall):
Alles begann damit, dass Gott sich selbst erschaffen hat. Anschließend wurde die Urperle erschaffen. Dort befand sich Gott in Mitte eines Zeitlosen Raumes. Gott füllte diesen mit Wasser und alles was zum Aufbau der Materiellen Welt nötig ist. Auch wurden die Religionen erschaffen. Gott gab ihnen diverse Farben.
„Das Jesidentum weigert sich zu behaupten, das sie die wahre Religion sind. Da sie davon ausgehen, dass Gott alle Religionen erschaffen hat und jede ein Teil der Wahrheit ist. Ferner beten alle Menschen den einen Gott an.“
Gott trennte sich von der Perle und aus der daraus erfolgten Explosion ging das Universum hervor.
Jedes Jahr im April feiern die Jesiden am roten Mittwoch diesen Tag. Es werden Eier bunt gefärbt und Häuser werden mit Blumen geschmückt. Jeder Mittwoch in der Woche ist ein heiliger Tag.
Engel:
Gott erschuf aus seinem Licht sieben Engel. Diese sollen die Planeten auf den richtigen Bahnen lenken und bei der Entstehung der Erde mitwirken. Weiterhin symbolisieren die verschiedenen Engel die Naturgesetze. Den sieben Engeln werden zudem die Planeten im Sonnensystem zugeordnet. Die Jesiden sind Sonnenanbeter, da für sie die Sonne der sichtbare Beweis für Gott ist.

Und

Andere Religionen
Das Jesidentum erkennt alle Religionen und ihre Propheten an. So haben die Jesiden und die Christen ein sehr gutes Verhältnis. Es gibt dennoch Unterschiede was die Beschreibung z.B von Jesus angeht. So heißt es in einem Gebet:
Jesus hat keinen Vater aber eine Mutter
Er ist ein heiliger Mensch
Es besteht keinen Zweifel Jesus wurde aus Gottes Licht erschaffen
Der Unterschied hier ist, dass Jesus nicht Gottes Sohn ist. Das wiederum würde nach Jesidischer Vorstellung die Allmacht und Einzigartigkeit Gottes missachten (...)
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KamTashtaki1  31.08.2022, 07:38
@Canoo8383

Deine Aqidah ist total falsch. Wie kannst du als Muslimah sagen dass vor dem Menschen nichts war? Und „vielleicht“ brauchst du doppelt nicht sagen. Das Yezidentum ist nicht die älteste Religion. Der Name ist allerhöchstens alt und bekannt, aber sie beten Feuer an(mushrikuun)

In welchem Zusammenhang interessiert du dich für andere Religionen?

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Canoo8383 
Fragesteller
 31.08.2022, 09:43
@KamTashtaki1

Erstmal hab ich erwähnt das ich hier nur vom Sicht des Yezidentums rede und nicht dem Islam und ich dir auch keine Antwort Schuldig vin oder sonstiges da ich mehrere Male erwähnt habe das ich nur vom sicht des yezidentums rede und nur das wiedergeben kann was ich mal gehört habe und es deshalb nicht stimmen kann aber antscheinend gibt es welche die es immer noch nicht verstanden haben.Dich.

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Canoo8383 
Fragesteller
 31.08.2022, 09:46
@KamTashtaki1

In dem Zusammenhang was ihre „Wahrheit“ ist es ist Intressant auch was außer dem Islam mal zu hören und ich weiß das dies auch nicht haram ist solange man es glaubt wenn ich etwas mal gehört habe egal ob mein Glaube oder anderes glaubens und dort „villeicht“ hinschreibe meine ich genau das.

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In det yezidischen Theologie wird an die Seelenwanderung bzw. Reinkarnation geglaubt. Das heißt, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern die Seele seine Hülle wechselt und wiedergeboren wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
TEKO7  26.11.2022, 00:06

Tatsächlich glaubt man an das Paradies

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Interessiert108  10.12.2022, 00:38
@TEKO7

Die Definition von Paradies ist nicht die selbe, die du in den Abraham Religionen auffindest. Als Paradies (auf Erden) wird in der Lehre des yezidischen Glauben das Lalish Tal gesehen. Laut Theologie war das der Ort, an dem Gott Adam (usw.) erschaffen und leben ließ. Paradies und Hölle sind Worte aus den Abraham Religionen, die sich in der Sprache der Yeziden auch etabliert haben. Die Hölle existiert nicht. Wozu denn auch? Es gibt die Seelenwanderung, also Wiedergeburt. Das Jenseits ist der Ort, an dem die Seele zwischenstationiert ist, bis sie wiedergeboren wird. Das Leben im Diesseits hingegen ist im Gegensatz zu den Abraham Religionen (die eher das Leben nach dem Tod zelebrieren und einen besonderes Stellenwert geben) wertvoller und wichtiger im yezidischen Glauben. Das Gute und das Böse vereinigt sich in der Entscheidungsgewalt des Menschen, der seinen Verstand bedient und voll für seine Entscheidungen verantwortlich ist. Entsprechend gibt es keinen Gott, der Menschen in zwei Gruppen sortiert, in Hölle oder Paradies, sie beobachtet und sie dann bestraft und somit kein zorniger Gott, sondern ein Gott, der sich nicht in die Entscheidungen der Menschen eingreift, sie aber auch nicht bestraft, sondern sie sich selbst bestrafen in ihrem Handeln, wenn sie etwas Böses tun. Die Verantwortung liegt daher immer beim Menschen selbst und bei keiner Allmacht. Des Weiteren gibt es die Existenz des personifizierten Bösen (Widersacher zu Gott) nicht, wie in den Abraham Religionen, sondern nur Gott und die Engel.

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