Wieso sagt man mir oft Mal angenommen du bist Chefarzt, dann sind sehr viele Frauen "leicht zu haben". Bist du Arbeitslos, da sind alle schwer zu haben.?
8 Antworten
Keine Ahnung warum man dir das sagt, aber es ist falsch.
Natürlich strahlst Du vielleicht ein anderes Selbstbewusstsein aus, wenn Du Chefarzt bist. Aber auch als arbeitsloser, steht einem alles offen.
Es ist eine Frage der Ausstrahlung und des Mindsets.
Denkst Du, du bist arbeitslos und hast keine Chancen, wirst Du das auch unbewusst zeigen und Du wirst keine Chancen haben.
Eigentlich ganz einfach.
Frauen wollen Sicherheit von ihren männlichen Partnern. Das schließt in der heutigen Zeit finanzielle Sicherheit wie auch das Ausstrahlen von Stärke und Durchsetzungsvermögen aus.
Ein reicher Mann = viel Geld = finanzielle Sicherheit
Ein Profi-Sportler = Durchsetzungsvermögen = Sicherheit
Ein Job mit gutem sozialen Status = gutes und kontinuierliches Einkommen = Sicherheit
Es stimmt schon, dass du als Mann bessere Chancen bei Frauen hast, wenn du Chef-Arzt bist. Das liegt daran, dass dein Titel ein Symbol dafür ist, was du aus eigener Kraft erreicht hast. Das zeugt neben einem hohen Status, einer guten und sicheren Geldquelle und Durchsetzungsvermögen halt auch davon, dass du hartnecking bist. Das sind alles Dinge, die Frauen Sicherheit im Leben versprechen.
Nur kommt es auch stark darauf an, in welchen Kreisen du verkehrst. Das eben beschriebene Problem hast du als Mann vor allem auf Dating-Plattformen. Da ist es halt so, dass Frauen von allen Sorten Männern angeschrieben wirst. Während du als Mann 100 Frauen anschreiben musst, um 1 auf ein Date zu bekommen, kann logischerweise 1 Frau unter 100 Männern auswählen und nimmt daher den einen Typ, der bspw. Chef-Arzt ist. Würdest du unter 100 Frauen auswählen, würdest du auch die für dich hübscheste oder die mit dem meisten Holz vor der Hütte auswählen. Wir Männer sind da in unseren Präferenzen zwar anders, entscheiden aber genauso auf deren biologischer Prämisse.
Das Problem ist aber, dass diese Rechnung nicht aufgeht. Denn nur weil der 1 Chef-Arzt auf Tinder 100 Damen anschreibt für den sich dann alle 100 entscheiden würden, wird trotzdem nur 1 die glückliche sein. 99% der Frauen gehen leer aus, genauso wie 99% der Männer. Und das hat nichts mit Männern oder Frauen zu tun, sondern mit simpler Psychologie. Da trägt niemand eine Schuld dran. Das ist schlicht eine unweigerliche Entwicklung, wenn der Konkurrenzkampf zu groß wird. Das ist im Job nichts anderes, wie bei der Partnerwahl.
Sprichst du hingegen Frauen auf der Straße oder km Job an, hat die Dame diese Auswahl auf Tinder nicht und dann entscheidet, wie du mit ihr umgehst. Da musst du ihr lediglich das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit geben. Denn du dringst letztlich im wahrsten Sinne des Wortes in ihr Territorium ein und musst sie davon überzeugen, dass du es gut mit ihr meinst und sie dich gewähren lässt. Das klingt zwar hart formuliert, aber letztlich läuft es darauf hinaus.
Es liegt vermutlich nicht komplett am Beruf selbst, sondern die Persönlichkeitseigenschaften, die so ein Beruf mitbringt.
