Wieso wird Jesus oft als weißer Mann mit hellen Haaren dargestellt?

11 Antworten

Da er aber aus der Gegeng Jerusalem stammt müsste er doch eher semitisch aussehen, wie ein Hebräer oder zumindest so ähnlich wie Hebräer, Araber usw.

Völlig richtig. Seine bei uns geläufige Darstellung hat andere Gründe: Die Bibel überliefert uns die Vorstellung vom sündlosen (2Kor 5,21) und makellosen (Kol 1,22) Christus. Das bedeutet, dass Abbildungen Jesu oft auch das Idealbild des Menschen der jeweiligen Kultur und/oder Epoche repräsentieren. Das Bild mit Bart und langen Haaren entstand im 4.Jahrhundert, wohl in Anlehnung an besonders charismatische griechische Philosophen. Und in Mitteleuropa wurde er dann auch noch blond.

Jesusdarstellungen unterscheiden sich je nach Region. In Europa gibt es eher Darstellungen mit heller Haut, sprich europäisches Aussehen. In Afrika gibt es durchaus Darstellungen mit schwarzer Haut.

Da Jesus aus dem Nahen Osten Stammt, wird er sehr wahrscheinlich dunklere Haut und dunkles Haar gehabt haben.

Bitte beachte, dass sich das Christentum auch in verschiedene Strömungen aufteilt und es neben der großen katholischen Kirche auch weitere Strömungen gibt, die das Christentum teilweise auch anders sehen als die katholische Kirche.

Weil die meisten Leute auf diversen Kontinenten Jesus aus diesem Film kennen:

https://www.youtube.com/watch?v=9m1ztcC1Oi8

Ich hatte mal in der Schule ein Blatt da war Jesus in allen möglichen Varianten zu sehen. Als Afroamerikaner, als Ureinwohner in den USA, mit asiatischen Gesichtszügen usw.

Sonst dürfte er etwas so ausgesehen haben wie diese Leute:

https://www.youtube.com/watch?v=_rQIQMUEBD0 (ab 1.44)

Das ist künstlerische Freiheit.

Ich kopiere Dir zu Deiner Frage einen Artikel rein, der von Zeugen Jehovas veröffentlicht wurde:

>Keiner kann genau sagen, wie Jesus ausgesehen hat, denn sein Erscheinungsbild wird nirgendwo in der Bibel beschrieben. Sein Aussehen dürfte also keine besondere Bedeutung gehabt haben. Allerdings findet man in der Bibel einige Anhaltspunkte, die etwas über Jesu Aussehen verraten.

Merkmale:

Jesus war jüdischer Abstammung und hatte vermutlich semitische Gesichtszüge von seiner Mutter geerbt (Hebräer 7:14). Sein Aussehen war wahrscheinlich nicht besonders auffällig, denn er konnte unerkannt von Galiläa nach Jerusalem reisen (Johannes 7:10, 11). Auch im Vergleich mit seinen engsten Jüngern war sein Aussehen nicht außergewöhnlich. Darum musste Judas Iskariot Jesus erst identifizieren, bevor man ihn festnehmen konnte (Matthäus 26:47-49).

Haarlänge:

In der Bibel wird gesagt, dass langes Haar einem Mann „zur Unehre gereicht“ (1. Korinther 11:14). Also hatte Jesus bestimmt keine langen Haare.Bart: Jesus hatte einen Bart. Er richtete sich damit nach dem jüdischen Gesetz, wonach Männer ihre „Bartenden nicht zerstören“ durften (3. Mose 19:27; Galater 4:4). Außerdem wird Jesu Bart in einer Prophezeiung über seine Misshandlung erwähnt (Jesaja 50:6).

Statur:

Jesus war ein kräftiger Mann; alles deutet darauf hin. Zum Beispiel legte er während seiner Tätigkeit weite Wege zurück (Matthäus 9:35). Außerdem verjagte er zweimal Geldwechsler und Viehhändler aus dem Tempel in Jerusalem. Dabei kippte er ihre Tische um und trieb einmal sogar ihre Schafe und Rinder mit einer Peitsche hinaus (Lukas 19:45, 46; Johannes 2:14, 15). In einer Enzyklopädie heißt es über Jesus: „Der gesamte Evangelienbericht lässt auf beste körperliche Gesundheit schließen“ (McClintock & Strong, Cyclopedia, Bd. IV, Seite 884).

