Wird es irgendwann Gerechtigkeit für Arbeitnehmer geben?
Viele Arbeitnehmer (dazu zähle ich mich auch) haben überwiegend negative Erfahrungen mit Führungskräften gemacht.
Was ich erlebt habe: Ein Vorgesetzter kam mir sehr nah und grinste mich provokant an, meckerte mich wegen Kleinigkeiten an, schrie mich an, sagte, dass ich als Student immer das letzte Wort haben möchte (was gar nicht stimmt), sagte mir, dass ich weniger als Mindestlohn verdienen sollte, da er ja damals auch weniger verdient hat, lachte mich aus usw. Das habe ich schon an verschiedenen Arbeitsplätzen erlebt und ich kenne viele, die das auch erlebt haben.
Wird es eurer Meinung nach irgendwann Gerechtigkeit für Arbeitnehmer geben? Mobbing lässt sich ja vor dem Arbeitsgericht schwer beweisen und der Chef sitzt am längeren Hebel.
Glaubt ihr wirklich daran, dass solchen Chefs bzw. Vorgesetzten irgendwann etwas passieren wird?
11 Antworten
Ungerechtigkeiten und asoziales Verhalten gehören leider zu dieser Welt.
Jeder Mensch hat in unangenehmen Situationen nur drei Handlungsoptionen:
1) verbessern der Situation zu eigenen Gunsten.
Wenn das nicht möglich ist, bleibt
2) die Situation zu akzeptieren und das dazugehörige Leiden
und wenn man das nicht will, bleibt
3) Ausstieg
kommt auf die Situationen an und auf das, was Du "heftig wehren" nennst. Ich kenne jemanden, der sich mit einem festen Faustschlag heftig wehrte. Er verlor natürlich seinen Arbeitsplatz - und es ging wegen dem Mobbing vor das Arbeitsgericht und er musste nochmal 400 € Strafe zahlen.
Ich habe es so nie erlebt und weiß echt nicht, wovon du redest - nicht einmal, als ich als (Hilfs)arbeiterin in einem Betrieb gearbeitet habe, weil in meinem Beruf die Verdienstmöglichkeiten nicht so rosig waren. Wir haben damals gebaut und brauchten jeden Cent. Der Umgang mit Vorgesetzten war stets respektvoll und auf Augenhöhe. Nicht einmal als Lehrling im Handwerk habe ich auch nur annähernd so empfunden, wie du.
Mein Vorschlag wäre:
Gründe ein Unternehmen, sei selber Chef und widerlege deine Aussagen. Dann reden wir nochmals über das Thema.
Hast halt Glück gehabt oder ich habe zu oft Pech gehabt.
Ich sehe in deinem Verhalten eine gewisse Attitude, auf die ich nicht näher eingehen möchte. Deine Betrachtungsweise ist recht subjektiv. Das ist nur ein Gefühl, aber das spielt bestimmt auch mit.
Gut, dann schauen wir mal, wie viele Arbeitgeber in Zukunft Mitarbeiter verlieren.
Warum sollten sie? Schließlich brauchen die Leute Geld und demzufolge auch Arbeit. Ich gehe davon aus, dass du dich da in etwas hineinsteigerst. Wenn es so schlimm wäre, wie du es darstellst, würde doch gar nichts mehr funktionieren.
Ich selber habe auch "schlechte" und weniger gute, verständnislose Chefs erlebt, denen es nur um ihren eigenen bzw den Profit der Firma ging. Und es gibt zwar Gesetze zum Arbeitnehmerschutz, die aber teilweise schwierig umzusetzen sind. Du selbst hast ja die Sache mit dem Beweisen angeführt.
Und beim Wechsel ist immer so ne Sache, der neue potentielle Chef fragt ja warum man da und da aufgehört hat, und dann besteht die Gefahr das man als "problematischer" Mitarbeiter abgestempelt wird.
Anderseits ist es wie erwähnt so das nicht alle Chefs so sind und wenn der Leidensdruck an deiner jetzigen Stelle zu groß ist, kann sich sicher lohnen über einen Wechsel nachzudenken.
Ist denn dein Chef auch zu anderen Kollegen so? Wenn ja, werden ihm seine Leute reihenweise weglaufen und vielleicht denkt er dann mal drüber nach warum das wohl so ist.
Eine sehr subjektive Sichtweise, die ich so nicht bestätigen kann. Ich als Arbeitgeber suche händeringend Fachkräfte - und da verlange ich schon garnicht mehr Gute Kräfte, die findet man sowieso nicht.
Ich schlage mich ständig damit herum das mitarbeiter keine Anweisungen befolgen, ständig "krank" sind (erstaunlicherweise immer zwischen freien Tagen und Wochenende, Berufschule und Wochenende, zu krank für die Arbeit aber fit genug für die Schule etc sind
Ich höre mir hanebüchende Ausreden an die ich schlucke, wohlwissend das mir gerade frech ins Gesicht gelogen wird
Ich ärgere mich über fehlenden Fortbildungseifer und keinerlei Ehrgeiz,
über meine abgebrochenen Urlaube weil jemand mal wieder gaaaaaaaaanz schlechtes Gefühl hat und bestimmt bald krank wird etc.
Würde es alternativen von guten Kräften am Arbeitsmarkt geben hätte ich die hälfte der Angestellten bereits ersetzt.
Und zur Krönung darf ich den ganzen Schei...auch noch bezahlen und alle schön streicheln - eben weil es keine Alternativen am Arbeitsmarkt gibt.
Konsequenz: Viele anderen Betriebe verkleinern sich, bilden nicht mehr aus und ärgern sich auch nicht mehr mit MItarbeitern herum.
Ob das zielführend ist? das darf man getrost bezweifeln.
Natürlich sind nicht alle Arbeitgeber kacke und alle Arbeitnehmer gut, aber ich persönlich habe mit Arbeitgebern sehr oft schlechte Erfahrungen gemacht. Und sie sitzen ja auch am längeren Hebel und können sich mehr erlauben. Und trotz Fachkräftemangel wird gemobbt.
Ich kenne beides. Solche Menschen, wie du sie erlebst und auch gute Führungskräfte.
Ich würde sagen: da bin ich aber sehr froh, dass du nicht entscheidest, was ich bekomme. Denn ich bin der Ansicht, dass ich noch viel mehr verdiene.
Bitte schrei mich nicht so an, ein bisschen Contenance.
Zusammengefasst: nur weil er Vollzeit angestellt ist, macht ihn das nicht zu einem besseren Menschen, warum sollte man sich sowas gefallen lassen?
Allerdings würde ich mir auf Dauer einen Job in einer schönen Atmosphäre suchen, denn das ist auf Dauer sehr energiefressend.
Wird es aber immer geben. Menschen, die mit Verantwortung nicht umgehen können und selbst unzufrieden sind.
Bringt es was, sich heftig zu wehren?