Woran merkst du, dass du langsam älter wirst (keine Frage die beleidigen soll)?

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Lebenserfahrung, Menschenkenntnis und Bildung sind angewachsen, vor allem ab der 30 habe ich das sehr stark gespürt. Ich bin selbstbewusster, direkter und zugleich noch ruhiger geworden - ein Gemütsmensch war ich schon immer, aber in den letzten Jahren bin ich noch gelassener geworden. Andererseits auch streitbarer: Ich lasse mich weder veralbern noch vorführen noch lasse ich mir alles bieten - ich sage, was ich denke; nicht unfreundlich und frech, aber doch unmissverständlich. Ich sehe zwar nett aus, ich bin in der Regel auch der nette Typ, aber ich lasse mich nicht veralbern. Habe auch gemerkt, dass man sich von vielem gelöst hat, das früher wichtig war - ich lege keinen Wert mehr auf Statussymbole. Das heißt nicht, dass ich mit der letzten Schrottkiste rumfahre und in zerlumpter Kleidung aus dem Haus gehe, aber ich würde mir keinen BMW mehr kaufen, wie ich ihn früher hatte, weil es wichtigere Dinge gibt und die Bewunderung durch andere sich nciht über solchen Quatsch ergibt - echte Freunde und Menschen, die einen mögen tun das auch ohne Bedingungen.

Und ich werde menschlich mit jedem Jahr meinem Opa immer ähnlicher, was ich vor allem in alltäglichen Situationen und auf der Arbeit merke. Ich handle und reagiere oft so, wie er es gemacht hat und denke mir dann ... ach Gott, das war/ist 1:1 der Opa vor 30-40 Jahren.

Im Beruf spüre ich hohes Fachwissen und geschätzte Kompetenz, die oft angefragt wird und ich merke, dass sich die Vorarbeit gelohnt hat und spätestens jetzt pralle Früchte trägt - das Schöne ist, ich habe das selbst erarbeitet und hatte keinen reichen Onkel und keinen Steigbügelhalter.

Gesundheitlich geht es mir sehr gut und habe ich am Klassentreffen vor einigen Wochen echt etwas "befremdet" gemerkt, dass ich ziemlich der einzige bin aus der alten Klasse, der keinerlei Probleme diesbezüglich hat, volle Haare und keine dauernden Arztbesuche. Ich habe mich fast ein bisschen geschämt, bin aber sehr dankbar drum und habe mir dann gedacht ... die beste Zeit ist eventuell jetzt, für mich, aber auch für meine Freundin (die Beziehung ist speziell, macht aber Spaß). Alt werden wir erst, wenn's das Leben so will ... frei nach Wolfgang Herrmann. Den Song mochte ich vor 20 Jahren schon, heute spüre ich seine Bedeutung an mir selber und das in total positiver Weise!

https://www.youtube.com/watch?v=V9O4DZI0UNI

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hi janvalperz

  • die Beweglichkeit und der Schwung nehmen ab - man überlegt sich genauer, welche Bewegungen man in Angriff nimmt
  • Der physische und psychische Akku ist schneller leer und muss per Pause nachgeladen werden.
  • die großen Feiern / Parties von früher sind Geschichte - man merkt, wann es Zeit wird, zu gehen
  • man wird nachdenklicher - ich nenne das mal den Tischtucheffekt. Der geht so: während der aktiven Arbeitszeit, da legst du die Aufgaben (des Lebens) täglich vor dir auf den Tisch. Den arbeitest du bis abends ab. Wenn da noch Krümel liegen, dann legst du ein Tischtuch drauf und kehrst die Krümel drunter. Irgendwann ist aber deine Arbeitszeit abgeleistet - jetzt möchtest du den Tisch sauber machen - da liegt aber noch das Tischtuch drauf. Das nimmst du hoch und dir gehen die Augen über, was da alles liegengeblieben ist.

Dass man immer schlechter mit jüngeren mithalten kann. So um die 40 hat mich das wütend gemacht, aber langsam denke ich, dass man es einfach dabei belassen sollte. Vielleicht merkt man es gerade daran.

Ganz erheblich stärkeres Selbstbewusstsein im Vergleich zum Jugendalter, das bringt die Lebenserfahrung.

Die Augen nerven, die Alterssichtigkeit lässt sich so ab 40 nicht mehr verleugnen.

Sonst geht es bis jetzt, mit 47 immer noch schön schlank, alle Haare auf dem Kopf und grau werden sie auch noch nicht. Der Bart aber leider. Obwohl, sieht eigentlich gar nicht mal schlecht aus.

Das man Herzinfarktgefährdet ist.

Daran merkt man das.