Wieso werden Menschen zu Amokläufern?
Diese Frage ist jetzt etwas tiefgründiger, und nicht wirklich schön. Aber ich stelle sie, weil mir das Internet auch keine richtige Antwort gibt und es mich interessiert. Ich frage mich, warum Menschen (Amoklauf ist jetzt ein konkretes Beispiel, es gibt noch andere Fälle indem es der Fall sein kann) zu Amokläufern werden, und andere Menschen umbringen obwohl diese oft nichts mit dieser Person zutun hatten.
Der Amoklauf in Graz, Österreich wurde dem Täter gesagt, er würde sich an seiner ehemaligen Schule rächen wollen. Aber dabei tötete er nicht wirklich Menschen die ihn gemobbt haben sondern Kinder die in irgend einer Klasse waren, die Arthur A. Nicht einmal kannten, die einfach nur in diese Schule gingen und nix mit all dem zutun hatten. Ja er wollte sich an seiner Schule rächen, aber diese Kinder (die Lehrerin sollte ihn anscheinend gekannt haben) haben nix gemacht. Und auch die Schule kann nur einen Teil, bis hin gar nix dafür, dass er gemobbt wurde. Sondern wohl eher die Eltern von den Mobber Kindern…Aber das ist ja auch fast immer so bei Amokläufen, dass die Amokläufer nix mit diesen Menschen zutun haben…
Einfach jeden der einem vor die Füße kommt erschießt er? Aber wieso muss man überhaupt anderen leid zumachen, nur weil man psychisch krank ist oder sonstiges. Und dann noch wie gesagt Menschen die einen nicht mal kannten…
Ich hoffe, dass Kinder jetzt trotzdem keine Angst haben müssen in die Schule oder irgendwohin zu gehen, und es tut mir auch leid, and all die, die so etwas mit erleben mussten oder auch irgendwie daran beteiligt waren.
10 Antworten
Die psychische Erkrankung hast du ja selbst schon erwähnt. Die Uni Gießen hat da einen sehr guten Schlussbericht über das "Projekt TARGET" veröffentlicht, eine kriminologische Analyse von Amoktaten. Wenn du dich dafür interessierst, kann ich dir die Lektüre empfehlen, ist kostenlos online abrufbar.
Ich persönlich glaube, dass bei jugendlichen Amoktätern verschiedene Auslöser zusammenkommen. Einmal eine Leistungsorientierung, der sie nicht gewachsen sind, ein hilfloses Elternhaus, psychische Probleme und all das, das ist ja auch medial bekannt und wurde schon vielfach diskutiert.
Dann kommt hinzu: Die Phase der Jugend zeichnet sich dadurch aus, dass man sich abgrenzt vom Elternhaus, man identifiziert sich häufig mit Idolen, bestimmten Gruppen und Peers. Was, wenn da keine Peers sind, mit denen du dich identifizieren kannst, weil die dich nicht mögen und irgendwie schräg finden?
Hinzu kommt häufig eine Fixierung auf Waffen, hier wurden auch Ballerspiele erwähnt. Ich bin übrigens kein Feind von Ballerspielen, ich hab die selbst auch in meiner Jugend gezockt und bin natürlich nicht Amok gelaufen, so wie eben der absolute Großteil aller Gamer.
Dann besteht deine Peergroup möglicherweise ausschließlich aus Leuten, die mit dir zocken. Schulisch versagst du. Du bist den hohen Anforderungen nicht gewachsen, schreibst schlechte Noten. Die anderen in deiner Klasse sind anders als du. Lehrer empfindest du als übergriffig, mitunter als gemein, keiner interessiert sich für dich.
Ich glaube, es gibt viele verschiedenen Dinge, die zusammenkommen, damit ein junger Mensch so eine Tat begeht. Ich halte sie für den kläglichen Versuch einer Identitätsbildung, auch den Versuch, dadurch etwas "bleibendes" zu hinterlassen, bekannt zu werden für etwas.
Soweit ich das durch Recherche überblicken kann, zeichnen sich die meisten Täter dadurch aus, dass sie wenig bis keine Empathie zeigen, kein Mitgefühl in sich tragen. Nicht für ihre Opfer, aber auch im Vorfeld der Tat nicht für sich selbst.
Mhm... interessantes und echt schweres Thema. Wie sind deine Gedanken dazu?
Ich finde so etwas ziemlich interessant, vor allem die ganzen Hintergrundgeschichten die in einem Täter vorgehen, die man manchmal erst Jahre nach der Tat herausfindet. Es ist nicht gerade etwas positives, aber im großen und ganze würde ich auch verstehen können, warum sich ein Mensch an andere, die ihn vielleicht etwas angetan haben rächen will.
