Wieso mögen so viele die Grünen nicht?

8 Antworten

Weil die Grünen keine Märchen von einfachen Lösungen für komplexe Probleme erzählen, sondern realpolitisch auf die Probleme und Herausforderungen unserer Zeit reagieren.

Dabei trauen sie sich auch, unbequeme Wahrheiten und Notwendigkeiten auszusprechen.

Viele Menschen mögen das nicht hören, lassen sich von tollen, einfachen Versprechungen anderer Parteien belügen und sind hinterher enttäuscht, wenn die Probleme ungelöst oder neue Folgeprobleme entstanden sind.


Speckbulle  07.03.2023, 00:00

Das Problem ist das es eben nicht "Realpolitisch" ist, sondern Teils naives eindimensionales Wunschdenken an teils physikalsichen Realitäten vorbei und das die "Notwendigkeiten" nicht als Wahrheiten, sondern als "absolute Wahrheiten" verteidigt werden und unzureichende realitätsfremde Konzepte dahiniterstehen.

Mal nur ein Beispiel des Grünen gewünschten :

Gas=nein

Kohle=nein,

Atom=nein.

Elektrifizierung der Chemie und Stahlindustrie=ja (sehr sehr viel Stromverbrauch),

flächendeckende Wärempumpen=ja.(sehr viel Stromverbrauch),

PS Wärmepumpen laufen in älteren Bestandsbauten (welche die massive Mehrheit sind) ineffizient, wenn nicht mit NIedrigtemperaturheizkörpern und Fassadendämmung in Kombi. Also bitte jedem Normalverdiener oder Rentner mit Häuschen für die Umsattlung bitte nach heutigen Stand ca. 80000€ zukommen lassen. Oder damit leben das der daraus folgende Stromverbrauch fast genau so hoch ist wie bei den stromfressenden Nachtspeicherheitzungen. Was nicht nur den Besitzer schröpft, sondern die Stromnetze noch mehr belastet.

Elektromobilität=ja (viel Stromverbrauch).

PS: die Stromnetze in BRD sind schon heute an den physikalsichen Belastungsgrenzen, das heisst man müsste fast wörtlich jede Leitung in jeder Straße erneuern/erweitern, was wohl "Dekaden" dauern würde, mal abgesehen vom massiven Handwerkermangel und der Tatsache das wir so gut wie keine eigene Solarindustrie haben.

Wo kommt also die gesamte neue Infrastruktur her, hier geht es nicht um wollen, sondern um schlichtes physikalisches nicht können.

Wenn mir jetzt wer sagt ich kauf den Strom aus dem Ausland (was das Problem mit den Netzen aber auch nicht löst käme der meist auch aus Kohle und Gas und Atom, wäre also pure Heuchelei.

Nicht falsch verstehen, es ist gut und richtig "mögliche Probleme" zu benennen, aber man muß auch Konzepte und Übergangslösungen zu lassen, welche zu Ende gedacht und "praktikabel" sind auch wenn Sie nicht dem ideologischen Wunschdenken entsprechen und da tun sich die Grünen schwer.

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Mickrik702  07.03.2023, 08:08
@Speckbulle

Danke für Deine ausführliche Antwort.

Die Probleme bei der Transformation sehe ich auch, diese stellen uns vor ungemeine Herausforderungen. Einzig die Belastung der Stronetze sehe ich nicht so gravierend wie Du, wenn man die Verbraucher zeitlich aufeinander abgestimmt steuert (Bsp. Das E-Auto muss nicht von 19:00 Uhr bis 22:00 Uhr aufladen, es ist völlig egal wann es zwischen 19:00 und 6:00 Uhr lädt, Hauptsache in der früh ist es startbereit).

Was ist die Alternative zum Ausstieg aus Kohle, Öl, Gas und Atom?

Und weil Du die Normalverdiener und Rentner ansprichst: Ich halte die Grünen, neben der Linken, für die einzige Partei, die den Umbau sozialverträglich gestalten kann und will.

