Wieso sind so viele nette Typen Single?

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Nach meiner Erfahrung ist den meisten Frauen einerlei, was die Männer charackterlich zu bieten haben. Oft genug habe ich auch die Listen der jungen Frauen gehört, wo wenigstens fünf bis sieben körperliche Ansprüche kommen und vielleicht dann noch mal ein oder zwei Punkte zum Charackter.

Es scheint also so, als sei den Frauen wichtig, dass der Freund blond, blauäugig und groß ist und sein Pflichtbewusstsein, sein respektvoller Umgang und seine aufrichtige Art ist nur ein netter Bonus.

Oben auf machen auch die Jahrgänge es auch schwierig. Da Frauen sich alterstechnisch nach oben orientieren und Männer ab einem bestimmten alter unweigerlich nach unten - mit einer Sechsigjährigen kann ein Zwanzigjähriger Mann halt keine Kinder bekommen - haben die Geschlechter gewisse Schwierigkeiten bei den Änderungen der Geburtsraten.

Steigt sie, kommen auf wenige ältere Männer viele jüngere Frauen. In dem Fall müssen sich die Frauen noch weiter nach oben orientieren oder nach unten orientieren oder sich anders an die Lage anpassen. Fällt die Geburtenrate, kommen auf einige ältere Männer nur wenige junge Frauen, mit entsprechenden Folgen.

Und im letzten Jahrhundert gab es wenige Knicke nach unten, wobei die meisten teilweise durch andere Umstände abgefangen wurden. 1929 gab es durch die Wirtschaftskrise einen Knick, der aber wenige Jahre durch den Aufschwung durch die Aufrüstung zum zweiten Weltkrieg durch starke Jahrgänge wieder aufgefangen wurde. Dann gab es zwischen 1944-1950 durch die unmittelbaren Folgen des Weltkriegs einen Knick, der aber durch das danach auftretenden Wirtschaftswunder und dem Babyboom sofort wieder aufgefangen wurde. Zudem hatte der Weltkrieg einen Teil der Männer ausgelöscht, so dass der Knick, in dem auch wesentlich mehr Jungen als Mädchen geboren wurden, weniger starke Auswirkungen hatte. Ähnlich war es mit dem Pillenknick in den 60er Jahren. Der senkte die Geburtenrate innerhalb von 10 Jahren auf die Hälfte. In den 70er konnte das jedoch die Nachfolge des Krieges - die damals 50-Jährigen waren die regulären Soldaten des Weltkrieges gewesen - ausgleichen, so dass der Mangel an älteren Männern den Mangel jüngeren Frauen teilweise aufheben konnte. Zudem schnellte mitte der 70er Jahre die Geburtenrate in der DDR nochmal in die Höhe und senkte sich nur langsam wieder ab.
Jetzt kommt aber der letzte Geburtenknick und der hat es in sich. In den 90er Jahren, also den sogenannten Wendejahren in denen Ostdeutschland wirtschaftlich entgültig zusammenbrach, brach die Geburtenrate, nachdem sie schon etwa auf der Hälfte des Pillenknick verblieb und in einzelnen Jahren nochmal nach oben schnellte, nochmal um die Hälfte ein und verbleiben dauerhaft unten. Nur ist mittlerweile der Weltkrieg auch in den Generationen vorbei. 2015, wo die meisten Jahrgänge dieses Jahrzehnt volljährig sind, ist der Weltkrieg schon 60 Jahre vorbei und selbst die jüngsten Kriegsteilnehmer werden von der Alterschwäche ausgedünnt. Entsprechend knallt also das Geschlechtsmissverhältnis voll durch.

Außerdem sind auch die anderen gesellschaftlichen Verhältnisse anders. Brauchte die Frau 1960 noch den Mann, war 1980 der Mann nicht mehr 100% nötig, aber war noch sehr wünschenswert, 2000 war er nur noch sehr nett und 2020 galt der Mann teilweise als Grund allen Übels nach MeToo und Co.

Auch die Pille selbst ist nach neuen Erkenntnissen ein Problem und Nachteil. Abgesehen vom Umstand, dass in seltenen Fällen die Pille Frauen sogar töten kann und alles andere als selten zu Depressionen führen kann, hat es auch bei der Partnerwahl Nachteile. Ohne Pille sind viele Männer attraktiver als mit Pille, was die Partnerwahl erschwert. So wird also der Mann an der Theke statt mit ihm zu flirten, weil er "gut riecht", vielleicht angepflaumt, weil er nicht dem unrealistischen Schönheitsideal entspricht. Außerdem sind viele Frauen unter Einwirkung der Pille im falschen Maße gefügig. Das kann, so wie ich die Auswertung verstanden habe, so weit gehen, dass Frauen selbst mit dem schlechtesten Mann der Welt zusammenbleiben, weil die Hormone der Pille sie dazu zwingen.

Ich wage also entgegen dem medial verbreiteten Bild die These, dass Männer gar nichts für ihre Lage können. Alles arbeitet ihnen entgegen.

