Wildpferde // Stallpferde - Hufe auskratzen?

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Du kannst die Hauspferde nicht mit Wildpferden vergleichen. Die Wildpferde haben komplett andere Hufe, welche sich auch von Rasse zu Rasse unterscheiden. In der Camargue leben auch noch Wildpferde, doch diese laufen auf nassem Untergrund. Die Mustangs in der Prärie auf trockenem, harten Boden und die Isländer auf steinigen Wegen. Der Huf passt sich an (und das über Generationen hinweg) und ändert seine Form so, dass das Pferd auf dem Untergrund gut leben kann. Während Rassen aus trockenen Gebieten mit feuchtem Boden Probleme haben, stehen dort Rassen aus Feuchtgebieten kerngesund drin rum. Insofern kannst du nicht allgemein sagen, die Wildpferde stehen im Matsch und keiner kratzt die Hufe aus.

Zudem wird der Huf hier geformt, er wird ausgeschnitten und angepasst, viele Pferde sind beschlagen. Der Boden wechselt, das Pferd steht evtl im matschigen Offenstall, läuft in der weichen Halle und galoppiert im unwegsamen Gelände. Der Huf wird auch durch den Reiter mehr belastet, etc. Letzendlich werden die Pferde auch nicht so viel bewegt, dass sie sich den Huf selbst ablaufen. Wenn du mal "vernachlässigte Pferde" googlest, dann findest du viele Bilder bei denen sich der Huf nach oben kringelt. Bei Wildpferden gibt es sowas nicht - da sie das horn ablaufen

Die Hufe bitte immer auskratzen. Steine werden so entfernt, Verletzungen früher wahrgenommen (kleiner Schnitt durch Glasscherben oder sogar ein Nageltritt), Krankheiten wie Mauke, Hufrehe oder Strahlfäule werden erkannt und man sieht auch Fehlstellungen besser und schneller, wenn man den Huf öfters von allen Seiten betrachtet. Der Huf gehört mit zu den wichtigsten Teilen des Pferdes, ist der Huf kaputt geht das ganze Pferd lahm. Hufkrankheiten sind kosten- nerven- und zeitintensiv und tuen zudem höllisch weh. Dem muss mit allen Mitteln vorgebeugt werden und dazu gehört unter anderem und vor allem das tägliche Hufeauskratzen!

Unicorn200  13.04.2015, 22:06

Wow. Ich dachte schon, meine Antwort wäre gut aber besser als u hätte ich es echt nicht sagen können! Meiner Meinung nach alles korrekt :o :)

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Aristella  14.04.2015, 08:58

Gut zusammengefasst ;-)

Zusätzlich fällt mir noch ein: Ein Wildpferd rennt den ganzen Tag auf verschiedensten Böden herum, um genug zu fressen und trinken zu finden. In der bestmöglichen Haltung, die es für Hauspferde gibt, im Paddock Trail System, wurden Tagesleistungen von 15-18 km Maximum gemessen. Das ist für ein Wildpferd eine eher unterdurchschnittliche Leistung. Außerdem fressen die viele verschiedene Sachen, nicht nur Turbokuhgras/heu und Müsli - die sind einfach um Welten fitter.

Und, was auch immer wieder vergessen wird: unsereins hätte von seinem Pönny gern bis ins hohe Alter gesund und munter Leistung. Die sollen mit 20 noch hüpfen und tanzen, enge Kringel laufen, mit Zusatzgewicht oben drauf. Welches Wildpferd macht das? Weißt du, wie alt Wildpferde durchschnittlich werden? Wenn die Hufprobleme haben (und das haben sie ebenfalls, Hufrehe gibt's bei Wildpferden genauso) dann sterben die eben - bei einem Hauspferd würden eben alle Geschütze aufgefahren um das Pö wieder gesund zu pflegen. Das kann man doch mit ein bisschen proaktiver Pflege vermeiden.

