Ist Mathe Übungssache oder angeboren?
Kann man Mathe lernen oder ist mathematische Begabung angeboren?
5 Antworten
Es ist eine Sache der Motivation, der Übung und des Nicht-Vergessens von früher gelerntem.
Wenn du von vornherein glaubst, dass du es eh nicht kannst weil du ein Mädchen bist und Mädchen kein mathematisches Verständnis haben, kannst du es gleich bleiben lassen - mit so einer Grundeinstellung wird das Gehirn alles, was man dir erklärt als unwichtig aussortieren und du lernst nichts.
Wenn du von vornherein dran glaubst, dass du es auf jeden Fall hinbekommen wirst und es nur eine Frage der Übung ist, wirst du es auch früher oder später lernen.
Was man hier auf GF auch häufig beobachtet, ist dass Vorwissen entweder missachtet wird oder schlicht fehlt. Dinge, die in früheren Schuljahren sicherlich gelehrt wurden. Die entweder nie gelernt oder nach dem Motto "ist ja nur für die Klassenarbeit" wieder vergessen wurden. Aber gerade Mathematik baut sehr auf sich selbst auf, man hat ziemlich verloren wenn man versucht, etwas zu verstehen ohne die vorhergehenden Grundlagen verstanden zu haben. Wenn dieser Fall eintritt, lautet die Lösung, in den sauren Apfel zu beißen und zurückzugehen bis dorthin, wo man alles noch verstanden hat, und alles seither nochmal neu zu lernen.
Geboren wird man mit Genen auf den Chromosomen. Die sind in diesem Sinne angeboren. Jedes Gen codiert ein Eiweißmolekül, aber ob das Gen abgelesen wird oder werden kann hängt von den Molekülen ab, die sich an das Gen angehängt haben. Dies kann sich während der Zeit verändern. Für jedes Gen sind die anderen Gene schon Umwelt.
Das meiste passiert in den ersten 6 Jahren entsprechend dem Buch Tout se joue avant six ans. Im Vergleich zum Zeitpunkt der Geburt hat sich die Anzahl der Gehirnsynapsen bei einem Dreijährigen um den Faktor 16 erhöht. Das Kind hat dann etwa doppelt so viele Synapsen wie ein Erwachsener und lernt dadurch besonders leicht. Die in dieser Zeit stattfindenden Lebensereignisse sind vor allem prägend für die Entwicklung von späteren Fähigkeiten. In der Pubertät verliert der Mensch dann wieder die Hälfte seiner Synapsen. Der dabei stattfindende Gehirnumbau reduziert zunächst die geistige Leistungsfähigkeit massiv und führt zu dem, was man das typisch pubertäre Verhalten nennt. Bis zur Pubertät sollte der Mensch entwicklungsbiologisch also alles gelernt haben, was er zum Überleben braucht. Das weitere Lebensprogramm ist dann auf die Vermehrung ausgerichtet. Ein übermäßig energiezehrendes Gehirn ist dabei nur hinderlich. Diese Art des Lebensprogramms passt zwar nicht ganz in unsere moderne Welt, wir sind diesem Program aber unterworfen.
Fazit: Fähigkeiten, deren Grundlagen nicht im Alter von weniger als etwa 12 Jahren angelegt wurden, lassen sich später nur extrem schwer erwerben. Der Unterschied in den erlernbaren Fähigkeiten liegt weniger in den urspünglich vorhanden Genen als in der Entwicklung im Kindesalter. Da der entsprechende Vergleich der Entwicklungen praktisch nicht möglich ist, schiebt man diese Unterschiede auf die Veranlagung durch die Gene und entzieht sich auf diese Weise der praktischen Verantwortung.
Übungssache. Ich hatte eine 4 in Mathe, hab aber mit der Entwicklung eines Berechnungsverfahrens summa cum laude promoviert.
Die Übungssache ist angeboren, ja.
Denn der Mensch ist lernfähig.
Das kann man lernen. Die meisten sind schlecht in Mathematik weil sie es nicht üben.
Die Art ist vollkommen egal. Je mehr du sie übst, desto besser wirst du darin.
Auch Ingenieur-Mathematik?