Würdet ihr euer Kind abtreiben, wenn es vor der Geburt mit Trisomie 21 diagnostiziert wird?

Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen

Ja 57%
Nein 43%

10 Antworten

Nein

Ich bin ein Mann, aber als Vater würde ich das nicht wollen. Das liegt daran, dass ich in meiner Jugendzeit ein paar Jugendliche mit Down-Syndrom kannte, die meisten waren sehr glückliche Menschen, auch wenn sie natürlich viel Unterstützung im Alltag brauchten. Heutzutage werden Menschen mit Down-Syndrom im Durchschnitt 60 Jahre alt. Viele gesunde Kinder werden auch nicht (viel) älter. Für mich würde eine Abtreibung nur in Frage kommen, wenn das Kind schreckliche Schmerzen im Alltag hätte, oder aber im Kindesalter versterben müsste (z. B. in den ersten 3 Lebensjahren).

Vielleicht hilft dir diese Reportage über einen jungen Mann mit Down-Syndrom weiter:

https://youtu.be/dYh9saS3REM

Nein

Ein eigenes Kind ist dazu da, um sich darum zu kümmern. Das Down-Syndrom führt zu vielen Fehlbildungen und Benachteiligungen, die sich aber häufig mit genügend Aufwand (und Geld) mildern lassen.

Und wenn ich das geschafft habe, wäre ich als Vater schon ziemlich stolz, wenn das Kind trotzdem (oder genau deswegen) glücklich sein kann.

Ich kann nicht erwarten Vater zu werden und dann einen Selbstläufer aufzuziehen, da würde ich mich überflüssig fühlen. Wenn ich nicht die Kraft habe, ein behindertes Kind aufzuziehen, wären Kinder an sich wahrscheinlich schon nichts für mich….

Nein

Mir wurde damals, im Zuge der gängigen Schwangerschaftskontrolluntersuchungen vom Frauenarzt die Möglichkeit gegeben eine Nackenfaltenmessung und Fruchtwasseruntersuchung durchführen zu lassen.

Mein Mann und ich besprachen das Thema ausführlich und entschieden uns dagegen. Sicher, "wenn" da dann festgestellt worden wäre das "die Möglichkeit besteht" das das sich entwickelnde Kind eine solche Behinderung haben wird, dann hätt man sich schon mal privat gezielter darauf vorbereiten können (schon mal vorab schauen aktuelle Ratgeber zu kaufen und Kontakt aufnehmen mit entsprechenden Anlaufstellen/ Hilfegruppen für betroffene Eltern...).

Andererseits hätt das "Wissen um die bestehende Möglichkeit" einen auch wieder ziemlich gestresst.

Ich lehnte diese speziellen Untersuchungen ab, mein Mann stand mir bei dieser Entscheidung zur Seite.

Ich wusste, das ich im Ernstfall auf mein beruflich gesammeltes Wissen zurückgreifen kann, ich wusste an welche Stellen ich mich hätte wenden können. Ich wusste das das kein Spaziergang werden würde. Und ich war trotzdem bereit dazu.

Edit: Wegen "beruflich gesammeltes Wissen": Ich bin ausgebildete Erzieherin, und ansonsten habe ich häufig im Bereich der Pflege und Betreuung von behinderten Jugendlichen und Erwachsenen gearbeitet.

Wie sich Trisomie 21 letztlich auf die betroffene Person auswirkt, erkennt man erst im Laufe der Entwicklung dieser Person. Ich habe einige sehr sehr schöne Erinnerungen an beispielsweise mein Anerkennungsjahr bei der Lebenshilfe.

Nein

Vor der Geburt ist es zu spät!

Ja

Ich will zwar sowieso keine Kinder, aber ich würde es mir und dem Kind nicht antun wollen. Ein behindertes Kind ein Leben lang zu pflegen wäre einfach zu viel für mich. Man muss dabei auch beachten, dass es sehr viel Zeit und Geld beansprucht und man oft nicht mehr arbeiten gehen kann.