Wieso sagen viele das Intelligenz (überhaupt) nicht wichtig ist?

9 Antworten

Gut 2/3 der Bevölkerung hat einen als durchschnittlich geltenden IQ zwischen 85 und 115. Mit einem IQ von 110 ist es dann vielleicht etwas einfacher, Abitur zu machen, als bei einem IQ von 90, das ist dafür aber nicht unbedingt entscheidend.

Das, was man mit seiner Intelligenz anfängt, sie nutzt und umsetzt, konkrete Leistungen, Abschlüsse und Qualifikationen, ist letztlich wesentlich wichtiger und hängt dabei eben nicht allein nur von der Intelligenz ab.

Wenn man z.B. zuhause mit einer anderen Sprache aufwächst, wird man darin entsprechende Kompetenzen haben, unabhängig von der Intelligenz.

Wirklich relevant und aussagekräftig ist die Intelligenz wohl nur am oberen und unteren Ende der Verteilung. Das betrifft entsprechend wenige, Hochbegabung mit einem IQ ab 130 erreichen etwa nur 2%.

Bei einem niedrigem IQ ist wohl von Bedeutung, was man damit noch schafft, wie gut und selbst bestimmt man trotzdem am Leben teilhaben kann. Dass man dann entsprechend "dumm" ist, nicht zu geistigen Leistungen sonderlich viel taugt, und Intelligenz eben ein Wert an sich ist, mag ja sein. Dennoch sollte man den Lebenswert nicht allein daran bemessen, zumal sich niemand seine Intelligenz aussucht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich glaub nicht, dass das viele sagen, also dass ein sehr niedriger IQ nicht schlecht ist.

Man hat einerseits Vorteile, andererseits Nachteile. Ein zweischneidiges Schwert könnte man fast sagen. Dabei kann ein Vorteil gleichzeitig ein Nachteil sein, z. B. alles (viel) schneller verstehen als die anderen.

Jeder Mensch ist übrigens intelligent, manche mehr, manche weniger

Woher ich das weiß:Hobby – lese darüber

Die Frage ist halt auch immer, „wichtig für was”? Wichtig, um Wissenschaftler zu werden? Ja. Wichtig, damit ich jemanden als Person mag? Nein. Kann ja trotzdem sein, dass jemand mit einer Intelligenzminderung wesentlich warmherziger ist als ein Hochbegabter.

Intelligenz ist tatsächlich nicht ganz unwichtig. Sie ist bis heute der beste Prädikator für Bildungserfolg, auch wenn das relativiert werden muss, da sich traditionell die Bildung eher dem Mittelmaß anpasst. Aber ihre Auflösung wird von vielen überschätzt. Dazu trägt auch bei, dass der IQ als "Maß" für Intelligenz suggeriert, als könne man zwei Menschen intellektuell voneinander unterscheiden, wenn sie 5 Punkte auseinanderliegen. In Wahrheit ist das Spektrum der menschlichen Intelligenz recht nah beieinander. Selbst Menschen mit Intelligenzminderung sind ja häufig noch deutlich näher an unserer Durchschnittsintelligenz als die meisten Tierarten. Andererseits sind auch dort oft erstaunliche kognitive Leistungen zu beobachten.

Es ist nur so, dass unser Alltag mit all seinen Eigenheiten, d.h. Busfahrplänen, Computerbetriebssystemen, Straßenverkehrsordnung, Lehrpläne in der Schule,... für einen Durchschnittsbereich menschlicher Intelligenz optimiert sind. Etwa wie bei der Körpergröße, denn besonders große oder besonders kleine Menschen tun sich bspw. schwer, bequem ein Auto zu fahren oder im Kleidungsgeschäft etwas Passendes zum Anziehen zu finden, während im Durchschnittsbereich ein paar cm mehr oder weniger, kein Problem sind. Das heißt auch bei der Intelligenz, statistische Ausreißer, also Menschen mit Intelligenzminderung oder Hochbegabung, könnten in diesem System auf Herausforderungen stoßen. Während jemand mit höherer Intelligenz sich relativ leicht anpassen kann, fehlt diese Fähigkeit bei Menschen mit Intelligenzminderung. Es ist jedoch auf alle Fälle zu beobachten, dass ein gewisses Maß an überdurchschnittlicher Intelligenz sich positiv auf die Karrierechancen auswirkt.

Der IQ als Wert sagt relativ wenig aus darüber wie kompetent und erfolgreich die Menschen im Leben sind und besonders wenig sagen irgendwelche Online-Tests aus über den IQ oder die tatsächliche Intelligenz. Über die folgende Definition hinaus gibt es wenig Einigkeit was Intelligenz konkret bedeutet.

Grundsätzlich meint "Intelligenz" die Fähigkeiten im Problemlösen, aber umfasst eine Menge unterschiedlicher kognitiver Fähigkeiten die einen zur Lösung unterschiedlicher Probleme unterschiedlich befähigen. So gibt es logische, mathematische Probleme die manchen Menschen leicht fallen, anderen schwer. Bei motorischen, sprachlichen, sozialen oder emotionalen Fähigkeiten ist es aber häufig anders verteilt.

In unserer Gesellschaft erhalten Menschen die besonders im mathematisch-logischen Bereich begabt sind viel Anerkennung und werden als sehr intelligent angesehen, während andere kognitive Fähigkeiten weniger anerkannt sind, dabei sind diese ebenso Zeichen von Intelligenz.

Im Leben ist es nicht wichtig tolle Werte bei Intelligenztests zu haben oder besonders intelligent zu sein, sondern was man daraus macht. Manche Menschen die als Hochbegabt gelten und vom IQ her auch sind, kommen im Leben nicht auf die Füße, andere die durchschnittlich begabt sind kommen in die höchsten Positionen. Es braucht natürlich schon ein gewisses Mindestmaß an Intelligenz um die nötigen Fähigkeiten sich aneignen zu können, der Rest ist aber viel eine Frage von Willensstärke und Chancen.

Es gibt den Spruch "Wo ein Wille ist, da ist ein Weg" und in gewisser Weise stimmt das auf das Leben bezogen: Die meisten Fähigkeiten kann sich jeder bis zu einem gewissen Grad aneignen, die Intelligenz und Begabung entscheidet weniger über das "ob" als über das "wie leicht" man sich etwas aneignen kann. Im Endeffekt zählen im Leben die Fähigkeiten die man sich aneignet und wie man diese zum Einsatz bringt.