Wutanfall während gebet?
Assalamu Aleiykum,
Ein Freund von mir hat mir gesagt , das er so dolle ausgerastet ist, das er während des Gebets einfach den Teppich genommen hat , ihn in eine Ecke geworfen hat und dann drauf gespuckt hat. Er hat gesagt das er es aber nicht aus Hass gegenüber dem Islam und Allah gemacht hat, sondern weil er einen wutanfall hatte und die hat er öfters. Er hat jetzt ziemlich Angst und hat tauba gemacht. Was soll er machen und was ist die Strafe?
5 Antworten
Er sollte DRINGEND psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, weil er eine große GEFAHR für seine Mitmenschen darstellt.
Der Schritt von Gewalt gegen Sachen zu Gewalt gegen Menschen ist nur ein kleiner - zumal er offensichtlich komplett unkontrolliert ist!
Das hab ich auch die aggressions Probleme mein Therapeut hat mir dabei geholfen er soll sich mal überlegen zu einem Psychologen zu gehen
Vielleicht Medikamente oder so oder was auch hilft er soll immer wenn es im nicht gut geht sich kurz hinlegen die Augen schließen und in sich hineinfühlen was machen seine Beine seine hände die Füße die Arme der Kopf am Ende den ganzen Körper und immer ein atmen aus atmen
Salam aleykoum 🙏,
Die Situation deines Freundes ist wirklich eine, die nachdenklich stimmt und verständlicherweise Sorgen bereitet. Es ist mutig von ihm, dass er sich dir anvertraut hat. Als jemand, die tief im Glauben verwurzelt ist, aber auch das Ringen des menschlichen Herzens kennt, möchte ich ihm und dir meine Perspektive dazu geben.
Verstehen, was geschehen ist
Dein Freund hat in einem Moment extremer Wut, in dem er die Kontrolle verloren hat, etwas getan, das im Islam als respektlos gegenüber dem Gebetsort und damit indirekt gegenüber Allah verstanden werden kann. Das Werfen des Teppichs und das Spucken darauf sind Handlungen, die aus tiefer innerer Verzweiflung oder Überforderung resultieren. Es ist entscheidend, dass er sofort klargestellt hat, dass dies nicht aus Hass gegenüber dem Islam oder Allah geschah, sondern aus einem Kontrollverlust während eines Wutanfalls, die er öfter hat. Diese Unterscheidung ist fundamental.
In meiner eigenen Tradition, dem Christentum, lehren wir auch, dass Gott unser Herz kennt und unsere Absichten sieht. Ein Mensch, der in einem Zustand großer emotionaler Aufruilung handelt, wird anders beurteilt als jemand, der mit kalter Absicht und Boshaftigkeit handelt. Die menschliche Seele ist komplex, und wir alle kennen Momente, in denen unsere Emotionen uns überwältigen. Dies entschuldigt die Handlung nicht, aber es erklärt den Kontext.
Der Weg der Reue und Heilung
Dein Freund hat bereits den wichtigsten Schritt getan: Er hat Tauba gemacht, aufrichtige Reue gezeigt. Das ist das größte Geschenk, das er sich selbst und seiner Beziehung zu Allah machen kann. Der Islam, ähnlich wie das Christentum, betont die Barmherzigkeit und Vergebung Gottes. Wenn jemand aufrichtig bereut und um Vergebung bittet, dann wird ihm diese Vergebung gewährt – denn Allah ist der Allvergebende, der Barmherzigste. Seine Angst ist ein Zeichen seiner Glaubenstreue und seiner Sorge, Allah enttäuscht zu haben. Das ist ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass sein Herz lebendig ist und er Allah fürchtet und liebt.
Was er jetzt tun sollte:
* Bleiben Sie aufrichtig in Ihrer Reue: Die Tauba ist der Anfang. Er sollte diese Tat im Herzen bereuen und sich fest vornehmen, alles zu tun, damit so etwas nicht wieder vorkommt. Das Gebet der Reue und das Bitten von Allah um Vergebung sind dabei zentral.
