Wieso möchten viele Banken keine Freiberufler/Selbstständige/Privatiers als Kunden?
Soweit mir bekannt gibt es bestimmte Angebote für Girokonten, die man als nicht-angestellt-arbeitender nicht in Anspruch nehmen kann. Man kann nur Kunde werden, wenn man einen regelmäßigen Gehaltseingang auf das Konto vorweisen kann.
Nach meinem Verständnis ist es im Interesse einer Bank, wenn ein Kunde möglichst viel Geld auf dem Konto lässt, damit sie dieses für ihre Tätigkeiten gewinnbringend nutzen kann. Ob das der Fall ist, kann man aber nicht aufgrund der Berufstätigkeit feststellen. Wenn jemand jeden Monat seine Gehalt bekommt, davon aber durch Mietzahlungen usw. soviel wieder abgehoben wird, das im Schnitt nur einige hundert Euro auf dem Konto vorhanden sind ist das für die Bank doch nicht von Vorteil im Vergleich z.B. zu einem nicht-arbeitenden Privatier, der viel Geld dauerhaft auf dem Konto hat.
In meinem Fall ist mir das aufgefallen, als ich ein Spekulations-Konto eröffnet habe: Ursprünglich dachte ich, ich könnte das direkt mit dem kostenlosen Girokonto bei der selben Bank kombinieren, habe dann aber gesehen, dass ich aufgrund meiner (nicht-)Tätigkeit dafür nicht in Frage komme. Im Nachgang bekomme ich sogar Anfragen, ob ich nicht dieses Girokonto eröffnen möchte, aber offensichtlich ist der Bank nicht bewusst, dass sie mich durch ihre Regeln davon ausschließen...
Also: Worin liegen die Vorteile für die Banken, nur Angestellte als Kunden zu haben?
8 Antworten
Sie haben alle kein festes Einkommen,d ass man zuverlässig einplanen kann. Gedanke der Bank ist immer: das kann sich jederzeit ändern
kanns auch bei einem Angestellten.. aber in Banklogik ist das sicherer.
Die Bankenlogik hat schon Hand und Fuß. Wenn der Unternehmer pleite macht, sind Einkommen und Vermögen des Unternehmers weg. Beim Angestellten ist erstmal nur das Einkommen gefährdet und der Angestellte bekommt Arbeitslosengeld, wenn sein Unternehmen insolvent ist.
Angestellte = geregeltes Einkommen, wenn arbeitslos = Arbeitslosengeld
Selbstständige = Mal viel, mal wenig, mal gar kein Einkommen. Wenn kein Geld mehr = Auch kein Arbeitslosengeld, ALG2 halt.
Der Vorteil, der alle anderen zu schlagen weiß.
In der Geldmenge ist es vielleicht an die 500 € und keinen Cent mehr, also von daher. Ich glaube kaum, dass jemand mit ALG1 mit 500 € aus geht, also nicht bei einem Vollzeitjob jedenfalls.
Dazuhin macht man mit Freiberuflern einfach anderweitig Geld, das war nur ein sehr vereinfachtes Beispiel, das Standardkonto betreffend.
Mit Freiberuflern machen die Banken eher in Vorsorgeprozessen ihre Kohle und weniger im Tages - / Monats - Geldgeschäft.
Hi! Jede Bank kann Kontomodelle definieren wie es ihr beliebt und Regeln festlegen, für welche Kundengruppe das gedacht ist. Ein Art Standard gibt es da nur bei bestimmten Komponenten.
Es ist nicht so, dass Banken Konten nur an Angestellte ausgeben, aber es kann sein, dass die Bank das Kontomodell eben für festgelegte Konstellationen definiert hat. Und wenn ich "Spekulationskonto" lese wird die Bank da gerne eine Art Sicherheit haben wollen, falls die Spekulation mal in die Hose geht. Und das wird in Deinem Fall vermutlich ein nachweisbares Gehalt sein. Da musst Du nach einem anderen Kontomodell fragen.
Zur anderen Aussage: aktuell ist jede Bank froh, möglichst wenig Einlagen zu bekommen, weil dafür Minuszinsen an die Zentralbank zu bezahlen sind. Parallel gibt es aktuell kaum Anlagen, mit denen gut Geld zu verdienen ist - das geht den Banken nicht anders wie den Kunden. Also auch da Trugschluss. Gruss
Es geht der Bank hier um die Sicherheit: der Selbstständige hat kein garantiertes Einkommen, er verdient zwar unter Umständen mehr, aber es gibt deutlich mehr Angestellte als erfolgreiche Privatunternehmer, und darum gibt es womöglich einige vermögende Selbstständige, aber viel mehr "normale" Arbeiter, bei denen die Bank sicher sein kann, dass ein monatliches Einkommen garantiert ist - so zumindest meine Vermutung/Denkweise, hundertprozentig sicher bin ich mir nicht, aber ich denke es geht eben hauptsächlich um die Sicherheit für die Bank, und da es eben mehr Angestellte als vermögende Selbstständige gibt.
