Woher wissen gottesgläubige Psychiater, dass der Glaube an einen Gott kein Wahn ist?

5 Antworten

Kann man den Glauben an Gott als Wahn bezeichnen?

Dazu lege ich das MSD Manual zugrunde:

Die wahnhafte Störung ist charakterisiert durch Wahnvorstellungen (falsche Überzeugungen) und das Fehlen von anderen Symptomen einer Psychose.

Kein Mensch kann wirklich sagen, ob es einen Gott gibt. Aber auch kein Mensch kann widerlegen, dass es einen Gott gibt. Also kann man nicht sicher sagen, ob diese Vorstellung falsch ist.

Bei der wahnhaften Störung fehlen jegliche anderen Symptome der Psychose (z. B. Halluzinationen, ungeordnete Sprache oder Verhalten, negative Symptome). Die Täuschungen können sein:
Nicht-bizarr: Beinhaltet Situationen, die eintreten könnten, wie verfolgt, vergiftet, infiziert, aus der Ferne geliebt oder vom Ehepartner betrogen zu werden
Bizarr: Sie beziehen nicht plausible Situationen mit ein, z. B. zu glauben, dass jemand ihre inneren Organe ohne eine Narbe entfernt hat.

Das Kriterium ist erfüllt: Christen glauben daran, aus der Ferne geliebt zu werden

Die psychosoziale Funktionsfähigkeit ist nicht beeinträchtigt, die Einschränkungen ergeben sich in der Regel direkt aus der wahnhaften Überzeugung.

Gläubige, jedenfalls die meisten, klagen nicht über Einschränkungen. Eher im Gegenteil.

Frühe Symptome können sein: das Gefühl, ausgenutzt zu werden, die Sorge um die Loyalität und Vertrauenswürdigkeit von Freunden, eine Tendenz, bedrohliche Bedeutungen in freundliche Bemerkungen oder positive Ereignisse zu legen, lang anhaltender Groll und die Bereitschaft, auf wahrgenommene Kränkungen zu reagieren.

Gläubige zeigen diese Symptome nicht. Eher im Gegenteil

Das Patientenverhalten ist nicht offensichtlich bizarr oder merkwürdig und bis auf die möglichen Folgen ihrer Wahnvorstellungen (z. B. soziale Isolation oder Stigmatisierung, Ehe- oder berufliche Schwierigkeiten), ist die Funktionsfähigkeit der Patienten nicht merklich beeinträchtigt.

Gläubige sind im allgemeinen gesellig und gut integriert.

Die wahnhafte Störung führt in der Regel nicht zu schwerer Beeinträchtigung oder zu Persönlichkeitsveränderungen, die wahnhaften Bedenken jedoch können allmählich fortschreiten. Die meisten Patienten können beschäftigt bleiben, solange ihre Arbeit nichts mit ihren Wahnvorstellungen zu tun hat.

Also der Fachmann sagt: Weiterarbeiten lassen.

Und der Laie: Vermutlich ist es gar kein Wahn. Außer der Vorstellung, von Ferne geliebt zu werden, haben Gläubige keine wahnhaften Symptome.

PESHEVA 
Fragesteller
 04.07.2022, 20:27

Kann man den Glauben an einen Gott nicht gleich als Wahn bezeichnen, kann man ihn aber genauso wenig als Nichtwahn bezeichnen. Die Frage bleibt also offen. Daraus folgt, dass jeder Psychiater gut beraten wäre, weder an die Existenz eines Gottes zu glauben, noch die Existenz eines Gottes zu bestreiten. Wie das Agnostiker im Allgemeinen zu tun pflegen

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PESHEVA 
Fragesteller
 04.07.2022, 20:38
@PESHEVA

Denn rein objektiv und fair betrachtet, ist der Glaube an einen Gott zu 50% ein Wahn und zu 50% die Wahrheit. Eben weil auch das Gegenteil, nämlich die Nichtexistenz eines Gottes nicht bewiesen werden kann. Doch 50% sind weder berauschend noch machen sie dich unglücklich. Denn hast du z.b. eine Überlebenschance von 50%, dann kannst du gut Hoffnung haben, mehr aber nicht.

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heikemargret  04.07.2022, 21:30
@PESHEVA

Ich wüsste nicht, dass christlicher Glaube Einfluss auf die Lebenserwartung hat.(Außer in manchen Sondersituationen, wie Sharia-Staaten)

Aus christlicher Sicht ist man mit Glauben immer auf der sichereren Seite. Selbst wenn es eine Fehlannahme sein sollte, hat man nichts zu verlieren, weil die Gegenseite nichts Substanzielles zu bieten hat.

