Willen zur Macht?
Was genau bedeutet die philosophische Prägung von Friedrich Nietzsche - Der Wille zur Macht ?
Heisst es dass der Mensch immer mehr Ziele erreichen will und über sich hinauswachsen will ?
6 Antworten
Das ist, wenn einer wie Friedrich Merz mehr aufs Machthaben schielt, statt die Sorgen und Ängste der Leute ernst zu nehmen. Hauptsache, er glänzt, während die anderen weiter bibbern.
Nietzsche ist streng evangelisch erzogen worden. Er wurde leider zu einem völlig lebensunfähigen Mann durch seine andressierte Akzeptanz einer jüdisch-christlich gottgewollten Moral. Also suchte er als Erwachsener einen Befreier aus all diesen ethischen Ketten: Seine neue Gottheit nannte er Zarathustra, angelehnt an den parsischen Zoroaster. Ein Übermensch, der sich naturgegeben wegen seines überragenden Geistes alles bemächtigen darf, der in Person die höchste Macht darstellt, der alles irdisch Menschliche verändern darf, ja muss, um den typischen Menschen - eben so wie sich Nietzsche fühlte und auch dachte - zu überwinden.
Nietzsche erstickte in Selbstmitleid, weil er selbst im ganzen Leben das Wichtigste, nämlich Liebe schenken und erhalten, niemals erkennen konnte. Am Ende wollte er in seinem intellektuellen Größenwahn und aus krankhafter Verzweiflung jedes Lebewesen umarmen, festhalten, um sich zu trösten zu versuchen.
Seine anerzogene Egomanie - das ständige geistige Streben nach Macht, nach Übermenschlichkeit - bewirkte sein unsagbar bemitleidenswertes Dasein ohne jegliche Liebe. So wurde es zum philosophisch-psychologischen Muster eines desaströsen Lebens zahlloser machtbesessener Männer bis heute.
Mehr oder weniger, ja.
Anders als Darwin sieht Nietzsche beim Menschen nicht den einfachen Willen zum Leben, sondern den Wille zum Wachstum und zum über-sich-hinaus-wachsen. Er glaubte, dass der Mensch sich von der Unterwerfung der gegebenen Realität lösen und eine neue Welt samt neuer Werte schaffen solle, in dem der Mensch selbst das Maß aller Dinge ist und nicht durch religiöse Dogmen oder andere Verbote und Regeln gebremst wird.
Die von Gott gegebene Welt, die uns auferlegt wurde muss hinterfragt und überwunden werden, damit der Mensch sich als frei denkendes Individuum erkennt und die Realität neu und selbst schafft.
Unabhängigkeit ist Macht.
Wer sich abhängig ist, ist nicht mächtig.
Oftmals ist die Macht, die man hat, nicht mehr als eine Illusion der Gewohnheit.
Ich sehe da eher das Ansinnen, zur Macht kommen zu wollen/an die Macht.
Ansinnen?