Wieso sieht man die Sterne in kalten Nächten gefühlt besser?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Weil bei gleicher relativer Feuchtigkeit weniger absolute Feuchtigkeitsmenge in der Luft ist. Und der Wasserdampf in der Atmosphäre einen ähnlichen Effekt hat, wie Milchglas, also dazu führt, dass alles etwas unschärfer aussieht.

Aus genau diesem Grund werden die großen Profiteleskope hoch in den Bergen und möglichst in Wüstengegenden gebaut.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Zusätzlich Erfahrung bzgl. Sensortechnik und Sternwartenbetr

Meine Theorie dazu ist das sich deutlich mehr Schadstoffe absetzen im Winter als im Sommer, durch die Kälte. Dadurch ist der Nachthimmel natürlich auch klarer, früher dunkel wird es auch und die Luft ist auch trockener im Winter, das hilft vermutlich ebenfalls.

Ich finde auch, daß man in kalten Nächten die Sterne besser sieht. Den schönsten Sternenhimmel hatte ich im Himālaya, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Ich vermute, daß das daran liegt, daß in der Kälte weniger Wasserdampf in der Atmo­sphäre ist und sich daher kaum Nebel bildet — in warmen Sommernächten enthält die Luft dagegen viel mehr Wasserdampf (und vielleicht auch andere flüchtige Verbin­dungen z.B. aus Pflanzen) und wenn auch nur ein kleiner Teil davon in höheren Luft­schich­ten kondensiert, dann dann ergibt das einen dünnen Schleier, den man zwar nicht direkt sieht, der aber trotzdem den Kontrast reduziert, so daß man weniger Sterne sieht.

Kommt ganz darauf an, wieviel Wasserdampf in der Luft ist. Je trockener und staubfreier die Luft, desto besser die Sicht. Das ist auch der Grund, warum die Europäische Südsternwarte sich die Atacama Wüste in Chile ausgesucht hat. Die extrem trockene Luft und die Höhenlage ermöglichen perfekte Bedingungen.

Je kälter die Luft desto weniger Wasser. Kalter Hochdruck = ruhige Luft.