Wollte Nietzsche, dass die Starken die Schwachen unterdrücken und ausnutzen?
Rousseau und andere Philosophen der Aufklärung (ich weiß, Nietzsche zählt nicht zur Aufklärung) waren gegen die Unterdrückung und Ausnutzung der Schwachen (des gemeinen Volkes) durch die Starken (die Herrschenden). Aber Nietzsche scheint dafür gewesen zu sein.
5 Antworten
Er hat Jenseits von Gut und Böse gedacht. Wenn jemand in etwas besser war als andere, dann sollte er das für sich nutzen und sich nicht wegen den anderen oder für die anderen aufhalten. So kann man das durchaus bejahen.
Das wollen/wollten in jungen Jahren viele, die meinen etwas zu sagen zu haben. Je älter sie werden desto milder werden sie Schwächeren plötzlich gegenüber. Möglicherweise im Angesicht des Wissens um die eigene Schwachheit und Sterblichkeit.
Möglicherweise lag das an den Spätfolgen der Syphilis, die er sich in jungen Jahren zugezogen hatte. Hier wird auch das Gehirn angegriffen. Wirksame Medikamente gab es damals noch nicht.
Nietzsche war publizitätsgeil, hatte Syphilis im 3.Stadium und war für die Philosophie im Prinzip ohne Bedeutung. Seine Schwester hat soviel an seinem Werk herum-gefälscht, dass es heute schwer fällt zu erkennen, was nun wirklich von ihm ist. Auf YouTube gibt es ein verständliches Video.
In diesem Ranking ist er auf Platz 1 der Top 10 Greatest Philosophers of All Time.
Es gibt heute noch Philosophen, die sich sogar mit einem Spinner wie Hegel befassen. Kann man nicht ändern, die Gedanken sind frei!
Nietzsche bewunderte das Sklavensystem der alten Griechen.
Diese höchsten Einzelnen rechtfertigen sich nicht durch ihre soziale Nützlichkeit gegenüber den Einzelnen, sondern durch ihr besseres Sein. In der Konsequenz bedeutet die Unterordnung des Einzelnen für Nietzsche eine Sklavenhaltergesellschaft, die er aufs stärkste bejaht. Die Vorbilder hierfür sieht er schon im antiken Griechenland. Die griechischen Staaten seien in höchstem Maße kulturschaffende Staaten gewesen; nicht zuletzt dank ihrer Sklaven, die die Entfaltung der höchsten Einzelnen befördert haben.
Nein, er hat sich von Wagner abgewandt wegen seinem Antisemitismus und seinem herrischen Personenkult. Zum Unterschied zu Philosophen der Aufklärung war Nietzsche ein Atheist. Der "Übermensch" sollte das Ergebnis sein von dem, was Kant mit "wage zu denken" begonnen hat und eher als Befreiung gelten und nicht als Unterdrückung. Der letzte Akt von Nietzsche war, dass er mit einer psychischen Störung ein Pferd von seinem Mißhandler retten wollte.
Bei Nietzsche war es, glaube ich, andersherum.