Kinder sammeln Unterschriften gegen Lehrer, ist das mobbing?

8 Antworten

Mobbing liegt im deutschen Sprachgebrauch immer dann vor, wenn eine Person systematisch und über einen längeren Zeitraum psychische oder physische Gewalt erfährt. Zwischen Opfer und Täter gibt es in der Regel ein Machtgefälle, z.B. weil eine Person durch eine Gruppe oder den Chef schikaniert wird.

Das reine Unterschriftensammeln geschah vermutlich nicht über einen längeren Zeitraum, sondern innerhalb von wenigen Tagen. Zusammen mit anderen Vorfällen kann es allerdings ein Teil von Mobbing sein.

Hier kommt allerdings noch die Besonderheit hinzu, dass es den Schülern in erster Linie nicht darum geht, dem Lehrer zu schaden, sondern sich selbst vor diesem zu schützen. Anscheinend hatten sie vorher schon andere Wege versucht, um mit dem Lehrer eine Lösung zu finden. Jedenfalls entnehme ich deinen Kommentaren, dass vor der Unterschriftenaktion schon Gespräche mit den Eltern und dem Schulleiter stattgefunden haben, welche wohl nicht den gewünschten Erfolg gebracht hatten. Die Anschuldigungen scheinen auch nicht grundlos zu sein, wenn der Lehrer aufgrund von ähnlichen Vorfällen immer wieder die Schule wechseln musste. Daher finde ich den Vorwurf von Mobbing an dieser Stelle eher kritisch. Zwischen Mobbing und sich mit legitimen Mitteln wehren gibt es durchaus einen Unterschied.

Je nachdem, wie der Schulleiter das Gespräch über Mobbing angefangen hat, finde ich es trotzdem in Ordnung, dass er es geführt hat. Aus sich wehren wollen, kann auch Mobbing entstehen, je nachdem zu welchem Mitteln zurückgegriffen wird. Das Gleiche gilt auch für den Fall, dass der Lehrer sich etwas annimmt und die Schüler ihn nur noch aus Prinzip loswerden wollen. Beispielsweise finde ich es vollkommen in Ordnung, wenn ein Schüler, der bei Gruppenarbeit nie mitarbeiten will, nicht gerne in Gruppen aufgenommen wird. Das ist dann einfach die Konsequenz aus seinem Verhalten. Problematisch wird es, wenn er deshalb in der Pause beleidigt oder geschlagen wird.

Siri1979 
Fragesteller
 12.02.2024, 11:34

Vielen Dank. Das ist mal eine ausführliche Antwort. Natürlich versuchen wir als Eltern die richtigen Schritte zu gehen und ich muss gestehen das ich es von den Kindern sehr mutig fand. Ich denke halt auch das es eher um Selbstschutz ging als jemanden schaden zuzufügen. In einer anderen Klasse hat sie Postmappen und Schulranzen geleert, weil sie zu voll oder unordentlich waren.

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Von Experte Brain300 bestätigt
drei Schüler der 3. Klasse 

glauben ernsthaft, dass Unterschriften da helfen?
Wenn da niemand handfeste Belege dafür haben, dass der Lehrer unqualifiziert ist oder sich rechtswidrig verhält, ist das zum Scheitern verurteilt.

Und dann sollten sich die Eltern dieser drei Schüler darüber Gedanken machen, ihre Sprösslinge auf eine andere Schule zu schicken, denn auf dieser machen sie sich lächerlich..... (als ob Kinder in der dritten Klasse die Tragweite ihrer Handlungen auch nur annähernd beurteilen könnten oder gar wüssten, was rechtlich im Rahmen ist.....)

Siri1979 
Fragesteller
 12.02.2024, 10:24

Natürlich können Kinder die Tragweite ihres Handelns nicht einschätzen. Die Klasse ist aufgeklärt worden was es mit mobbing auf sich hat. Was ich natürlich gut fand.

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Siri1979 
Fragesteller
 12.02.2024, 10:35

Eltern haben bereits am "runden Tisch" gesessen und der Schulleiter besucht ohne Vorwarnung ihren Unterricht. Aber da sie merken, dass sonst nichts geschieht....denke ich, wollten sie selbst was versuchen.

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Ja klar wenn eine Gruppe gegen einen vorgeht ist das Mobbing

Kommt auf den Hintergrund an.

Wenn es bestimmte Gründe gibt, die berechtigt sind, wo die Schulleitung nichts unternehmen wollte, dann ist eine Strafe unberechtigt.
(Schlechter Unterricht, Fehlverhalten, schlechte Vorbereitung, mehrfache nicht einhalten der selbst festgelegten Deadline zur Klausurenrückgabe)

Sollte es sich aber um einen ganz normalen Lehrer handeln, dann kann dies unter Umständen als Mobbing gewertet werden

Siri1979 
Fragesteller
 12.02.2024, 10:20

Das habe ich mir bereits gedacht. Wollte erst mal nicht zu viel schreiben. Natürlich waren Vorfälle seitens des Lehrers. Hat ein Kind im Unterricht stehen lassen, da nicht mitgemacht, schreit die Kinder an, sagt das sie Sachen nicht können, verhängt kollektiv Strafen um ein paar Sachen zu nennen.

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BN36X3  12.02.2024, 10:40
@Siri1979

Dann einf. beim Kultusministerium melden, die kümmern sich um sowas (Lehrer kann auch mitunter deswegen denn Job verlieren(die nehmen ihn komplett auseinander, wenn ihr das verifizieren könnt))

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Siri1979 
Fragesteller
 12.02.2024, 10:49
@BN36X3

Sie ist beim Schulamt schon bekannt, wechselt dann halt mal wieder die Schule. Ist erst 6 Monate auf dieser.

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BN36X3  12.02.2024, 10:54
@Siri1979

Ok, dann macht das doch einf. so, falls was seit wenigstens ihr sie los...

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BN36X3  12.02.2024, 10:55
@Siri1979

außerdem währe es smarter gewesen die Unterschriften der Eltern zu sammeln...

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Siri1979 
Fragesteller
 12.02.2024, 11:17
@BN36X3

Das war mit den Kindern nicht abgesprochen😉 und die Eltern die es kümmert, versuchen die richtigen Schritte einzuhalten.

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Zählt das als mobbing

Mit Sicherheit nicht, denn darüber lacht dann die ganze Schule.

Oder glaubst du wirklich, dass 3 acht/neunjährige dafür sorgen können, dass ein Lehrer die Schule verlassen muss.

Siri1979 
Fragesteller
 12.02.2024, 10:46

Ich meinte jetzt rechtlich. In der Schule sehen sie es so und es haben 11 von 17 Schülern unterschrieben. Alle mussten sich entschuldigen. Was auch richtig ist, aber das ganze ist ja nicht grundlos.

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Pensioner61  12.02.2024, 10:50
@Siri1979

Wenn ein Grund vorliegt, dann sollten die Erziehungsberechtigten, also die Eltern, dies beim Schulleiter vortragen. Dann aber auch die Gründe offen legen.

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