Woher kommt der Ausspruch: " Ich habe Kohldampf"?

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Kohldampf schieben

Der Kohldampf hat gar nichts mit Kohl zu tun. Es handelt sich vielmehr um eine Tautologie (Wortdopplung). Im Rotwelschen haben die Begriffe „Koll“ bzw. „Kohler“ und „Dampf“ beide die Bedeutung „Hunger“. Es soll damit also ein ganz besonders großer Hunger beschrieben werden. Nicht ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass der Begriff aus der Soldatensprache stammt. Der Kohldampf wird auch nicht im Sinne des Wortes geschoben. Auch hier liegt der Wortstamm im Welschen. „Schefften“, bedeutet soviel wie „sitzen bleiben“. Man bleibt also auf seinem Hunger sitzen.

http://www.esskultur.net/stich/kohldampf.html

Hier eine weitere Möglichkeit: Herleitung aus dem Rotwelschen. 1835 wird es dort erstmals als Kolldampf erwähnt. Die rotwelschen Wörter „Dampf“ und „Kohler“ (auch „Koler“[1]) bedeuten beide Hunger. Die Bildung „Kohldampf“ stellt also vermutlich eine Tautologie dar, mit der ein besonders großer Hunger veranschaulicht wird.[2]

Hi, Die Fügung ist umgangssprachlich gebräuchlich und bedeutet "Hunger leiden". Das Wort "Kohldampf" ist eine tautologische Bildung, deren Bestandteile auf die rotwelschen Bezeichnungen "Kohler, Kol[l]er" und "Dampf" zurückgehen, die beide "Hunger" bedeuten. Auch der zweite Bestandteil der Fügung, das Verb "schieben", ist der Gaunersprache entnommen und stammt vom rotwelschen Begriff "schefften" (= machen, tun) ab. Aus: Duden, Das große Buch der Zitate und Redewendungen. Mannheim 2007 Gruß Osmond

Der Ausdruck "Kohldampf schieben" kommt nämlich aus dem Rotwelschen. Rotwelsch ist eine Gaunersprache; eine Art Geheimsprache, die sich aus verschiedenen Dialekten entwickelt hat und vor langer Zeit unter Landstreichern und Gaunern gesprochen wurde. Die Worte "Koller" und "Dampf" bedeuten in dieser Sprache "Hunger"; "schieben" ist aus dem rotwelschen Wort "scheffen" entstanden, was soviel wie "machen" oder "sein" heißt.

Dieses Wort kommt aus der Gaunersprache Rotwelsch: Koller oder Koll war die Wut, der wütende Hunger, und auch Dampf bedeutete Hunger. "Schieben" haben wir auch in "Wache schieben". Es ist mit dem rotwelschen "schelten", also "sein", "machen", "sitzen", verwandt. Von der Gaunersprache gelangte der Ausdruck in die Soldatensprache und verbreitete sich im Ersten Weltkrieg in der Bevölkerung.