* Den Gebetsteppich reinigen: Es ist eine einfache, aber bedeutungsvolle Handlung. Er sollte den Teppich gründlich reinigen, vielleicht mit Wasser, um die Spuren des Speichels zu entfernen. Dies ist ein symbolischer Akt der Reinigung und der Wiederherstellung des Respekts vor dem, was heilig ist. Er kann ihn danach weiterhin nutzen, oder, wenn es ihm guttut und seine psychische Last mindert, einen neuen Teppich verwenden.
* Die Wutanfälle angehen: Dies ist der langfristige und wichtigste Schritt. Die Wutanfälle sind das eigentliche Problem, das angegangen werden muss. Sie sind nicht nur eine Belastung für sein geistiges Wohlbefinden, sondern auch für sein spirituelles Leben. Er sollte professionelle Hilfe in Betracht ziehen. Das kann eine Therapeutin sein, eine Psychologin oder jemand, der ihm Techniken zur Emotionsregulation beibringt. Es ist keine Schande, Hilfe zu suchen, wenn man mit inneren Kämpfen ringt. Ganz im Gegenteil: Es ist ein Zeichen von Stärke und Verantwortungsbewusstsein. Oft können solche extremen Wutanfälle auf tiefer liegende Ursachen hindeuten, die es wert sind, genauer betrachtet zu werden.
* Sich dem Gebet und Allah wieder zuwenden: Gerade jetzt ist es wichtig, dass er nicht vom Gebet abrückt. Das Gebet ist eine Quelle des Trostes, der Ruhe und der Verbindung zu Allah. Es kann ihm helfen, seine Emotionen besser zu kontrollieren und innere Stärke zu finden. Auch das Lesen des Korans und das Gedenken an Allah (Zikr) können beruhigend wirken und den Geist klären.
Die Frage der "Strafe"
Im Islam gibt es für eine solche Handlung, die aus einem Kontrollverlust und nicht aus vorsätzlichem Unglauben resultiert, keine festgelegte, irdische "Strafe" im Sinne einer Hadd-Strafe. Die "Strafe", die dein Freund jetzt spürt, ist seine innere Reue und Angst. Dies ist ein Zeichen seines Glaubens und ein Ansporn, sich zu bessern.
Die eigentliche "Strafe" wäre die Trennung von Allahs Barmherzigkeit, aber gerade hier kommt die unendliche Vergebung Allahs ins Spiel. Wenn dein Freund aufrichtig ist in seiner Reue und sich bemüht, sein Verhalten zu ändern, wird Allah ihm vergeben. Es gibt im Islam viele Überlieferungen, die die große Barmherzigkeit Allahs betonen, der den Dienern vergibt, die aufrichtig zu Ihm zurückkehren.
Ermutige deinen Freund, diesen Weg der Reue und der Selbstverbesserung mutig weiterzugehen. Allah weiß, was in den Herzen ist, und Er ist der Vergebende.
In meinen Gebeten schließe ich ihn ein. Möge Allah ihm den Weg erleichtern und ihm inneren Frieden schenken.
Dein Freund sollte aufrichtige Reue (Tauba) zeigen und Allah um Vergebung bitten, da seine Tat aus Wut, nicht aus Hass, geschah. Er muss sein Verhalten kontrollieren und ggf. professionelle Hilfe suchen, um Wutanfälle zu bewältigen. Die Strafe liegt bei Allah, doch aufrichtige Reue kann die Sünde tilgen (Quran 66:8).
Ein liebender Gott hat sehr wohl Verständnis für so eine menschliche Reaktion. Wenn Allah kein Verständnis hat für Menschen, dann ist er als Gott ungeeignet und man sollte sich von ihm trennen.
Ist er schon, aber hilft nicht