Woran kann ich eine Mathebegabung erkennen?
Und kann man auch eine Mathematische Begabung haben, wenn man nur in Teilen, der Mathematik, super gut ist?
3 Antworten
Hallo,
ich bin kein Spezialist für Begabtenerkennung und kann dir nur meine persönliche Einschätzung geben.
Zumindest bin ich vom Fach. Die bekannten Fälle, die sich schon in der Schule als begabt in Mathematik herausstellten, waren so, dass sie die Schulmathematik schneller als ihre Mitschüler verstanden und Lust auf schwerere Aufgaben und ein schnelleres Vorangehen im Stoff hatten. Das war auch so bei mathematischen Forschern, mit denen ich Gelegenheit hatte, mich zu unterhalten.
Mir ist nicht bekannt, dass diesen Begabten manche mathematische Themen schwer gefallen sind. Sie hatten bestimmte Vorlieben, aber leicht gefallen ist ihnen alles (in Mathe).
Ob das nun repräsentativ ist, kann ich dir nicht sagen.
Gruß
Wenn du dich auch privat für mathematische Fragestellungen interessierst, die über dein Alter hinausgehen und du in der Schule neue Themen schneller verstehst als der Lehrer sie präsentieren kann - das sind ein paar Anzeichen.
Hüte dich davor, irgendwem in deinem Umfeld (außer vielleicht Eltern) von deiner Vermutung zu berichten. Vielleicht ist es ja nur ein vorübergehender Höhenflug, und da könnte das hochmütig 'rüberkommen.
Eine andere Frage ist auch noch: Würde das irgendeinen Unterschied machen, wenn du da eine Begabung hättest?
"Mathe-Begabung" das ist KEINE fest definierte Bezeichnung, die man nur nach fest abgegrenzten Kriterien verwenden darf.
Wenn du glaubst, dass du eine Mathe-Begabung hast, dann darfst du das auch so sagen. Wenn du aber in der nächsten Mathearbeit eine 5 hast, dann musst du mit entspr. Sprüchen rechnen ;-)
Das war mir nicht klar, interessant. Ich hätte gedacht, dass es, wie es Hochbegabung gibt, auch eine Begabung für Mathematik gibt, aber du hast Recht.
"Begabung" und "Hochbegabung" das ist ein großer Unterschied!
In der Frage ging es ja nicht um den Begriff "Mathematische Hochbegabung" sondern nur um "Mathebegabung". Und dieser Begriff "Mathebegabung" wird auch oft ohne wissenschaftlichen Hintergrund benutzt, z.B. wenn die Oma ihren Enkel lobt, der eine 1 in Mathe hat.
Dieses Detail war mir in der Tat entgangen. Entschuldige also, dass ich mit meiner Antwort so daneben lag.
Hier ein Auszug einer (wahrscheinlich) Seminararbeit (pdf-Datei, 0.1MB):
Karl Kießwetter, der 1985 formulierte:
„Mathematische Hochbegabung ist ein Konglomerat von (abtestbaren) Eigenschaften und Fähigkeiten eines Individuums, aufgrund dessen die Voraussage gemacht werden kann, daß dieses Individuum später und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ganz besondere, innerhalb der Mathematik wertvolle Leistungen erbringen wird (wenn es im mathematischen Bereich tätig wird)“ (Kießwetter, 1985, S.302).
Natürlich lassen sich an eine solche Definition immer auch Fragen richten.
...
1) Ist mathematische Begabung ein Ausdruck spezifischer kognitiver Merkmale oder ist sie, zumindest zum wesentlichen Teil, Ergebnis einer hohen allgemeinen Intelligenz?
2) Ist mathematische Begabung ein monolithisches Konstrukt oder gibt es verschiedene Begabungsprofile? (Wieczerkowski, Cropley, & Prado, 2000, S.413)
Das geht genau in die Richtung, wie du gesagt hast.