Wenn aber Frauen keinen finden oder die falsche Wahl treffen, liegen alle Fäden in ihren Händen. Nicht zuletzt, weil ich selbst auch meinem Umfeld sagen kann, dass es mehr als genug (objektiv) gute Männer gibt. Wer also nicht findet, bemüht sich nur nicht, und wer behauptet immer nur schlechte Männer gefunden zu haben, hat vermutlich falsch gewählt.

Woher ich das weiß:Recherche

Nicht jeder Mensch ist in einer Dauerbeziehung bis ins hohe Alter. Trennungen kommen vor, selbst bei "netten tollen Menschen".

Nicht jeder hat direkt nach einer Trennung wieder Lust sich ins Datingleben zu stürzen. Nicht jeder hat die Zeit dafür. Und manche Leute haben eine völlig andere Zielgruppe.

Nicht immer reicht "nett" oder jemand den irgend eine andere Person als "Ehemann-Potential" einordnet. Um eine Beziehung auch nur in Erwägung zu ziehen, brauchts da individuell doch noch weit mehr als "nett" und "hat das Potential zum Ehemann, laut Person x und Person y".

Und so wie es eben auch männliche Singles gibt, gibts auch weibliche Singles.

Das es "so viele" Singlemänner gibt .... wirkt auf mich eher wie eine subjektive Wahrnehmung. Selbst Statistiken könnten das nicht zweifelsfrei festlegen.

Es sind auch viele nette Frauen Single.

Die meisten haben eben keine gute Möglichkeiten andere Leute kennenzulernen, durch Arbeit etc.

Gibt halt viele Frauen, die auf andere Charakter Eigenschaften setzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe halt bisschen Erfahrung damit.

Viele liebe Jungs bleiben lange Single – und das hat weniger damit zu tun, dass Frauen „nur auf Bad Boys stehen“, sondern vielmehr mit ihrem Auftreten und Verhalten.

Der größte Unterschied liegt oft im Thema Risiko. Diese Männer sind oft sehr vorsichtig und wollen bloß nichts falsch machen. Das beginnt schon beim Kennenlernen: – Sie warten lieber, statt direkt zu zeigen, dass sie interessiert sind. – Sie schreiben tagelang belanglose Nachrichten, anstatt ein klares Treffen vorzuschlagen. – Sie trauen sich nicht, Komplimente zu machen oder Flirtversuche zu starten, aus Angst, aufdringlich zu wirken.

In der Beziehung geht es ähnlich weiter: – Sie fragen ständig nach Bestätigung („Ist das okay für dich?“), statt mit Selbstbewusstsein zu führen. – Sie sind extrem harmoniebedürftig und vermeiden jede Konfrontation – was oft als Unsicherheit oder Schwäche wahrgenommen wird. – Sie geben alles, um es der Frau recht zu machen, setzen aber selbst keine klaren Grenzen.

Das Problem ist nicht, dass Frauen keine lieben Männer mögen – sondern dass diese Männer oft zu wenig Dominanz und Selbstsicherheit ausstrahlen. Anziehung entsteht nicht durch Nettigkeit allein, sondern durch eine Mischung aus Freundlichkeit und einem starken Selbstwertgefühl.

Es gibt durchaus nette Männer, die erfolgreich in Beziehungen sind – aber diese haben etwas Entscheidendes: Sie sind nett, aber dennoch selbstbewusst. Sie wissen, was sie wollen, übernehmen Verantwortung und haben keine Angst, eine Frau zu führen. Genau das macht den Unterschied zwischen einem „süßen Kumpel“ und einem Mann, der als Partner attraktiv ist.


V60Dreibein  09.03.2025, 01:26

Ich denke, ganz so einfach ist die Sache bei weitem nicht.

Zwar sind mir auch schon derartig harmoniebedürftige Männer untergekommen, doch ich kenne auch viele Männer, die weit davon entfernt sind und dennoch gemieden werden.

Zudem ist die erste Hürde schlicht und einfach das Kennenlernen. Ich kann gar nicht mehr sagen, wie viele Veranstaltungen ich schon besucht habe, aber die meisten waren Rentner- oder Männerversammlungen. Und die wenigen Fälle, in denen ich Kontakt mit einer Frau hatte, waren sie zumeist vergeben, in zwei Fällen bin ich an einer Anzeige wegen Belästigung vorbeigeschrammt und zuletzt wurde ich mehrfach beim Online-Dating abgelehnt, weil ich zu klein bin. (Ich bin über 1,80m und den Frauen trotzdem zu klein. Wären meine Möglichkeiten beim Dating nicht so unterirdisch, könnte ich mich darüber totlachen.)

Selbstbewusstsein ist also nicht die Lösung in dem Sinne. Und wie soll man bei etwas Selbstbewusst sein, das (gefühlt) die Gefährlichkeit eines Granatenblindgängers oder entlaufenen Löwen hat, aber weniger eindeutige Regeln als der Blindgänger im Umgang hat und weniger eindeutige Körpersignale aussendet als eine Katze.

Ohnehin denke ich mittlerweile, dass die Männer oft genug bis dreißig schon alle Karten gespielt haben, die sie spielen können. Es liegt nur leider nicht in ihrer Hand, ob das Gegenüber die Prinzessin auf der Erbse sein will oder nicht.