Würdest du Kolleg:innen Mitfahrgelegenheit anbieten?
Würdest du einer Kollegin (so alt wie du) Mitfahrgelegenheit anbieten,
die ein Dorf vor deinem Wohnort wohnt, dieselben Arbeitszeiten wie du hat,
die morgens 1,5 Std hin zur Arbeit, zurück 1,5 Std nach Hause Busfahrt hat, aber mit dir im Auto nur 20 Minuten Hin,- und am Abend 20 Minuten zutückfahren würde und
die für das mitnehmen zahlen würde?
Euer Verhältnis ist rein kollegial, höflicher Umgang miteinander, mehr aber auch nicht.
Bitte begründe deine Antwort
Danke :)
Wie sind deine Erfahrungen?
53 Stimmen
16 Antworten
Hatte selbst schon Fahrgemeinschaften und ich finde das durchaus gut. Klar, ein wenig leidet die Umwelt darunter, weil ein Platz im Bus normalerweise umweltfreundlicher ist als ein Platz im Auto. Aber dir deshalb zumuten, deinen Arbeitsweg auf 1,5 h zu verlängern und dafür das Auto stehen zu lassen, ist ein wenig übertrieben. In diesem Fall ist das Problem die Infrastruktur mit den Öffis, die dringend flächendeckend ausgebaut gehört. Ich bin selbst vor einiger Zeit auf die Öffis umgestiegen, aber mein Arbeitsweg mit dem Auto ist auch pro Strecke ca. 50 Minuten lang. So habe ich meinen Fußweg auf 45 Minuten reduziert, mach' noch bissle was für meine Gesundheit und kann im Zug auch gemütlich was lesen, sodass das eigentlich nicht als "Pendelzeit" gewertet werden muss sondern einfach irgendwie auch Freizeit ist.
Nichtsdestotrotz ist es ihr gegenüber fair, den Arbeitsweg zu verkürzen. Man muss ja bedenken, dass sie in dem Fall verglichen mit dir einen 25% niedrigeren Stundenlohn hat, wenn sie jeden Tag 2 h länger mit ihrer Arbeit beschäftigt ist - und sei es nur der Weg. Das scheint zwar meinem Argument mit dem Plus an Freizeit zu widersprechen, jedoch erscheint es mir, als wäre das Pendeln deiner Kollegin doch sehr von Umsteigen und so geprägt. Außerdem sind 20 Minuten einfach irgendwie auch unschlagbar.
Andererseits ist es oft sehr angenehm, sich morgens und nachmittags ein bisschen zu unterhalten. Ich hatte in der Vergangenheit auch Fahrgemeinschaften (aktuell mit Corona sieht das unsere Firma nicht so gerne) und da sind durchaus auch gute Bekanntschaften entstanden.
Und für dich ist es ja auch günstiger. Wenn sie dir für die Fahrten was zahlt. Was ich gar nicht mag, ist, wenn jemand halt für umme mitfährt. Hatte ich auch schon. Schuldet mir bis jetzt über 100 €...
Ich würde ihr das in jedem Fall anbieten, wenn es für mich keinen großen Zusatzaufwand bedeutet. .
Allerdings nicht als fest eingeführten Dauerservice. Ich würde sagen, dass ich manchmal auch nicht direkt nach Hause fahre, noch andere Dinge vorhabe etc. Dann hättest du auch einen guten "Grund", wenn du mal keinen Bock auf Fahrgemeinschaft hast. In den Fällen kann sie dann ja wieder den Bus nehmen.
Da ihr euch nicht mit dem Fahren abwechselt, entscheidest du, wann du fahren willst und in welchem Umfang du dich auf sie einstellst. Also du nimmst sie mit, wenn es für dich passt und nicht, wenn es für dich umständlich ist
Da ich morgens meistens keinen großem Bock auf Gespräche habe, würde ich das ebenfalls vorab sagen und nach meiner Erfahrung ist es dann auch kein Problem, wenn man die halbe Stunde eher schweigend fährt.
Deine Kollegin kann übrigens die Kilometerpauschale von 30 ct. pro Entfernungskilometer auch steuerlich geltend machen, obwohl sie nicht fährt. Und insbesondere bei den aktuellen Spritpreisen ist eine Beteiligung an den Fahrtkosten ja auch für dich von Vorteil.
Genauso meinte ich es auch. Aber trotzdem sollte es, keine Verpflichtung geben und man sollte man auf die Art der Absprache achten. Es ist ein Unterschied, ob ich sage "Ich nehme dich immer mit, es sei denn, ich sage ab" oder "Wir verabreden für welche Fahrten ich dich mitnehmen kann"
Klar - man kann auch sagen, ich nehme Dich gerne mit, wenn ich mal was anderes vorhabe, geht es eben nicht.
Ich sehe jetzt ehrlich gesagt den Widerspruch zu meinen Antworten nicht
Es ging mir weniger um die Formulierung, sondern um die Klarheit in der Absprache. Freundlichere Formulierungen sind nicht immer auch gleichzeitig klarer. Deine Formulierung sagt eben nicht aus, ob und in welcher Form Absprachen getroffen werden. Und es ist ein Unteschied, ob ich davon ausgehe, dass ich grundsätzlich immer mitgenommen werde und mir nur die Ausnahmen mitgeteilt werden, oder ob jede Fahrt abgesprochen wird.
Soviel Solidarität sollte eigentlich selbstverständlich sein...
Was sind das für Menschen, die so ein kleines Entgegenkommen ablehnen?
Warum sollte ich das nicht machen? Es kostet mich nichts, ganz im Gegenteil. An den Fahrtkosten beteiligen sollte sie sich schon.
Warum sollte ich es nicht tun, wenn ich gut mit ihr klar komme und sie sich beteiligen würde, für mich kein großer Umweg die Mitnahme ist, würde ich auf jeden Fall anbieten und vielleicht kann sie irgendwann mir mal behilflich sein, wie heißt es so schön "Ein Hand wäscht die andere"
Naja, wenn Du abends was andres vorhast, kannst Du ja auf der Hinfahrt Kollegen mitnehmen - zurück ist das dann eben mal nicht möglich.