Die Weiterentwicklung lässt das der Menschheit zu. Ganz am Anfang wussten Menschen ja noch nicht einmal wie man ein Tier erlegt, mit Waffen umgeht, was essbar ist und was nicht, wie man Feuer macht usw.. Weiterentwicklung kann etwas positives als auch etwas negatives sein. Ich meine, früher hatte unsere Spezies weder Waffen noch irgendwelche Automatischen Geräte wo man Ballerspiele spielen konnte. Ja, möglicherweise haben sich die Menschen dem Kanibalismus zugewandt, aber die Entwicklung hat ihnen etwas bessere gezeigt. Und nun sind wir wieder in der Zeit wo es in manchen Saaten auf der Welt erlaubt ist jemanden zu erschießen wenn er nur auf deinem Grundstück steht. Und auch in der USA ballern sie nur herum bei jeder Kleinigkeit, OBWOHL man in manchen Fällen auch so weit gehen kann, indem kein Menschenleben umsonst verloren geht, denn unsere Entwicklung und unsere Zivilisation uns das erlauben würde. Aber viele Menschen sehen das möglicherweise einfach nicht ein…
Leider sehen viele, Psychische Krankheiten als etwas ungefährliches, sehen diese Menschen als komisch, oder behindert an. Aber es ist genau so schlimm, wie viele andere Krankheiten. Von Liebeskummer zu Depressionen, von Wut zum Rächen usw.. Anfangs sind es nur Kleinigkeiten, aber von Zeit zur Zeit kann es etwas sehr schwerwiegendes werden. Deswegen packt man Schwerverbrecher auch immer wieder in eine Sozialhilfe oder sonstiges. Mit solchen Krankheiten kann man anscheinend oftmals nicht zu spaßen haben. Aber wie gesagt sehen das leider viele Menschen nicht so wie es eben die Opfer (die Kranken) sehen. Statt helfen gehen sie diesen Menschen lieber aus den Weg. Und das zeigt dann wieder, wie negativ die Weiterentwicklung seine kann. Früher waren die Menschen vielleicht nicht besonders klug, aber sie hatten Sozialisierung, und ohne dem könnten Menschen nicht wie heute leben.
Es ist immer aus Entbehrung oder Überdruss.
Tatsächlich ist Neid der Hauptantreiber menschlichen Handelns. Sowas kriegste nicht wegtherapiert. Das steckt tief in unseren Genen.
Amokläufer tun nur, was jeder denkt— der Unterschied ist bloß, dass sie es nicht für sich behalten.
Ausser terror.Anschläge ist es heute eine Art Mode.Man hat es gehört und will es noch besser,bzw.schlimmer machen.Man wird angespornt durch einen Anderen,man wird an der Schule gemobbt und geärgert,will sich so rächen.Heute ist die Menschheit zum Grossteil irre.Leider.
Psychische Defizite wird bei solchen Leuten wahrscheinlich niemand in Frage stellen. Vielleicht kommt noch eine gewisse dissoziale Grundeinstellung, ein dissozial gewordenes Wesen des Täters dazu.
Ansonsten sind es die Eigenschaften des menschlichen Wesens die uns immer schon gefährlich, rachsüchtig und ungerecht anderen gegenüber gemacht haben. Neid, Missgunst, Eifersucht, genährt durch Wut und Angst, durch lange Zeit von Mobbing oder Missachtung der Person. Dem späteren Amokläufer.
Oft fühlen solche Menschen sich über sehr lange Zeit ungerecht und falsch behandelt. Vom Leben benachteiligt. Womöglich hat Ihnen auch jemand etwas angetan, was nicht sanktioniert wurde. Dadurch kann sich unglaubliche Wut und Hass manifestieren und mit der Zeit richtig gären. Manche nennen es auch hochkochen. Was dann der Auslöser sein mag, da bin ich mir nicht sicher. Es kann etwas sein was der Täter sieht oder hört. Es kann etwas sein was ihm selbst gar nicht widerfährt. Was aber genau den richtigen Knopf drückt, die Sicherung rausfliegen lässt, wie auch immer. Wenn der Täter dann noch an Waffen kommt, weiß wie man Dinge zu gefährlichen Gegenständen umfunktioniert, dann nehmen solche Dinge ihren Lauf. Und dann das Gefühl von Macht, befriedigtes Rachebedürfnis, man schlägt endlich zurück. Das man vielleicht völlig unbeteiligte Menschen töten, die mit dem angestauten Leiden gar nichts zu tun haben, ist für den Täter unwichtig. Hauptsache man konnte zurückschlagen. Wie der Täter von Graz an seiner ehemaligen Schule. Wie krank muss ein Mensch sein so etwas zu tun. Und sich nach seinem Rachefeldzug selbst zu töten.
So etwas kann anscheinend vor den Augen alker passieren. Niemand steht so einem Menschen bei. Und wenn er dann loszieht, Amokläufer läuft, dann ist es immer wieder unvorhersehbar für alle anderen. Irgendwie ist unsere Gesellschaft für die Geschichten von Amokläufern blind. Es zieht uns immer wieder den Boden unter sen Füßen weg wenn es geschieht. Und die Vorgeschichte ist immer wieder ähnlich.
manche wollen sich rächen. Aus einem vorangegangenen Leben noch. Oder der Täter macht es, um selbst Hilfe zu bekommen.