Ist Mathe wirklich erlernbar?

10 Antworten

Ich habe mich dasselbe auch mal vor nicht all zu langer Zeit gefragt, und ich muss sagen, dass ich keinem festen Entschluss kam.

Es gibt da Leute, welche nie etwas für Mathe lernen und dennoch nur ausgezeichnete Leistungen erbringen, und dann gibt es die, welche trotz intensiven Lernens, gerade einmal ausreichende Leistungen erzielen.

Andererseits, kommt es auch auf die Interessen an, die ein Mensch vertritt.
Manchen sagt Geschichte gar nicht zu, zeigen aber ein sehr großes Interesse für Naturwissenschaften, infolge dessen die Motivation, sich neue Themen zu erarbeiten, auch in einem relevanten Kontext zu den erbrachten Leistungen steht.

Ein weiterer nicht zu vernachlässigbarer Faktor spielt die Intelligenz, wie zu Anfang schon indirekt aufgriffen. Ich denke, gerade in der Mathematik spielt diese eine ganz besondere Rolle, da hier nicht viel auswendig gelernt werden muss, sondern die Mathematik als ganzes zu verstehen ist. (Was man allerdings auch wieder trainieren kann.)

Ich denke man kann sagen, dass Mathematik selbstverständlich trainiert und man sich auch verbessern kann. Schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. ;)
Meistens liegt es auch an der Desinteresse, wodurch Lücken entstehen. Denn wer kein Interesse für ein Thema aufzeigt, der zeigt auch kein Interesse auf,  sich dort weiteres Wissen anzueignen, und sich zu verbessern.

Dennoch kommt die Behauptung es käme auf Begabung an nicht von irgendwo. Es gibt nun mal Menschen, die komplexe Zusammenhänge einfacher verarbeiten können, und es gibt auch Menschen, welche sich bei eben Genanntem schwer tun.
Trotzdem wird jemand Hochbegabtes nicht gleich herausragende Leistungen in Mathematik vollbringen, wenn das Interesse nicht da ist.

Also: Wenn einem die Mathematik Spaß macht, sich intensiver mit ihr beschäftigen will, und tiefgründiger mit ihr auseinander setzten möchte, der hat gute Chancen diese auch besser zu beherrschen.

Außerdem kann man Mathe immer gebrauchen.

Mathematik ist normalerweise für jeden erlernbar. Doch nicht jeder ist begabt darin. Das ist aber nicht die Problematik.

In der Mathematik gilt: Verstehen - Üben - Anwenden.

Versteht man einmal das Thema, welches jedem mit etwas Motivation gelingt, ist es auch gar kein Problem mehr. Das Üben macht es dir geläufiger und irgendwann ist man dann im Stande, fast problemfrei jene Aufgaben zu lösen.

Ein großer Blocker: Motivationslosigkeit. Wenn es einem nicht wichtig ist, jenes zu erlernen, so wird man es sich auch nur langsam einprägen. So suche man sich einen Grund dafür und - zack - hat man evtl. genug Motivation für das  Verstehen.

Nein, ich denke in Sprachen benötigst du viel mehr Begabung. Aber auch in Mathe brauchst du natürlich stückweise Begabung für das Wissen, um es zu verstehen. Denn klar, nicht jeder kann damit leicht umgehen. Doch bei intensivem Training und Lernen denke ich, dass es durchaus möglich ist, sich stark zu verbessern. Das geht in Latein sowie Mathe besonders gut. Also: Probiere es aus, je mehr du dich damit beschäftigst, desto besser kannst du werden! Mündlich sowie schriftlich.

In Mathe ist es vor allem wichtig, den Faden nicht zu verlieren. Alles baut aufeinander auf.

Lernen im Sinne von Formeln lernen ist meiner Meinung nach Unsinn, solange man das Thema nicht wirklich verstanden hat und weiß, warum man etwas soundso machen muss.

Es reicht nicht, zu wissen, dass die Nullstellen der ersten Ableitung die Extrema der Funktion sind (was den Wert von x betrifft). Man muss auch wissen, warum das so ist. Das ist zum Beispiel der Schlüssel zum Verständnis der Kurvendiskussion.