Fakt ist aber auch, dass es den Mate Pay Gap gibt von 30%. UND es gibt einen Pay Gap zwischen Single Männern und Männern, die verheiratet sind... natürlich verdienen verheiratete Männer mehr... ob da die Hypergamie der Frau eine Rolle spielt? Man weiss es nicht...
"Steuerklasse haben als Single und entsprechend mehr von ihrem Netto-Lohn haben, weil sie weniger Steuern zahlen. Allein das könnte die von dir genannten 30% schon decken."
Das wären Äpfel mit Birnen vergleichen... und das sollten seriöse Studien nicht tun.
Ist die Beziehung die Ursache für erhöhtes Einkommen oder das erhöhte Einkommen Ursache für die Beziehung? Das ist doch das, was du im Kern aussagen möchtest.
Ja, es kann auch sein, dass die Beziehung Ursache für erhöhtes Einkommen ist, wegen der Motivlage. Leider gibt es da andere Statistiken, die dem widersprechen. Zum Beispiel würde man im Rahmen der Egalisierung des Arbeitsmarktes für Frauen seit über 50 Jahren einen Zustrom von Frauen in Männerberufe sehen, die meistens auch besser bezahlt sind. Dieser Zustrom ist ausgeblieben:
Für mich ein ganz klares Indiz, dass Frauen das explizit nicht wollen und andere Prioritäten setzen.
"Von dem Pay Gap zwischen verheirateten und unverheirateten Männern höre ich gerade zwar zum ersten mal und kann daher nichts mit Sicherheit sagen."
Das ist gut belegt. Es ist in den USA unter "Marital Wage Premium" zu finden:
Household Search and the Marital Wage Premium - American Economic Association
"Das wären Äpfel mit Birnen vergleichen... und das sollten seriöse Studien nicht tun."
Da gebe ich dir absolut Recht. Nur solange Menschen lediglich das Einkommen von Männern und Frauen vergleichen, einen Unterschied feststellen und daraufhin die Behauptung aufstellen, dass Männer Frauen weniger bezahlen, weil wir sie unterdrücken wollen, solange darf man in meinen Augen auch anzweifeln, dass solchen Aussagen immer seriöse Studien zugrunde liegen.
Wie gesagt, ich behaupte weder dass dem so ist, noch das Gegenteil, denn ich habe mich nie mit dem Thema Male Material Wage beschäftigt. Ich danke dir dafür, dass du mich auf das Thema aufmerksam gemacht hast und ich werde mich da mal rein lesen. Nur zum aktuellen Zeitpunkt kann ich nicht viel darüber sagen, außer dass solche Aussagen ohne Kenntnis zu deren Tiefgang, alle möglichen Ursachen haben können. Und das schließt auch unseriöse Studien mit ein. :)
Deinen Punkt mit der Hypergamie kann ich nicht ganz nachvollziehen. Hypergamie der Frau bedeutet, dass die Frau in eine Familie einheiratet und ihr dadurch mehr Geld zur Verfügung steht. Das hat aber doch nichts damit zu tun, wie viel man in seinem Job verdient, es sei denn die Frauen fangen als Angestellte in den Betrieben ihrer eigeheirateten Familienmitglieder an, sodass diese denen entsprechend mehr oder weniger Lohn auszahlen könnten, als üblich. Oder wie genau meinst du das?
Also ich weiß, dass bereits in den 90ern oder noch früher Studien durchgeführt wurden, welche das Verhalten von kleinen Kindern beobachtet haben. Und selbst da ist aufgefallen, dass sich Mädchen mehr für Puppen bzw. das Nachstellen solzialer und zwischenmenschlicher Beziehungen interessiert haben und Jungs für Dinge, mit denen man etwas machen konnte. Klassisches Beispiel sind Rennautos oder Actionfiguren, weil man an denen was bewegen kann, oder irgendwelche Dinge, die Geräusche machen. Und diesen Unterschied kann man auch bei Erwachsenen Frauen und Männern beobachten.
