Worauf bezieht sich das die Verbrauchsangabe "kWh/a" bei Gefrierschränken genau?
Es ist mir klar, dass es sich um den Stromverbrauch pro Jahr handelt.
Bezieht sich diese Angabe auf einen leeren oder befüllen Gefrierschrank?
Macht es im Verbrauch einen Unterschied, wie gut befüllt mit Gefriergut ein Gefrierschrank ist?
Wird für diesen Angabe von einer bestimmte Umgebungstemperatur ausgegangen und inwieweit hat diese einen Einfluss auf auf den (tatsächlichen) Verbrauch?
Hintergrund meiner Frage ist der tatsächliche Verbrauch unseres Gefrierschranks mit ziemlich genau 2 kWh in 24 h. Das wären pro Jahr 730 kWh.
Auf dem Typenschild steht: 120 W
Seit einiger Zeit meine ich, dass der Kompressor durchgehen läuft was den hohen Verbrauch erklären würde. Allerdings bleibt die Kühltemperatur gleich.
6 Antworten
Bezieht sich diese Angabe auf einen leeren oder befüllen Gefrierschrank?
Es spielt keine Rolle, ob der KS befüllt oder leer ist. Die Öffnungen pro Tag entscheiden
Macht es im Verbrauch einen Unterschied, wie gut befüllt mit Gefriergut ein Gefrierschrank ist?
Es spielt keine Rolle, ob der GS befüllt oder leer ist. Die Öffnungen pro Tag entscheiden
Wird für diesen Angabe von einer bestimmte Umgebungstemperatur ausgegangen und inwieweit hat diese einen Einfluss auf auf den (tatsächlichen) Verbrauch?
Ja, die Test werden wie beim Benzinverbrauch von Autos unter unrealistschen Bedingungen gemacht. So weit ist weiss, sind die Aufstellräume bei den Tests sehr kühl.
Hintergrund meiner Frage ist der tatsächliche Verbrauch unseres Gefrierschranks mit ziemlich genau 2 kWh in 24 h. Das wären pro Jahr 730 kWh.
Wo steht der Schrank? Ist es ein Einbaugerät? Sorge für mehr Lüftung und dafür dass alle Lamellen hinten blitzsauber sind! 2 KW ist an heissen Tagen mit schlechter Lüftung problemlos zu erreichen. Normal wäre eher 1-1,5 KW am Tag.
Bei Kühlschränken etwa schreibt die EU-Norm den Prüfinstituten vor, den Stromverbrauch mit leerem Kühlfach zu testen, ohne Ware und bei einer Außentemperatur von 25 Grad.
Die Stiftung Warentest ermittelt den Stromverbrauch bei Raumtemperaturen von 10, 25 und 32 Grad. Wir testen mit bereits halbgefülltem Kühlfach und legen dann noch pro 100 Liter Kühlschrankvolumen 10 Kilo Kühlgut mit einer Temperatur von 25 Grad hinzu. Das entspricht einem Wochenendeinkauf. Dieser muss im Alltag ja erst noch heruntergekühlt werden.
Die Hersteller messen mit ihrem unberührten leeren Kühlschrank allerdings nicht falsch – sie halten sich nur an die praxisferne Norm.
Dein Kühlschrank (mit Typenschild 120 Watt) entspricht in etwa meinem. Mein Energielabel sagt etwa 270 kWh/a voraus. Tatsächlich verbrauche ich mehr (340-360 kWh/a), so habe ich langfristig gemessen und hochgerechnet.
Mein Durchschnittsverbrauch ist 1,1 kWh am Tag.
Noch zum Gerät: Kühl/Gefrierkombi. Baujahr 2010. Rauminhalt 260 Liter brutto.
Dein Wert scheint also erhöht, jedenfalls ist er höher.
Vielleicht hast Du aber ganz andere Nutzergewohnheiten bzw. Frequenzen (Tür auf und zu - Bier rein - Bier raus)
Vorsichtig geschätzt hast Du Einsparpotenzial. Ob und wie schnell sich ein Neukauf lohnt, hängt ja auch vom Stromtarif ab.
kWh ist die Maßeinheit für Kilowattstunde
a ist die Maßeinheit für ein Jahr (a = annum = Jahr)
Die Angabe kWh/a gibt den durchschnittlichen Stromverbrauch für ein Jahr an.
Die genauen Werte kann natürlich niemand wissen.
Nur Du entscheidest, wieviel Du in den Gefrierschrank packst, wie warm oder kalt die Zuladung ist oder wie oft Du die Tür öffnest und nach welcher Zeit Du sie wieder schließt. Und auch das regelmäßige Abtauen ist ein Faktor für den Verbrauch.
Letztendlich ist der Verbrauch dann am günstigsten, wenn Du möglichst kühle Lebensmittel in den Gefrierschrank legst, diesen möglicht selten öffnest und dann schnell schließt und wenn das Gefrierfach möglichst nie eine Eisschicht bildet.
Aber das ist natürlich abolute Utopie.
Worauf bezieht sich das die Verbrauchsangabe
Durchschnittsangabe bei normalem Betrieb.
Derartige Angaben beziehen sich immer auf statistische Normen für Normalverbraucher, die das Gerät durchschnittlich normal gebrauchen.
Der Normverbrauch von Gefrierschränken bewegt sich je nach Volumen zwischen 100 und 300 kWh/a. 730 kWh liegt also deutlich darüber. Den Dauerlauf der Maschine würde ich auch als Alarmzeichen betrachten.
Selbstverständlich erhöht sich der Energieverbrauch von Kühlgeräten mit steigender Umgebungstemperatur, da muss ja mehr gekühlt werden. Ständige Frost- oder Sauna-Temperaturen in der Küche wären von der Norm abweichend.
Der Energieverbrauch sinkt auch mit zunehmender Befüllung, weil damit die Luftzirkulation und somit der Wärmeaustausch behindert wird.
Ganz maßgeblich erhöht wird der Verbrauch durch häufige Türöffnungen. Dabei strömt warme Luft ein.
Die angegebene Abweichung vom Normverbrauch lässt sich aber keinesfalls mit einer einigermaßen gewöhnlichen Umgebungstemperatur oder mit dem Befüllungsstand erklären.
Da gibt es bei gewöhnlicher Frequenz der Türöffnungen eigentlich nur eine plausible Erklärung: Der Kühlgutraum hat ein Leck, das ständig warme Luft einlässt. Das ist bei älteren Geräten gewöhnlich ein Rostloch. Das sollte ausfindig gemacht werden. Vielleicht lässt sich das Loch stopfen.