Also ja: Mathematik ist erlernbar. Man muss aber versuchen, sie zu verstehen.

Meiner Meinung nach ist Mathe mehr erlernbar als sich viele vorstellen.

Es ist ein Pflichtfach in allen Schulen und fast alle haben nach der Schullaufbahn ein Mindestmaß an Mathekenntnissen. Schon von daher ist es eine Tatsache, dass man Mathe lernen und verstehen kann.

Die Menschen sind nur alle verschieden, sie haben verschiedene Interessen, verschiedene Frustrationstoleranzen, geben eher oder später auf, etwas verstehen zu wollen, sind mehr oder weniger bereit, sich etwas zu erarbeiten. Das hängt von so vielen Faktoren ab...

Ich habe mich während meiner gesamten Schulzeit NIE für Geschichte interessiert, ich fand sie total öde, uninteressant, eine Aneinanderreihung von Namen und Jahreszahlen und konnte damit nichts anfangen. Ich hatte immer eine Note zwischen 4 und 5, selten mal eine 3.

Als Erwachsener fing ich an, mich für Geschichte zu interessieren und sah mit einem Mal, dass Geschichte interessant sein und sogar einen Bezug zur Gegenwart haben kann.

Anderen geht es vielleicht so mit Mathe. Sie haben in der Schulzeit nicht die Lehrmethode und die Lernbedingungen angetroffen, die sie gebraucht hätten und durch schlechte Noten die Motivation verloren (was verständlich ist). Unter anderen Lernbedingungen hätten sie viel mehr verstehen können.

Ich habe hier mehrfach die Meinung gelesen, dass man Mathe nicht lernen kann, sondern verstehen muss.

Wenn es Lernen im Sinn von Auswendiglernen ist, stimme ich dem zu.

Andererseits kann man durch Arbeiten zum Verstehen kommen. Das ist dann weniger Lernen, sondern mehr ein Er-arbeiten, Nachdenken, sich konkrete Beispiele anschauen. Man kann in anderen Mathebüchern das gleiche Thema nachlesen. Dort ist es vielleicht anders (besser) erklärt.

Ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass ich mir etwas, das ich nicht verstand, erarbeitet habe, also nach Arbeit das Verständnis erreicht habe. Das gab und gibt mir das Gefühl, dass ich viel verstehen kann, wenn ich es will und die nötige Arbeit und Energie dafür investiere.

Die sehr Begabten brauchen weniger Energie und verstehen Mathe schneller, ohne viel arbeiten zu müssen. Ich gönne es ihnen, erlaube mir aber, durch Einsatz und Arbeit auch zum Verständnis zu gelangen.

Meiner Selbsteinschätzung nach bin ich jemand, der nicht so schnell versteht. Ich brauche Zeit und Ruhe, um neue Ideen zu verstehen. Von daher bin ich vielleicht nicht oder weniger begabt als andere, aber solange mein Interesse und meine Freude an Mathe intakt sind, ist mir das ziemlich egal.

Leider wird bei vielen Schülern die Motivation entweder nicht geweckt oder vorhandene Motivation zerstört. Man könnte noch viel am Matheunterricht verbessern.

Die einen mögen Frontalunterricht, andere lernen besser durch Arbeit in kleinen Gruppen. Es gibt nicht eine Methode, die für alle gleichgut funktioniert. Da aber die Schule eine Massenveranstaltung ist, bekommt niicht jeder Schüler die für ihn am besten funktionierenden Methoden, die ihn zum Verstädnis führen.

Wie beim Lernen, so ist es auch beim Lehren: es kommt darauf an, wieviel Energie und Zeit in die Lehre gesteckt wird, ob mehr oder weniger Schüler gut im Unterricht mitkommen. Da der Staat eine klare Grenze im Einsatz von Lehrmitteln setzt, nimmt er in Kauf, dass eine gewisse Anzahl von Schülern nicht mitkommen. (Natürlich lernt man in einer Klasse mit 15 Schülern besser als in einer Klasse mit 30).