Wieso wurde Marie Antoinette so gehasst?

4 Antworten

Das Mädel war schwer verpeilt, fern der Realität und Oesterreicherin.
Der Spruch, "wenn die Leute kein Brot kaufen können, sollen sie doch Kuchen essen", ist ist historisch nicht belegt.

Es reichte jedoch, dass sie ihren hübschen Kopf verlor, Rübe runter von den Schultern.

Was heißt schon Schaden für die Krone?
Das war letztlich das Ziel, nicht nur eine Delle reinhauen, sondern ab damit in den Orkus der G'schichte.

Zuerst wurde sie vom Hof verabscheut. Sie war anders als die Königinnen, die man bisher kannte. Die früheren Königinnen, also die Ehefrauen der Thronfolger, bzw. Könige, standen zumeist völlig im Hintergrund, wurden wenig beachtet. Das fand man auch richtig so. So gehörte sich das. Sie waren die königlichen Zuchtstuten, hatten aber sonst nichts zu sagen.

Aber dann kam die Österreicherin Marie Antoinette. Man muss bedenken, dass Österreich mindestens seit Karl V der Erbfeind Frankreichs war. Von daher war natürlich Habsburg bei den franz. Adeligen und dem Volk nicht gerade gut angesehen. Und Marie Antoinette, sehr hübsch noch dazu, brach schnell eine Hofregel nach der Anderen. Sie scharte ihren eigenen Freundeskreis um sich, während die anderen hohen Adeligen nicht beachtet wurden und als Langweiler und alte Knacker galten.

Das kam bei den allermeisten franz. Adeligen gar nicht gut an. Die Wut auf die Österreicherin stieg und stieg. Sie hielt sich nicht bescheiden und fromm im Hintergrund, stickte nicht mit ihren DAmen Altartücher und betete und gebar für die Krone Kinder, sondern vergnügte sich. Und das allerdings kostete in der Tat Unsummen.

Allein ihr Privatschloss Trianon, wohin die meisten Adeligen nie eingeladen wurden, was eine ungeheure Beleidigung war, verschlang jede Menge Geld. Sie war da zwar nicht schlimmer als die meisten Favoritinnen der früheren Könige - die Pompadour, Dubarry, die Montespan -, die auch nicht billiger waren. Aber sie waren eben nur die Mätressen, während Marie Antoinette Königin war. Die auch noch ewige Zeit kinderlos blieb. Das lag zwar an ihrem Mann, aber ihr machte man den Vorwurf, dass sie offensichtlich keine Lust hatte, ihren Mann zu verführen. Und da sie eine sehr hübsche Frau war, war es bis zum Verdacht und zur Verleumdung des Ehebruchs nicht weit. "wer weiß" dachten die nicht eingeladenen Höflinge, "was da in Trianon los ist. Da schläft wahrscheinlich jede mit jedem - (nur nicht mit mir und dem König!)

Einer ihrer führenden Feinde war der Herzog von Orleans, ein Vetter des Königs, der sich selbst als eigentlich besserer König fühlte, wenn man ihn nur ließe. In den Kellern seines Schlosses standen die Druckermaschinen, wo die Fakenews und Hetzartikel gedruckt und unters Volk verteilt wurden. Ludwig wurde als impotenter Hahnrei dargestellt und seine Frau als königliche Sch*ampe.

Und da es dem Volk wirtschaftlich nicht gut ging, taten diese Verleumdungen natürlich ihre Wirkungen. Im Volk gärte es vor Wut. Schuld war diese Ausländerin, die sich nicht wie eine Königin benahm. Die hatte wahrscheinlich nicht nur wilden Sex mit allem, was nicht bei 3 auf dem Baum war - außer ihrem Mann natürlich - sondern sie und ihre Freunde beuteten das arme Volk auch bis auf´s Blut aus.

So wurde Marie Antoinette dann schließlich zum Sündenbock. Die Revolution, das darf man nie vergessen, begann in den Salons des von ihr missachteten Hochadels.

Man kann sagen: sie war die Sissy und die Diana ihrer Zeit.

Bekim579  24.07.2021, 21:42

Aber als die Revolution im Gange war, da lebte sie ein viel schlichteres Leben. Früher wusste nicht wie sehr ihr Volk leidete. Ludwig der vierzehnte war maßgeblich verantwortlich für die französische Revolution und sein Enkel musste es ausbaden. Seine vielen Kriege, der Bau des Schloßes, sein verschwenderisches Leben.

Ich glaube sie hatte ein Herz für Arme und Schwache. Was denkst du?

Wie stand es mit ihrer angeblichen Affäre mit Hans Axel von Fersen?

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Dahika  25.07.2021, 16:23
@Bekim579

Sie hatte schon vor der eigentlichen Revolution ihre Mode geändert, trug schlichte Kleidung und normale Frisuren. Aber das war zu einer Zeit, wo sie nichts mehr richtig machen konnte. Man warf ihr dann vor, dass sie die franz. Modeindustrie ruiniere. Ich denke mir, dass sie kein Herz für Arme haben konnte, da sie sie schlicht nicht kannte. Sie kam ja aus ihre Blase nie heraus.
Mit Axel von Fersen hatte sie wohl eine Äffäre, aber wohl erst als sie in den Tuillerien gefangen war. Vermutlich hat sie ihn auch geliebt.
ja, letztlich waren Ludwig XIV und erst recht der XV für den wirtschaftlichen Niedergang Frankreichs verantwortlich. Und der arme Louis XVI musste dafür bezahlen.

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Sie war Österreicherin und die Frau des kürzlich geköpften Königs!
Noch zu Lebzeiten des Königs gingen Gerüchte um, Ludwig XVI. verbünde sich mit dem Ausland (Österreich, Preußen), um sich gegen die französische Nationalarmee zu stellen.
Letztendlich wurde Ludwig XVI. im Januar 1793 geköpft, und da man seine Frau mit ihm in Verbindung setzte und jeder „Feind der Revolution“ sterben sollte, kam auch Marie Antoinette vor Gericht und starb nach einem relativ langen Gerichtsprozess.

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