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MissDeathMetal  14.04.2015, 16:47
@Aristella

Oh ja, da hast du Recht Aristella! Die Fütterung heutzutage ist überhaupt nicht an die ursprüngliche angelehnt. Es gab da mal einen interessanten Artikel in der Cavallo mit dem Thema, was Pferd wirklich fressen dürfen. Ich versuche den Futterplan meiner RB möglichst vielfältig zu gestalten, d.h. es gibt nicht nur Karotten. Pastinake, Rote Beete, Sellerie, Karotten, Meerrettich, Ringelblume und Zweige von Obstbäumen werden jetzt so oft wie möglich angekarrt :D Das kommt zwar nicht im weitesten Sinne an die Ernährung der Wildpferde heran, ist aber immerhin ein kleiner Versuch in die richtige Richtung :) Interessant fände ich es auch einige Kräuterarten auf der Weide zu pflanzen... Pferde bedienen sich an diesen nach ihrem Gesundheitszustand, wenn sie die Kräuter nicht brauchen, fressen sie sie nicht. Auch eingepflanzte Gemüsesorten sind sehr interessant, wer schonmal beobachtet hat wie ein Pferd eine Wiese abläuft, stehen bleibt, schnuppert und dann das Scharren anfängt um 10 Minuten später erfolgreich eine dicke Knolle Pastinake aus dem Boden zu ziehen, dem wird auffallen wie viel Abwechslung so ein kleines Pflänzchen doch in den Pferdealltag bringt :)

Und natürlich haben Wildpferde Hufprobleme. Wer nicht mehr laufen kann, stirbt. Hart, aber so ist es. Und du hast es schon wunderbar formuliert Aristella, unsere Pferde sollen am besten noch mit 30 Turniere laufen können ;D

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Anso.... Das ist eine wirklich gute Frage. Viele Leute kratzen die Hufe ihrer Pferde sehr selten aus und gehen fast nie zum Hufschmied. Wenn aber ein Pferd einen Stein im Huf hat, muss das raus. Das kann sich entzünden und dann kann es zu einem Hufgeschwür kommen, was nicht schön ist und auch sehr langwierig sein kann. Auch nur Stroh oder Sand aus der Bahn können einen immensen Druck für die Pferde erzeugen sodass sie sich nich wohl fühlen und im schlimmsten Fall lahm werden. Auch Hufrehe ist alles andere als schön. Es gibt viele Huf-Krankheiten. Deswegen sollten die Pferde oft zum Hufschmied und ausgekratzt werden sollte auch regelmäßig. Die Hufe sind sehr wichtig, denn mit einem lahmen Pferd kann man nicht sehr viel machen. Früher war sowieso alles anders. Der Eohippus hatte sowieso Zehen aber wenn du jetzt sowas meinst wie Przewalski-Pferde oder generell Wildpferde: In der Wildnis gilt: Der schwächere verliert! Das heißt, lahme Pferde werden meist von Pumas oder anderen Feinden gerissen oder von der Herde zurückgelassen. Das gab es früher sicherlich auch, Wildpferde sind in der Regel ja auch dünner oder generell nicht gut gepflegt. Also kratz schön die Hufe aus, dann passiert wahrscheinlich auch nichts. Das ist am besten so! Also ich hoffe ich konnte helfen, LG Unicorn200

Die hufe von stallpferden wachsen schon etwas anders allein durch die Fütterung usw. Besonders bei Pferden mit Hufeisen verkeilen sich Viel leichter kleine Steinchen. 

In der freien Wildbahn gilt einfach wie bei jedem anderen Tier:der Schwache hat geloost.

Wie deine Freundinschon recht hat damit es sich nicht entzündet weil auch mal steine oder so drin stecken können. 

Und bei wildpferde weiss ich auch nicht.heutzutage gibt es die eh nicht mehr und die haben auch nicht soo eine hohe lebenserwartung wie es heutzutage möglich ist weil wer zu schwach ist wird zurückgelassen

Boxerfrau  14.04.2015, 09:22

Hauspferde stehen ständig in ihrem eigenen Mist und deswegen kommt es zur strahlfäule. mit den Steinen hat das weniger was zu tun.

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Weil Hauspferde ständig in ihrem eigenen Dreck stehen und im Kot und Urin Bakterien sind. Wildpferde haben viel Platz und stehen nicht ständig in ihrem Mist. Zudem haben wildpferde ganz andere Hufe.

NoLies  01.05.2015, 10:05

Ist das dein ernst? Es sollte regelmässig gemisstet werden (ja auch im Offenstall, Padock und auf der Wiese). Dein armes Pferd tut mir leid.

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