Musikalische- oder Sportliche Begabung mehr gefördert als Mathematische?

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Ich habe nach etlichen Abibällen, die ich beruflich besucht habe, eher den genau umgekehrten Eindruck: Sportliche Leistungen sind an vielen Schulen gefragt und mathematische bzw. naturwissenschaftliche ebenfalls (Stichwort Ferry-Porsche-Preis, Preis der Gesellschaft deutscher Chemiker usw.), musikalische Leistungen hingegen werden jedoch eher unter den Teppich gekehrt. Es kann sein, dass jemand für langjähriges Wirken in einer Schulband oder einem Chor ein Lob und eine Urkunde bekommt, aber einen Preis oder großartige Ehre bekommt er nicht. Er muss sogar eher damit rechnen, dass er belächelt wird für sein "zeitfressendes" Engagement für die Musik und die "brotlose" Kunst, während der talentierte MINT-Schüler oder ein guter Sportler Beifall erhalten.

Das liegt meiner Ansicht nach daran, dass Deutschland sich zwar als Land der Dichter und Denker bezeichnet, aber kein Land der Kunst und der Feingeister ist. Mein Großonkel, der zugegeben mitunter kontrovers war und weit übers Ziel hinaus schoss, hat vor Jahren mal was gesagt, das zwar heftig klang, aber im Wesentlichen hinkommt ----> jede Nation hat ihre Stärken - und die Deutschen können faktisch nur Maschinenbau und andere Ingenieursdisziplinen, weil sie eigentlich Handwerker und Bauern sind, sonst haben sie wenig zwischen den Ohren. 

Selbst für ein Studium der Geisteswissenschaften etwa muss man sich oft rechtfertigen, ebenso wenn man als Mann nicht im Handwerk lernt, sondern in der Verwaltung oder anderen "nicht-technischen" Branchen - während Naturwissenschaften sehr angesehen sind und in der Regel gelobt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sport kann man in Vereinen machen. Den Körper trainieren und Höchstleistungen erreichen.

Musik kann man in einer Band/in einem Orchester spielen. Vor Publikum auftreten und eigene Musik schreiben.

Mathe kann ... joa. Ist eine Notwendigkeit für viele, aber mehr auch nicht. Es gibt nicht viele Bereiche in denen höhere Mathematik benötigt wird. Wenn dann in den Ingenieursberufen und der IT.

Sport und Musik sind Hobbys für die meisten - Ablenkung vom Beruf und Alltag.

Mathe ist das genaue Gegenteil - Teil der Schule/Arbeit und die wenigsten machen es gerne oder sehen anderen Leuten dabei zu. Da fehlt es einfach am Publikum.

Woher ich das weiß:Hobby – 7 Jahre Gitarre + Band