Im Gegensatz zu dem, was hier einige annehmen, schließen sich Glauben und Naturwissenschaft nicht aus, sodass dem Gläubigen grundsätzlich alle Tätigkeitsfelder offen stehen.

Das einzige Problem bei mir ist die Sache mit der Ehe. Sich nicht scheiden zu dürfen, ist schon eine Zumutung. Und sich nicht anderswo umsehen dürfen auch. Alle anderen Gesetze sind säkular auch strafbewehrt oder allgemein ethisch unerwünscht.

Maximale Chancenverbesserung bei überschaubarem Einsatz. Wobei es lächerlich ist, rational zu argumentieren. Weil das nicht die Entscheidung ist, die verlangt wird.

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Dann müsste jeder Gläubige an Wahnvorstellungen leiden.

Les dir mal die Erlebnisse von Christen durch und überlege, ob das was mit Wahnvorstellungen zu tun haben kann:

1. Hristo Kulischev war wegen seinem Glauben in Bulgarien für über 4 Jahre im Gefängnis. Es war klar, dass die Gefangen zu wenig zu essen bekommen würden. Der Mann betete, dass Gott für genug Brot sorgte.

Gott sorgte nicht für mehr Essen, aber Er nahm ihm das Hungergefühl. Während der gesamten Zeit im Knast(über 4 Jahre, bei zu wenig Essen) hatte er keinen Hunger! Wahnvorstellung?

2. Samuel Lamb war chinesischer Pastor, der wegen seines Glaubens mind. 20 Jahre im Gefängnis war und viel Leid erlebt hat(auch da erfuhr er stehts Gottes Beistand und Trost). Als Kind wurde er schwer krank. Der Arzt sagte er hätte nur 10% Überlebenschancen.

Sie fuhren ins Krankenhaus, wo sich die Diagnose bestätigte. Sein Vater wollte, dass wenn er stribt, dass er Zuhause stirbt. Dort kamen alle Christen des Dorfes im Haus zusammen und beteten die ganze Nacht für ihn.

Am nächsten Morgen kam der Arzt in der Annahme der Junge sei gestorben, aber er lebte noch. Nach dem der Arzt ihn untersucht hatte, konnte er nur sagen: "Ein Wunder." Samuel Lamb war über Nacht völlig geheilt. Eine Heilung von einer tödlichen Krankheit dauert eigentlich einige Zeit, aber Samuel wurde über Nacht völlig gesund! Wahnvorstellung?

3. Oswaldo Magdangal wohnte in Saudi-Arabien und bezeugte Jesus als seinen Erlöser, obwohl er der Gefahr gegenüberstand erhängt zu werden. Er schreibt von einem Christen, der Gottes Beistand in besonderer Weise erfuhr:

Die religiöse Polizei, die sogenannte "Mutawa", in Saudi-Arabien befragte und misshandelte den Christen namens Wally tagelang. Er wurde ins Gesicht geschlagen, hin-und hergestoßen und mit den Füßen getreten. Er erhielt auch Peitschenhiebe auf den Rücken, die Handflächen und Fußsohlen.

Die Folterung dauerte 3,5 Stunden.-ohne Pause. Nach dieser Zeit war die Folter zuende, nicht weil Wally zusammengebrochen wäre, sondern weil die Peiniger selbst müde waren! Wally stand immer noch!

Mal zum Vergleich:

Ein Boxkampf hat maximal 12 Runden, die je 3 Minuten dauern, dazwischen gibt es eine Minute Pause, in der die Boxer, zu trinken bekommen und die Wunden behandelt werden. Alles wird getan, damit sie die nächsten 3 Minuten durchhalten können. So sind sie höchstens 36 Minuten aktiv und haben ca. 12 Minuten Pause.

Dieser Christ wurde 3,5 Stunden ohne Pause und Gegenwehr geschlagen, trotzdem stand er zum Schluss immer noch aufrecht.

Wally sagte:

  • "Inmitten der Peitschenhiebe stand der Herr an meiner Seite".
  • "Der Herr war mir sehr nahe."

Gott gab ihm Kraft durchzuhalten, während trainierte Boxer schon deutlich früher zu Boden gehen.

4. Ich kenne 2 Christen die Gott bei ihrer Bekehrung schlagartig von ihren jahrelangen Depressionen geheilt hat.- ohne dass sie damit gerechnet hatten.

Die ersten 3 Berichte sind aus dem Andachtsbuch "Mit Jesus im Feuerofen", geschrieben von verfolgten Christen.

