Wo sind die Menschen tendenziell eher unzufrieden (Land vs. Großstadt)?
Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen
6 Antworten
Ganz gewiss im allgemeinen jedenfalls.
Ich stamme aus der Vorstadt und habe dort sowie im Ländlichem Raum zwar schöne Häuser und Gärten und malerisch gelegene Dörfer gesehen, gesellige Vereine, Gasthäuser und Landwirtschaft sowie gemütliche Volksfeste erlebt mit viel Blasmusik und Bier und lustige Geburtstagspartys und viel Heititeiti hier und da ... aber das war oft auch nur Fassade. Dahinter trifft man auf entrüstete, unzufriedene und oft regelrecht verbitterte Menschen, gefangen in archaischen Weltbildern, die Chancen nicht nutzen können und dürfen und zudem nicht selten zerfressen sind von Neid, Frust und Unzufriedenheit - was man entweder mit gnadenloser Häme und Beschimpfungen in Richtung derer "von denen man meint, denen es besser geht" oder aber mit Selbstmitleid und rosenkranzartigem Geschwafel zu kompensieren versucht. Oft kommt hinzu, dass man sich - in vielen Fällen leider sogar berechtigt - von der Politik bzw. den "Volksparteien" im Stich gelassen fühlt und deswegen erst recht unzufrieden ist, weil man auf dem Land das Gefühl hat Bürger zweiter Klasse zu sein.
Ja, die Springerstiefel sehnen sich nach Zärtlichkeit...
Andererseits kannst Du in der Stadt auch sehr viel Verbitterte treffen, weil aber in der Stadt oft keiner seinen Nachbarn kennt, fällt das nicht weiter auf. Bis der Geruch verrät, dass er sich aufgehängt hat.
...das habe ich leider auch schon erlebt und einmal leider sogar im Verwandtenkreis, wobei da jemand natürlichen Todes im hohen Alter starb und tagelang in der Wohnung lag - mitten in Frankfurt. Andererseits passiert so was auch auf dem ach so herzlichen Land gelegentlich, wenn zum Beispiel jemand stirbt, den die Leute "net so gmöcht" haben und der "halt so komisch, net" gewesen ist, "weil er net auf die Feschtle gegange is". Alles schon erlebt.
Wobei die Leute in der Stadt oft trotz Unzufriedenheit gefühlt weniger klagen, eventuell liegt die Frustrationstoleranz höher und ist man weniger egozentrisch oder neidisch, weil man den Nachbarn sowieso nicht kennt und es egal ist, was der für ein Auto hat oder für eine Stelle oder für ein mögliches Einkommen. Ich sage es mal so: Die Bauern und Häusler haben schon in die Wiege Steine gelegt bekommen, damit sie von klein auf das Jammern gelernt haben - die sind mit NICHTS zufrieden, egal wie gut es objektiv ist. Sie haben immer das Gefühl, zu kurz zu kommen und ungerecht behandelt zu werden, während ein anderer mehr habe. Ich habe jahrelang die Kunden auf den Dörfern beraten und was es da auch über meine Kollegen an dreisten Beschwerden wegen Nichtigkeiten gab, war so extrem und absurd, dass der Chef eines Tages beschlossen hat, so was nicht mehr ernst zu nehmen. Diese Kundschaft war in der Lage, einem den letzten Nerv zu rauben.
Das ist glaube ich individuell. Es gibt einfach "Dorfkinder" und "Stadtkinder". Ich glaube es gibt überall zufriedene und unzufriedene Leute gleichermaßen, das kommt halt davon was man gewohnt ist und was man erwartet.
Wenn man in ner Stadt wohnt und aber eigentlich Natur mag, ist man halt unzufrieden. Und wenn man auf dem Land wohnt und eigentlich aber gerne alle Geschäfte direkt vor der Tür hat, ist man auch unzufrieden.
weil...
- zuviele Menschen auf engem Raum
- höhere Lärmbelastung
- schlechtere Luft
- höhere Kriminalität
- weniger Naturnähe als auf dem Land
Ich kenne Beides und bin auf dem Land deutlich zufriedener und glücklicher.
Schwer zu sagen aus meiner eigenen Erfahrung. Denn sowohl der Berliner als auch der Brandenburger meckern gerne. Im Allgemeinen sind die Brandenburger zufrieden mit ihrem eigenen Leben, meckern aber extrem über Politiker und "die da oben". Der Berliner ist doch oft mit dem eigenen Leben weniger zufrieden.
Die wollen mal in den Arm genommen werden.