Gesichtsausdruck:

Jesus war warmherzig und mitfühlend, und das zeigte sich bestimmt auch in seinem Gesichtsausdruck (Matthäus 11:28, 29). Die unterschiedlichsten Menschen suchten bei ihm Hilfe und Trost (Lukas 5:12, 13; 7:37, 38). Sogar Kinder fühlten sich bei ihm wohl (Matthäus 19:13-15; Markus 9:35-37).

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Falsche Vorstellungen über Jesu Aussehen

— Irrtum:

Jesus muss afrikanischer Abstammung gewesen sein, weil in dem Bibelbuch Offenbarung sein Haar mit Wolle und seine Füße mit glänzendem „Golderz“ verglichen werden (Offenbarung 1:14, 15, Herder-Bibel).

Fakt:

Die Offenbarung ist in „Zeichen“ oder symbolischer Sprache geschrieben (Offenbarung 1:1). Jesu Haare und Füße sind symbolisch zu verstehen und beschreiben seine Eigenschaften nach seiner Auferstehung. Es geht nicht darum, wie er ausgesehen hat, als er auf der Erde war. In der Aussage in Offenbarung 1:14, dass „sein Haupt und sein Haar weiß wie weiße Wolle, wie Schnee“ sind, wird die Farbe der Haare Jesu mit Wolle und Schnee verglichen. Das symbolisiert seine Weisheit aufgrund seiner Lebenserfahrung (Offenbarung 3:14). Weder Schnee noch Wolle sind Symbole für die Beschaffenheit der Haare.

Das Aussehen der Füße Jesu ist „gleich feinem Kupfer, wenn es im Ofen glüht“ (Offenbarung 1:15). Sein Gesicht ist „wie die Sonne, wenn sie in ihrer Kraft leuchtet“ (Offenbarung 1:16). Nirgendwo gibt es Menschen mit solcher Hautfarbe. Darum muss es sich hier um eine symbolische Beschreibung des auferstandenen Jesus handeln, „der in einem unzugänglichen Licht wohnt“ (1. Timotheus 6:16).

— Irrtum:

Jesus war ängstlich und schmächtig.

Fakt:

Jesus war mutig. Als ihn zum Beispiel eine bewaffnete Menge festnehmen wollte, gab er sich furchtlos zu erkennen (Johannes 18:4-8). Jesus muss auch körperlich in guter Verfassung gewesen sein, da er als Zimmermann hart gearbeitet hat (Markus 6:3).

Warum benötigte Jesus dann Hilfe, um seinen Marterpfahl zu tragen? Und warum starb er vor den anderen, die zusammen mit ihm hingerichtet wurden? (Lukas 23:26; Johannes 19:31-33). Kurz vor seiner Hinrichtung war Jesus sehr geschwächt. Er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, unter anderem weil er unter extremem Stress stand (Lukas 22:42-44). Außerdem wurde er in dieser Nacht von den Juden misshandelt und am darauffolgenden Morgen folterten ihn römische Soldaten (Matthäus 26:67, 68; Johannes 19:1-3). Diese Faktoren beschleunigten wahrscheinlich seinen Tod.

— Irrtum:

Jesus war immer melancholisch.

Fakt:

Jesus ist ein perfektes Spiegelbild seines himmlischen Vaters, Jehova, den die Bibel als „glücklichen Gott“ bezeichnet (1. Timotheus 1:11; Johannes 14:9). Jesus lehrte sogar andere, wie sie glücklich werden können (Matthäus 5:3-9; Lukas 11:28). Das zeigt, dass Jesu Gesichtsausdruck bestimmt oft Freude und Glück ausstrahlte.<

Natürlich. Und offenbar hatte er keine aus der dortigen Bevölkerung nennenswert hervorstechenden optischen Merkmale, denn sonst hätte Judas ihn nicht in der beschriebenen Weise an die Römer verraten müssen. Dann hätte er einfach sagen können: der große Blonde. Oder so.

Beachte aber bitte, dass ein Großteil der Darstellungen von Malern aus vergangenen Jahrhunderten stammt. Und so wie auch abgebildete Löwen oder Kamele oft recht seltsam wirken, ist das auch mit den menschlichen Abbildungen: die Maler konnten damals nicht einfach mal in den Orient reisen und sich die Originale ansehen. Sie haben gemalt, was sie kannten oder sich vorgestellt haben.

Übrigens gibt es analog dazu auch ganz bewußt moderne Darstellungen von Jesus, die an Südamerikaner oder Afrikaner erinnern. Das bedeutet nicht, dass der Künstler denkt, Jesus hätte so ausgesehen. Es ist im Gegenteil die Darstellung, dass Jesus den Menschen nahe sein kann, er einer von ihnen ist.