Dr. Günter Bechly arbeitete im Naturkundemuseum Stuttgart. Für eine Ausstellung sollte er eine Waage mit einem Buch zu Evolution von Darwin auf der einen Seite, und einigen Kreationistischen Büchern auf der anderen Waagschale, machen. Das Buch von Darwin sollte natürlich schwerer wiegen...

Nun erlaubte er sich aber mal in die kreationistischen Bücher reinzuschauen. Er war überrascht, dass er dort kein religiöses Gelaber fand, sondern wissenschaftliche Argumente.

Er befasste sich näher mit dem Thema und kam aufgrund von Wissenschaft vom Atheismus zum Glauben an den biblischen Gott.

Ich kenne einen Christen, der Jahrzehnte lang überzeugter Atheist war. Er hat sich schon als Kind für Evolution interessiert und kannte/kennt sich da sehr gut aus. Bis er sich auch mal mit den den Argumenten für Schöpfung auseinander setzte. Er merkte aufgrund seiner Recherchen, dass die Evolution doch nicht so gut belegt ist. Ihn hat Wissenschaft zum Glauben an Gott gebracht.

Auch nur Wahnvorstellung?!

"Wir sind... durch unsere von vornherein getroffene Grundsatzentscheidung für den Materalismus gezwungen Forschungsansätze und Erklrärungskonzepte zu entwickeln, die sich auf materalistische Erklärungen beschränken. Dabei spielt es keine Rolle, wie sehr sie der Intuition der Nichteingeweihten entgegenstehen oder ob sie ihnen rätselhaft erscheinen. Darüber hinaus ist dieser Materalismus absolut, denn wir können keinen göttlichen Fuß in der Tür zulassen." (Richard Lewontin, Genetiker)

"Wir alle, die wir den Ursprung des Lebens studieren, stellen fest, dass wir, je mehr Einblick wir erhalten, umso mehr spüren, dass das alles zu komplex ist, als dass es sich irgendwo hätte entwickeln können. Wir glauben alle einfach das Dogma, dass das Leben sich aus toter Materie auf diesem Planeten entwickelt hat."(Harold Clayton Urey - Nobelpreis für Chemie, Professor an der Universität von New York)

Wie war das noch gleich mit den Wahnvorstellungen ;) ?

Argumente für Schöpfung kann ich bei Interesse auch nennen.

lg

PESHEVA 
Fragesteller
 03.07.2022, 21:43

Solange jedweder Glaube sich nicht als Wahrheit herausstellt, bleibt er Glaube. Kannst du ihn nennen Unsinn oder Wahn. Es ändert nichts an seinem Irrtum. Glauben viele an den endgültigen Frieden in der Welt. Hat nicht nur mit Irrtum, sondern auch mit Wahn zu tun

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Du schreibst hier von Gottesgläubigen.

Nun das zeigt schon, dass du nicht zu unterscheiden vermagst.

Nur an einen Gott zu glauben und irgend etwas zu hören muss nicht falsch sein.

Denn Grundsätzlich kann man aus Psychologischer Sicht alle die Menschen die nicht an einen Gott glauben als Geistesgestört bezeichnen.

Denn wenn ich einfache Worte des Alltags nicht mehr zu verstehen im Stande bin, Aussagen die jedes Kind versteht.

Was muss das wohl für einen Hintergrund haben ausser, dass solche Menschen geistesgestört sind.

Schon einmal darüber nachgedacht, wie eine Person etwas verstehen kann, wenn dazu nur begriffe gebraucht werden die keine klare und Exakte Bedeutung haben?

Um exakt zu verstehen müssen die Worte exakt definiert sein.

Wer also nur schon glaubt etwas zu verstehen, aber einen einfachen Begriff nicht zu verstehen fähig ist, der muss doch zwangsläufig Geisteskrank im exakten Sinne des Wortes sein.

Also können wir schon grundsätzlich davon ausgehen, dass die Mehrheit der Menschen an Geisteskrankheit leiden.

Die Bibel sagt dazu und das wissen auch alle Psychologen und Psychiater, dass wer lügt nicht verstehen will.

Lügen machen Geisteskrank.

Mystik. D.h.mystische Erfahrungen

Schwere Fälle landen in der Psychiaterie, wenn zum Beispiel wer behauptet er sähe Jesus am Fenster und will zu ihm raus springen.

So was ist Offensichtlich Wahnvorstellung,die Grenze ist aber fließend.

Ich selbst halt nix von Psychiater,weil das keine exakte Wissenschaft ist, sieht man an den Fehlurteilen bei Wiederholungstäter

PESHEVA 
Fragesteller
 03.07.2022, 20:27

Exakte Wissenschaft macht keine Fehler. Entweder stimmt sie oder sie ist falsch.

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