Frauen entscheiden sich vermehrt für soziale Berufe. Deswegen sind Pflegeberufe, Erzieher, Lehrberufe oder Arzthelfer und Telefon-Dienste von Frauen dominiert. Technische und handwerkliche Berufe sind dagegen von Männern dominiert. Wenn man sich nun ansieht, welche Branchen besser bezahlt werden, sind dann stehen soziale Berufe leider meist hinten an. Denn auch wenn die Berufe wichtig und meiner Meinung nach massiv unterbezahlt sind, für das was z.B. Pflegekräfte eig. mitmachen müssen, diese Berufe dennoch eher Geld kosten als generieren.
Hinzu kommt, dass Frauen durch das soziale Interesse liebenswürdiger sind als Männer. Dazu muss ich sagen, dass das Wort eig. aus dem Englischen "agreeable", was eher so eine Art Kompromissbereitschaft beschreibt und ich finde, "liebenswürdig" beschriebt hier nicht die eigentliche Bedeutung des Wortes, trotz korrekter Übersetzung. Wenn man solche unterbezahlten Berufe ergreift, muss man bereit sein, zu Gunsten der Allgemeinheit auf persönliche Vorteile, wie Geld und Freizeit zu verzichten. Und Frauen sind dafür viel eher bereit, wo Männer eher am eigenen beruflichen Erfolg interessiert sind. Wo Männer noch verhandeln, sind Frauen oft eher zu kompromissen bereit, weil sie durch die ausgeprägtere soziale Ader, ihrem Gegenüber mehr Verständnis entgegen bringen. In sozialen Angelegenheiten ist das ein unschätzbar wertvoller Skill. In Berufen, wo es darum geht, Geld zu machen, ist diese Eigenschaft aber leider eher hinderlich. Beides hat also seine Vor- und Nachteile und ist gleich wichtig im Leben.
Und diese "Agreeableness" ist halt auch der Grund dafür, dass man in Gehaltsverhandlungen schlechter abschneidet, als andere, die nicht so kompromissbereit und verständnisvoll sind und dementsprechend hartneckiger verhandeln. Und diese soziale Ader, die Frauen antreibt, ist auch der Grund warum Frauen häufiger Beförderungen ausschlagen, durch die sie weniger Zeit mit Freunden und Familie verbringen müssten, sowie viel eher bereit sind, Zuhause zu bleiben, um auf das neugeborene Baby und die Kinder aufzupassen und Zeit mit anderen Müttern und Freundinnen zu können.
Auf der anderen Seite sind Männer viel eher dazu bereit eben diesen sozialen Teil ihres Lebens hintenanzustellen, damit sie mehr Geld nach Hause bringen, zumal sie durch ersten genannten Punkt meist in einer Branche arbeiten, die ohnehin mehr Geld nach Hause bringt. Und unter diesem Aspekt wäre es halt auch irgendwo dämlich als Besserverdiener Zuhause zu bleiben.
Und das alles sind halt ebenso Punkte, die beim Gender Pay Gap eine Rolle spielen. Das heißt weder, dass Frauen fauler seien als Männer und weniger leisten würden, noch dass Männer Frauen als Menschen zweiter Klasse ansehen und sie deshalb am liebstens als Kochsklaven gefangen halten würden. Das sind schlicht ethliche Punkte, die oft überhaupt nicht berücksichtigt werden, wenn es um Diskussionen zu dem Thema geht. Und solange man die nicht berücksichtigt, kann man auch keine objektive Meinung dazu haben und äußern, was leider viele Femininsten, sowie Anhänger der Mens Right Bewegung tun. Und das macht diese Debatten so endlos ermüdend.
"Das heißt weder, dass Frauen fauler seien als Männer und weniger leisten würden, noch dass Männer Frauen als Menschen zweiter Klasse ansehen und sie deshalb am liebstens als Kochsklaven gefangen halten würden."
Dagegen sage ich nichts. Das sehe ich genauso.
