Wieso glauben mir viele Leute nicht, wenn ich die Wahrheit sage?

5 Antworten

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Der Mensch kann nur sein, was er schon gelernt hat.

Hat er Wahrheit hinter allem gesucht? Hat er viel mehr gelernt. Oder ist er bequemes Ego, ein Benutzer, der andere in seine Schubladen packt, damit er, Egozentriker, die Kontrolle behält.

Du musst nur du selbst sein, geben, gönnen zum Gelingen. Dummheit und Brett vorm Kopf, darfst du anderen lassen. Jeder muss selber lernen.

Nur gleiche Geisthöhen passen zusammen.

Rede mit jedem die Sprache, die er versteht. Nicht Muttersprache, sondern wie sein Verstehen ist. Sonst bekommst du noch deren Neid zu spüren. Bei Menschen mit Brett vorm Kopf geht nicht mehr. Ihr Horizont ist nicht kosmosgross. "Guten Tag, guten Weg", das reicht.

In Familie kann es sein, dass sie dich als Sündenbock ausgesucht haben. Vielleicht hast du nicht die Art zu schleimen. Egozentriker brauchen ständig Egopolitur. Es mangelt ihnen an Selbst und Bewusstheit.

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 - (Liebe und Beziehung, Psychologie, Freundschaft)
Tiefseefisch87 
Fragesteller
 10.06.2022, 20:31

Danke. Ich rede im Prinzip mit allen Leuten gleich. Für mich ist das ein Zeichen gleichen Respekts. Natürlich weiß ich, dass ich Fremdwörter nur bei Leuten einsetze, welche diese Wörter kennen sollten.

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Kanimose  10.06.2022, 20:48
@Tiefseefisch87

Das meine ich nicht.

Gleiche Sprache ist die Bewusstseinshöhe des ANDEREN. Sonst versteht er dich nicht. Wie weit er schauen kann. Mehr kannst du lassen, denn er wird neidisch sein.

Mein Onkel hatte ein Schild in der Werkstatt: Für manche ist Horizonterweiterung bis zum Brett vorm Kopf.

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Kanimose  10.06.2022, 20:54
@Kanimose

Ergänzung: Wenn du Menschen kundtust, dass du mehr weisst, gibst du ihnen unterschwellig auch kund, dass sie wenig wissen. Dementsprechend reagieren sie, je nach ihrer Egogrösse und Ichhaftigkeit.

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Tiefseefisch87 
Fragesteller
 10.06.2022, 22:48
@Kanimose

Ich finde das interessant, was Sie schreiben - aber auch geradezu unmöglich umzusetzen.

Ich kenne natürlich das Bewusstsein des anderen nicht. Die Dinge, die Sie beschreiben (Bewusstseinshöhe, Horizont, Neid), werden vom Gegenüber nie klar kommuniziert. Wie soll ich das erraten? Ich will da auch niemandem etwas unterstellen.

Und wenn mich jemand fragt, was ich so mache, dann erzähle ich eben, was ich so mache. Da gehören natürlich auch Dinge dazu, von denen das Gegenüber weniger versteht. Wir alle haben verschiedene Kenntnisse; das lässt sich doch gar nicht vermeiden. (Beispiel: Eine Freundin von mir ist Künstlerin. Ich verstehe davon fast nichts, finde aber toll, was sie macht, und höre mir das gern an. Wenn es mir zu viel werden würde, würde ich ihr das einfach sagen.)

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Kanimose  11.06.2022, 06:32
@Tiefseefisch87

Ja.

Menschen haben aber verschiedene GeistWesen, verschiedenen Charakter.

Der noch Unbewusste hat Ängste und mancher treibt seltsame 👹lische Blüten deshalb. Gier, Neid usw. Egozentriker gibt nicht, gönnt nicht.

Aus den Bewusstseinstufen kann man erkennen, wie der Charakter der Menschen ist.

Mein Erklären war nur das Lernen, wachsen in der Lebensschule.

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Tiefseefisch87 
Fragesteller
 11.06.2022, 12:10
@Kanimose

Anmerkung: Das Problem geht auch nicht immer davon aus, dass ich etwas erzähle. Wenn meine Mutter zu mir sagt: "Du hast nie studiert" und ich habe gerade einen sehr guten Studienabschluss gemacht, dann reagiere ich natürlich darauf und erkläre, dass und warum die Behauptung nicht stimmt. Niemand kann von mir erwarten, faktisch falsche und unbegründete Abwertungen zu akzeptieren. Und dann wird das, was ich sage, aber nicht geglaubt. Das hat zum Teil groteske Züge angenommen.

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Kanimose  11.06.2022, 12:54
@Tiefseefisch87

Du kannst Erwachsene nicht umerziehen.

Wenn andere dumm sind, ist es deren Dummheit. Die lass ihnen. Rechtfertige dich nicht. Es ist eigentlich nur wichtig, dass du selber kannst, hast und bist. Was andere meinen über dich ist egal.

REagiere nicht auf alles. Wer REagiert, gibt sich in die Hand des Angreifers.

AGIERE NUR DEINES, in Ruhe und Gelassenheit.

Nur wenn andere dich ausnutzen wollen, musst du "Nein" sagen.

Achte deine Mutter als die, die dich 9 Monate rumschleppte und dich versorgte, bis du ausgezogen bist. Und sonst lass sie, wie sie ist.