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Speckbulle  17.05.2023, 01:30
@Mickrik702

Du sprichtst vom E-Auto laden beim klassischen Einfamilienhaus mit Ladesäule. Viele werden aber weiter zur Miete wohnen und Ladesäulen anfahren müssen (PS: Quickload verbraucht noch mehr Energie da höherer Verlust). Ich glaube du unterschätzt massiv die Stromlasten die uns erwarten. Auch das steuern klappt nur ansatzweise. Nimm mal die Wärmepumpe im Winter, wenn alle gleichzeitig heizen müssen, kannst du nur in geringen Maße irgendwem den Strom reduzieren und das managen klappt auch nur solange die Anzahl X nicht überschritten wird, eben weil sonst das Hauptnetz in die Binsen geht wenn zuviel dranhängt. Desweiteren sind die erneuerbare Energien ja nicht jederzeit zuschaltbar wie Gas oder Kohle. Die müssen den Tags bei Sonne oder bei Wind erzeugten Strom erstmal wo sammeln und das soll durch Elektrolysewerke o.ä. passieren. Auf jeden Fall müssen diese gewaltigen Mengen auch zusätzlich durchs Netz von A nach B zum speichern.

Was die Sache mit der sozialen Verträglichkeit angeht, müssen wir sehr aufpassen, das wir in linken Umscichtungsphantasien die Mittelschicht nicht verlieren, auch macht mir dieses mit geliehenem Geld zuschmeissen was sich seit Corona eingebürgert hat Sorgen.

Vergleich mal den BIP unseres Landes mit vor der Krise. Wir müssen aufpassen das uns die Schulden in den nächsten 20-30 Jahren nicht einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen und wir nicht immer neue Begriffe erfinden um die Schuldenbremse zu umgehen...da kommt ein gewaltiges Echo auf uns zu.

Eins sage ich Dir aus voller Überzeugung, erst kommt das Fressen und dann die Moral. Wenn´s ans eingemachte geht lässt der Großteil den Klimaschutz sausen, wenn es bedeutet das er im eigenen Leben massiv absackt und Existenzsorgen bekommt. Ich rede nicht vom Harzer, sondern z.B. vom Normalarbeiter der sein Haus nicht mehr abbezahlt kriegt.

Ich hofffe es nicht aber wenn ich unsere Regierung zur Zeit in Planung und Ausführung sehe und was durch diese Entscheidungen zu kommen droht, fällt mir nur der Satz ein:"Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten.".

Weniger Ideologie und mehr Pragmatismus. Ich denke wir verlieren gerade den Spatz in der Hand, weil wir mit der Brechstange die Taube auf dem Dach wollen.

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Sie sind im Moment einfach zu radikal Deutschland kann allein das Klima nicht retten

Woher ich das weiß:Recherche

Die Grünen waren, sind und bleiben eine fragwürdige Partei. Ein paar Ideen oder Forderungen der Grünen in der Vergangenheit:

Keine Truppenübungsplätze mehr (1980er Jahre)
Für Kriegsdienstverweigerung (1980er Jahre)
Für Multi-Kulti I (1980er Jahre)
Gefängnisse abschaffen (1982)
"Schusswaffenlose" Polizei (1980/1985)
Auflösung aller kasernierten Polizeieinheiten, inklusive Bereitschaftspolizei und Bundesgrenzschutz (1987)
Freigabe von Cannabisbesitz (1987)
Ladendiebstahl wie Mundraub beurteilen (1987)
Auflösung der Verfassungsschutzämter (1987)
Solidarität mit jenen, "deren Verweigerung und Widerstand die Regierungen und ihre Parlamentsmehrheiten so fürchten" (1987)
Streichung des gesamten politischen Strafrechts (1989)
Weitgehender Stellenabbau bei der Polizei (1989)
Obrigkeitsstaatliche Tatbestände des Landfriedensbruch abschaffen (1989)
Einseitige Abrüstung (1989)
Vorbehaltlose Anerkennung der DDR und Verzicht auf Wiedervereinigungsoptionen (1989)
30-Stunden-Woche (1989)
Verdopplung der Sozialhilfe (1989)
Urlaubsgeld für Sozialhilfeempfänger (1989)
Anhebung der Gewerbesteuer und Erhöhung der Staatsverschuldung (1989)
Abschaffung der Gefängnisse (1989)
Offene Grenzen (1990)
Für Multikulti II (1990)
Mülltrennung (1994)
Fünf D-Mark je Liter Benzin (1998)
Ökosteuer (1999)
Einführung Dosenpfand (2000)
Entkriminalisierung von Bagatelldelikten (2002)
"Gender Mainstream": Unser biologisches Geschlecht soll durch ein soziales und psychologisches Geschlecht ersetzt werden. Die Unterschiede zwischen Mann und Frau sollen keine Rolle mehr spielen. Kurz: Unsere unterschiedlichen Geschlechter sollen "gleich" gemacht werden. Schluss mit Werten, Traditionen, Kulturen und religiösen Überzeugungen, und das alles für einen geschlechtsneutralen "neuen" Menschen. Aus "Mütter" könnte dann "die Elter", aus "Vater" "der Elter" und aus "Eltern" "das Elter" werden. (seit 2002)
Legalisierung weicher Drogen wie Haschisch und Marihuana (2002)
Legalisierung von Prostitution (2002)
Homo-Ehe (2002)
EU-Beitritt der Türkei (2004)
Deutschland als ein Einwanderungsland (2005)
Mehr Türkischunterricht an deutschen Schulen (2008)
Tempolimit auf Autobahnen (2011)
Ökostrom (2011)
Abschaffung der Gymnasien (2011)
Erhöhung des Spitzensteuersatzes auf 49 Prozent (2011)
Einheitsschule (2012)
Mindestlohn von 8,50 Euro (2013)
Bürgerversicherung für alle (2013)
Kapitalerträge wie Arbeitseinkommen versteuern (2013)
Schrittweise Abschaffung des Ehegattensplittings (2013)
Mini-Jobs schon ab 100 Euro statt wie bisher ab 450 Euro besteuern (2013)
"Veggie Day", ein fleischlose Tag in der Woche (2013)
Für straffreie Abtreibungen (2014)
Kostenfreie Verhütungsmittel für Hartz-IV-Empfängerinnen (2014)
Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und gemeinschaftliches Adoptionsrecht (2014)
Kiffen erlauben, Marihuana besteuern (2014)
Entschädigung russischer Kriegsgefangener (2014)
Willkommenskultur statt Abschottung (2014)
Pille "danach" rezeptfrei (2015)
Schuldenschnitt für Griechenland (2015)
Islamischer Religionsunterricht an staatlichen Schulen (2015)

