Würdet ihr das als „Mobbing“ seitens des Lehrers bezeichnen?
Ich bin (meines persönlichen Empfindens nach) in der 2. Klasse der Grundschule das ganze Jahr über von meinem Religionslehrer gemobbt worden.
Ich habe es damals (im Alter von 7 Jahren) vielleicht nicht so bewusst wahrgenommen, kann mich aber daran erinnern, dass meine Freundinnen da oft Bemerkungen zu gemacht haben und ich ihnen heute, in der Retrospektive, eigentlich recht geben muss.
Ich hatte im Zeugnis immer die schlechteste Note der ganzen Klasse in diesem Fach, wobei ich in allen anderen Fächern zu den eher stärkeren Schülern gehörte. Niemand konnte sich meine schlechten Noten in Religion erklären, da meine Mitarbeit im Unterricht genauso hoch war, wie die der anderen.
Des Weiteren wurde ich (nachdem wir Schüler eine Arbeit abgegeben hatten und uns, bis der Rest der Klasse auch damit fertig war, ruhig selbst beschäftigen sollten) von diesem Lehrer einmal richtig aggressiv dafür gemaßregelt, dass ich mich damit beschäftigte, die eingeklebten Blätter im Religionsheft an ihren Ecken ein wenig nachzukleben. Dabei verbrachten andere Schüler diese Überbrückungszeit damit Skubidu-Fäden zu wickeln oder sich Briefe zu schreiben, ohne dass ihn das im Geringsten gestört hat!!!
Ich wurde auch häufig mit dem Satz „Bist du verrückt?“ von ihm angefahren, einmal einfach nur weil ich auf einer Arbeit das Bild der Emmaus-Jünger angemalt hatte (womit ich mit Sicherheit kein Einzelfall in meiner Klasse war!).
Sonst weiß ich auch noch genau, dass ich (abgesehen von den Maßregelungen und Bloßstellungen) von ihm im Unterricht eigentlich immer ignoriert worden bin und er mich meistens völlig übersah.
Als die Klasse einmal recht unruhig war, wurde ich als einzige angefahren (so als sei ich die einzige Geräuschquelle gewesen) mit den Worten: „Das alte Waschweib dahinten wird sich jetzt mal zurück am seinen Platz setzen!“ (in sehr maßregelndem und aggressivem Ton) Dabei waren alle in Aufruhr und fast keiner befand sich an seinem rechtmäßigen Platz.
Als wir kleine Einzelvorträge halten mussten, habe ich einer bosnischen Freundin bei ihrem Vortrag geholfen, da sie es mit der Sprache noch nicht so leicht hatte. Eigentlich hatte ich ihren Vortrag komplett allein gemacht. Für meinen eigenen hatte ich mir mehr aber Mühe gegeben, als für ihren. Nichtsdestotrotz hatte er an ihrem Vortag nichts zu bemängeln, meiner hingegen wurde als einziger der Klasse mit „ungenügend“ bewertet. Ich schwöre euch, so war es!
Ist das Mobbing?
12 Antworten
Als Mobbing im engeren Sinne würde ich das nicht bezeichnen. Mobbing ist was anderes.
Aber sicherlich war sein Verhalten unprofessionell und nicht gerade pädagogisch wertvoll. Er hat dich einfach schlecht und unfair behandelt.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber das ist deine Sichtweise darauf. Wie kamst Du dem Lehrer vor. Das müsste man erfahren.
Ansonsten sind Lehrer aber auch nur Menschen und sind ganz natürlich auch einer Antisympathie erlegen, sollte es eine geben.
Würde schon sagen ja. Mobbing an sich ist nicht strafbar aber die einzelnen Taten schon wie Beleidigung, Demütigung und so weiter. In deinem Fall hat er dich als verrückt oder Waschweib beleidigt.
Ich würde das nicht direkt als Mobbing bezeichnen aber du wurdest anscheinend nicht gut von dem Lehrer behandelt was absolut nicht geht. Leider gibt es viele Lehrer die sowas machen und die Schüler garnicht merken dass sie so schlecht behandelt werden außer wenn man Jahre später mal zusammenträgt was so passiert ist. Sich da jetzt mit zu beschäftigen wird dir nichts bringen deshalb solltest du damit abschließen.
Du bist aber nachtragend. Es kann gut sein, dass dein Lehrer dich nicht mochte. Nur was nützt dir dieses Wissen heute? Das Zeugnis wirst du nie im Leben gebraucht haben und der Lehrer ist schon in Rente oder lebt vermutlich schon nicht mehr. Mich wundert eher, dass dich das noch beschäftigt nach all den Jahren.
Ja, das streite ich nicht ab. Ich wollte herausarbeiten, dass die FSin sich die Zeit nehmen sollte das Thema zu verarbeiten und hinter sich zu lassen. Manchmal fixiert man sich auf ein Problem und wenn man es im richtigen Zusammenhang sieht, wird es plötzlich unwichtig oder klein. Wie der alte Klassenlehrer, der auf dem Klassentreffen überraschender Weise nur 1,60 m groß und ein Hampelmann ist. In der Erinnerung war er aber mindestens 1,90 m groß und mächtig.
Das kann Spuren hinterlassen