Woher weis eine Pflanze, in welche Richtung sie wachsen müssen?

11 Antworten

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die Pflanze richtet sich ausschließlich nach dem Licht. Wenn ein Samen in einer Schachtel eingepflanzt wird, die SEITLICH ein Loch hat, so findet der Keim dort hinaus. Da ist es weder wärmer als rundherum, noch dreht sich die Erde um die Schachtel (Gravitation...).

"Eingebuddelt" kommt trotzdem von oben mehr Licht durch als von unten. Es sei denn, du buddelst mehrere Meter tief - dann wird der Same gleich gar nicht aufgehen: ohne Licht keine Pflanze Wärme ist logischerweise unrichtig: im Frühjahr ist es meist von unten wärmer als von oben, da die Erde oberhalb durchgefroren ist, unterhalb aber nicht. Trotzdem kommen die Pflanzen nach oben durch. Grabt mal im Winter durch den gefrorenen Boden: nach ca 20cm ist er nicht mehr gefroren (auch bekannt unter Erdwärme...).

Zuletzt kann jeder beobachten, dass sich eine Topfpflanze IMMER dem Fenster zuwendet, auch wenn es draußen viel kälter ist als drinnen, und gegossen oder gedüngt wird auch nicht vom Fenster aus. Aber vielleicht dreht sich ja die Erde draußen anders...

SchneeMoewe 
Fragesteller
 18.03.2011, 08:07

Ganz toll erklärt, vielen herzlichen Dank.

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blumosus  18.03.2011, 12:49
@SchneeMoewe

danke für das Sternchen!

Für fortgeschrittene Biologie hat auch Nutzer MartinPii unten was Interessantes beigetragen, aber das braucht dein kleiner Bruder erst zum späteren Studium... ;-))

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Samen werden eigentlich nicht tief verbuddelt. Die sind auch direkt nach dem Keimen zu schwächlich, um wirklich dichte Erdschichten wegzuschieben. Sie scheinen aber eine Menge Sinne zu haben, die und bisher nicht bekannt waren.

Wenn man Samen beispielsweise aufrecht einbuddelt, legen sie sich von alleine wieder in die passende Wachstumsrichtung. Sie haben also eine Art Gleichgewichtssinn, der ihnen mitteilt, wann sie richtig herum sind, um wann nicht.

Das ist natürlich nicht mit so etwas komplexem, wie unserem Mittelohr zu vergleichen, aber immerhin. Sie wissen, wo oben und unten ist.

Sie legen sich auch in völliger Dunkelheit wieder hin, es ist also tatsächlich Lichtunabhängig.

Alles, was Du wirklich tief und fest verbuddelst, so dass es sich nicht selbständig drehen kann (z.B. Blumenzwiebeln) hat allerdings Pech gehabt, wenn es nur an einer Seite nach oben keimen kann.

Kartoffeln..., die in alle Richtungen treiben, finden den Weg allerdings von selbst nach oben.

aber die strahlung und die wärme lassen die pflanze in die richtige richtung wachsen. denn es braucht ja wärme feuchtigkeit etc. und das bekommt sie nur von einer seite.

google... Werden Pflanzen durch Winddruck, Regen oder experimentelle Gravistimulation aus ihrer vertikalen in eine horizontale Position gebracht, so richten sie sich durch differentielles Wachstum wieder in die Vertikale auf. Diese Reaktion erfolgt auch im Dunkeln, sie ist also nicht lichtabhängig. Das Absinken dichter Partikel, der stärkehaltigen Amyloplasten (Plastiden in pflanzlichen Zellen), in sensitiven Zellen steht einer weithin akzeptierten Theorie zufolge am Beginn der Schwerkraftwahrnehmung bei Pflanzen. Änderungen im Druck der Amyloplasten auf Membranzisternen oder Komponenten des Zytoskelettes rufen in den Zellen eine Kaskade biochemischer Signale hervor, die das anfängliche Signal verstärkt und im Gewebe ausbreitet

reiterhexe  14.03.2011, 14:43

na ich hoffe der kleine Bruder kapiert das ohne Übersetzung :-)

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sie spüren die Wärme der Sonne und wachsen dem Licht entgegen.

Wie alt ist Dein Bruder denn? Macht doch ein kleines Experiment mit Kressesamen. Die kann man ganz leicht in feuchter Watte ziehen. Man sieht dann genau wie der Keimling rauswächst und teilweise um den Samen rum wächst um nach oben zu kommen