Quelle: Die Grünen von Michael Grandt, 1. Auflage Juni 2015, Seite 21-23.

Die "Sexuelle Revolution" ist die Bezeichnung für den historischen Wandel der Sexualmoral im Sinne einer Enttabuisierung sexueller Themen in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Ende der 1960er-Jahre kam das vor allem bei der Studentenbewegung gut an. Endlich konnte man die bigotte Prüderie abschütteln und "freie Liebe" postulieren. Die Einführung der Antibabypille beschleunigte diese Tendenzen. Gleichzeitig hofften links-libertäre Kreise, durch die sexuelle Befreiung auch eine Veränderung der Gesellschaft herbeiführen zu können. 
In diesem Klima bemühten sich auch pädophile Aktivisten, Forderungen nach der sexuellen Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen zu postulieren. 
Die äußerste Linke der Schwulenbewegung bettete dies in folgendes Diskursmuster ein: den "Kampf gegen eine der bürgerlichen Gesellschaft inhärente Unterdrückung von jeder nicht auf Reproduktion der Kleinfamilie ausgerichteten Sexualität". Die Pädophilie habe dabei "systemsprengendes Potenzial". Kurz: Sex mit Kindern (die Aktivisten nannten dies "Befreiung") wurde somit als notwendiger Teil des Klassenkampfes interpretiert.

Quelle: Die Grünen von Michael Grandt, S. 100-101

Die sind voll auf einem Multi-Kulti-Kurs, obwohl dieses Experiment zu Problemen führt.


Simbacherin1  06.03.2023, 22:42

Und wen interessieren diese ollen Kamellen? Es sollte schon darum gehen, was die Grünen heute vertreten.

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BelfastChild  06.03.2023, 22:46
@Simbacherin1

Ich schrieb ja, dass sie es noch sind. Insbesondere Politiker oder Politikerinnen wie Claudia Roth. Die bezeichnet lieber Sarrazin als Antisemiten, nicht die wahren Antisemiten.

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TheBoyWonder  08.03.2023, 12:57
@Simbacherin1

Auch heute glänzen sie in keinster Weise. Sie machen aktive Politik gegen die Armen im Land und geben den Rechtspopulisten jegliche Zutaten, um an Zulauf zu bekommen.

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Weil sie eine extreme übermoralistische Art haben, überhaupt keinen Spaß verstehen, Verbotspolitik betreiben, Waffen- und Rüstungsexporte sowie Kriegseinsätze unterstützen (damit meine ich längst nicht nur die Ukraine-Krise), sie handeln voreilig und unüberlegt. Mir fällt nichts Gutes zu den Grünen ein.

Gruß NicoFFFan

Weil sie andere Parteien wählen. Ist doch klar bei aktuell 17% in der Sonntagsfrage dass 83% andere Parteien mögen.