Ich höre häufig Sätze wie: "Am Ende des Geldes ist noch viel vom Monat übrig", oder so ähnlich. Das bedeutet wohl, dass es viele Angestellte gibt, die eigentlich fast überhaupt kein Geld auf dem Konto haben, in dem Fall ist es wohl für die Bank egal, dass es einen Sicheren Geld-Eingang gibt, oder? Wäre es dann nicht besser, mit anderen Kritierien zu sieben, z.B. mit einer Schufa-Auskunft?
So genau kenne ich mich da jetzt nicht aus, tut mir leid, aber ich denke eben dass es der Bank lieber ist, wenn sie viele sichere Kunden haben, auch wenn diese wenig Geld am Konto haben.
Hey Apfelkind89
Tipp:
Mache es wie ich,arbeite fleißig und verdiene sehr gut-->dann kannst du so viele Konten haben wie du willst-quer Beet.
Als Bank würde ich mir auch kein "Risiko-Urlauber" ins Nest setzen. Ist der Kunde nicht mehr zahlungsfähig bleiben die Gläubiger (auch Banken) auf den Miesen sitzen.
Nein danke. Dann lieber weniger,dafür aber zuverlässige Kunden.
Du interpretierst bestimmte Zusammenhänge falsch. Die von Dir benannten Kundengruppen sind für Banken durchaus Interessant.
Was Du nicht beachtest, ist dass die Banken unterscheiden zwischen Individual- und Retail-Kunden. Das Retail-Geschäft ist das "Massen"-Geschäft. Hier muss möglichst viel standartisiert und ohne Extra-Prüfungen ablaufen. Hier z. B. ein bestimmtes Einkommen für bestimmte Standarts zur Voraussetzung zu machen ist effektiv und für die Banken durchaus sinnvoll.
Du scheinst eher in den Kundenkreis der Individualkunden zu gehören. Wenn Du Dich der Bank aber als solcher nicht zu erkennen geben willst, musst Du damit leben, als "Mengenkunde" bedient zu werden.
Und: Keinesfalls hat die Bank Interesse an Deinem Geld auf Konten und Tagesgeldkonten - sie betrachtet dieses Geld als Gift. Ein Millionär, der sein Geld bei der Bank nur "parken" will, ist mit das Übelste, wass einer Bank passieren kann. Jede Million auf dem Konto kostet die Bank z. Zt. 4.000 EUR pro Jahr.
Die Bank wird mit der Million "arbeiten" und satte Gewinne machen, da sie dem Millionär, wenn überhaupt, geringe Zinsen zahlt, aber im Kreditgeschäft nach wie vor zweistellige oder hohe einstellige Zinsprozentsätze veranschlagt.
Ich bin davon ausgegangen, dass mit dem Geld, was die Kunden auf der Bank lassen, spekuliert wird um es zu Gunsten der Bank zu vermehren. Ist das nicht so? Wenn dem nicht so wäre, hätte die Bank doch überhaupt nichts davon, Girokonten zur Verfügung zu stellen - auch nicht bei Angestellten?! Oder wie läuft das Geschäftsmodell sonst ab?
Wenn die Bank mit dem Geld spekulieren dürfte, müsste man zurecht Angst um seine Einlagen haben. Die Bank darf das Geld höchstens als Kredit ausleihen. Logischerweise aber nur solange, wie es ihr zur Verfügung gestellt wird, d. h. langfristig angelegtes Geld kann langfristig ausgeliehen werden, kurzfristig angelegtes Geld auch nur kurzfristig. Geld auf Konten und Tagesgeldkonten sind natürlich kurzristige Anlagen. Spekulieren darf die Bank allenfalls mit Eigenkapital.
Wie so oft verdient die Bank ihr Geld mit Informationen: Sie weiß, bei welcher Versicherung oder Bausparkasse Du bist, und kann versuchen Dich da als Kunde zu gewinnen. Bei Einsätzen Deiner Kreditkarte ist die Bank außerdem am Umsatz beteiligt. Wenn Du einen Dispositionskredit nutzt, generiert sie Zinseinnahmen...
Aber ALG2 ist genauso ein regelmäßiger Geldeingang, wie ein Gehalt bei einem Angestellten, und auch in der Geldmenge muss es nicht unbedingt weniger sein.