"sowie Anhänger der Mens Right Bewegung tun"
Vorsicht! Männer SIND drastisch benachteiligt. Aber wir schlucken das halt runter. Bestes Beispiel, wo Feministen plötzlich verstummen: Krieg oder wenn im Keller irgendwelche Geräusche zu hören sind... da schickt man nicht die Frau hin/runter, sondern schön den Mann. Männer sind halt "entbehrlich".
Ich bin der Auffassung, dass das sowohl bei Männern als auch bei Frauen hier einfach nur persönliche Entscheidungen eine Rolle spielen und keine Unterdrückung. Das Kapitel sollten wir endlich einmal schließen.
Ich habe übrigens kein Problem damit "entbehrlich" zu sein. Aber persönlich keine Reziprozität bei so einem Status zu erfahren, ist schon bitter. Frauen haben heute bzgl der Selektion einfach eine Machtposition, die überirdisch ist.
Wieso man das zu dir sagt?
Das wird wohl daran liegen, dass du entweder Frauen ganz leicht bekommen kannst oder nicht ganz leicht bekommen kannst. Die Personen wollen dir also sagen, was der Grund dafür ist, wieso du leicht an Frauen kommst bzw. nicht leicht an Frauen kommst -> nämlich dein Beruf.
Echte Freunde dürften es beiden Fallen kaum sein.
Es geht mehr um das Symbol des Erfolgs und die Sicherheit, welche die Frau damit assoziiert. Frauen geht es seit je her um Sicherheit für sich und die Familie. Männern geht es vor allem um Fruchtbarkeit. Nur haben sich die Zeiten halt geändert. Wir müssen unsere Frauen und Familien nicht mehr vor Säbelzahntigern und verfeindeten Stämmen beschützen. Wir müssen Frauen diese Sicherheit daher auf andere Weise gewährleisten, als uns gegenseitig eine Keule über den Schädel zu ziehen.
In einer Welt, die von Geld regiert wird, ist viel davon zu haben und das als gesicherte Einkommensquelle das A und O. Ein Job mit hohem Ansehen und sozialen Status verspricht nicht nur ein gutes und regelmäßiges Einkommen, sondern zeugt auch von Durchsetzungsvermögen und einer gewissen Hartnäckigkeit. Das sind alles Dinge, die Frauen Sicherheit versprechen.
Von dem Pay Gap zwischen verheirateten und unverheirateten Männern höre ich gerade zwar zum ersten mal und kann daher nichts mit Sicherheit sagen. Doch mal angenommen, das ist so wie du sagst, dann kann das - wie du schon selbst sagtest - alle möglichen Gründe für haben. Was ich mir vorstellen kann ist, dass verheiratete Männer eine andere Steuerklasse haben als Single und entsprechend mehr von ihrem Netto-Lohn haben, weil sie weniger Steuern zahlen. Allein das könnte die von dir genannten 30% schon decken. Auch kann ich mir vorstellen, dass die Wahl des Jobs und der Position eine entscheidende Rolle spielt. Wenn ich vorhabe zu heiraten und eine Familie zu ernähren, dann werde ich kein Krankenpfleger oder Kindergärtner, die eindeutig unterbezahlt werden, sondern suche mir einen Job in der Industrie oder so, der Geld generiert. Die werden allgemein besser bezahlt. Es ist halt einfach so, dass man mit dem Vorhaben eine Familie zu gründen und zu versorgen, mit besonderen Motivationen auf Ziele hinarbeitet, die man als Single idR nicht hat. Wenn ich eine Gehaltserhöhung meiner Familie wegen brauche ist das eine ganz andere Einstellung, die ich meinem Chef gegenüber an den Tag lege. Man arbeitet bereits in Absprache mit den Vorgesetzten darauf hin deren Job irgendwann zu übernehmen und die wissen das auch und kalkulieren entsprechend.