Sei doch dir selber bewusst und lerne Gelassenheit. Es ist doch alles kausal und kommt doppelt zu uns zurück. Wir sind doch Schöpfer von + wie -.

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  1. Dein Psychologe hat Recht.
  2. Wenn deine Mutter dir schon das Gefühl gab, dann ist das ein tief verwurzeltes Problem bei dir selbst, was die These deines Psychologen nur unterstützt.

Ich persönlich habe immer das Gefühl, jede Entscheidung rechtfertigen zu müssen. Dass ich es gut durchdacht habe und nicht einfach unüberlegten Unsinn mache. Ich glaube, dass mich andere für naiv halten.

Und jetzt rate mal, wo das angefangen hat! richtig: in der Kindheit bei meinen Eltern.

Viele halten es für ein Klischee, aber je älter ich werde, desto sicherer bin ich mir: die Beziehung zu den Eltern ist die Grundlage für jede weitere Beziehung in deinem Leben.

Ich finde, du solltest das Problem bei der Wurzel packen und deine Beziehung zu deiner Familie aufarbeiten (mit ihnen oder ohne sie). Ich bin sicher, dass dein Psychologe dir dabei helfen kann.

Tiefseefisch87 
Fragesteller
 10.06.2022, 20:38

Ich kann Ihre Analyse nachvollziehen. Ich sehe es auch so. Das Problem mit der Familie - es besteht nur mit einem ganz bestimmten Teil der Familie - habe ich schon vor längerer Zeit aufgearbeitet, auch schriftlich. Die Therapie beim Psychologen habe ich schon vorletztes Jahr abgeschlossen (soziale Phobie). Nur ist das Problem mit dem Misstrauen in vielen sozialen Bereichen eben weiterhin präsent.

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Diese Einstellung hatte ich auch mal.

Mittlerweile mache ich das so: Ich mache die richtige Aussage, was die anderen damit machen, ist deren Sache.

Ich muss nicht Recht haben, so lange die falsche Ansicht der anderen nicht gegen das Strafgesetzbuch verstösst.

Auf Recht zu bestehen, verbraucht nur Kraft.

Tiefseefisch87 
Fragesteller
 10.06.2022, 20:40

Grundsätzlich sehe ich das auch so. Aber in einer engeren sozialen Beziehung wie einer Freundschaft oder auch bei Kolleg*innen etc. finde ich es schwierig, ohne Vertrauen zurechtzukommen. Eine Kollegin hat zweimal den Verdacht in den Raum gestellt, ich würde mit gefälschten Daten arbeiten, ohne dafür irgendeine Begründung zu haben. Sie hat das offensichtlich auch weitererzählt, weil andere mich damit konfrontiert haben. Ich konnte nachweisen, dass alles korrekt war. Trotzdem finde ich so etwas belastend.

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Manchmal ist eine Gratwanderung.

Mein Zimmernachbar auf der Arbeit war auch mal anderer Ansicht.

Tiefseefisch87 
Fragesteller
 11.06.2022, 19:10

Habe ich Sie richtig verstanden, dass Sie eine unbegründete, nachweislich falsche Verdächtigung durch jemanden, der bei den infrage stehenden Handlungen gar nicht dabei war (ergo keine Ahnung hat), als eine bloße Meinungsverschiedenheit bewerten? Wenn jemand das Gerücht in die Welt setzt, Sie wären ein Kinderschänder, und das bei Ihrem Arbeitgeber mit Angabe Ihres Namens verbreitet, würden Sie dann von einer bloßen Meinungsverschiedenheit sprechen?

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Vielleicht versuchst du aufgrund deiner Erfahrungen zu hart daran zu arbeiten, ehrlich rüber zu kommen. Möglicherweise nehmen die Personen in deinem Umfeld die Sache anders wahr. Es muss nicht so sein, dass sie dich als Lügner im Sinn haben. Sie erkennen deine Unsicherheit. Und sein wir ehrlich... Wenn wir im sozialen Umfeld - warum auch immer - zu häufig Unsicherheit an den Tag legen, distanzieren sich andere automatisch.

Du erwähnst viel über Fakten, die du anderen mitteilst. Unabhängig von dem Lügen-Aspekt sind soziale Konversationen in denen überproportional Fakten geliefert werden immer problematisch. Es kann von oben herab wirken oder langweilen. Möglicherweise bewirkt dies bei anderen, dass diese innerliche Barriere hochfahren lassen.

Sozialer Umgang ist stets ein zweischneidiges Schwert. Wie wäre es, wenn du dich in Interaktionen mehr um das soziale/empathische Miteinander in Kommunikationen konzentrierst. Überlasse anderen, was sie von dir glauben wollen/sollen oder nicht.

Was bewirkst du damit?

Deine Mitmenschen werden sich freier Fühlen. Sie werden merken, dass du dich in Gesprächen authentisch mehr für sie interessierst. Mit der Zeit (wahrscheinlich früher als später) werden sie ihren "Wächter" wieder runterfahren. Das Thema Lüge wird sich so in Schall und Rauch auflösen.

Dein Psychologe ist vom Fach und hat mit der selbsterfüllenden Prophezeiung vermutlich nicht unrecht. Was ist wenn du diesen Mechanismus zu deinem Vorteil nutzt? Du weißt, dass du nicht lügst. Also wieso soll diese Tatsache nicht auch deinen Mitmenschen bewusst werden. Begnüge dich doch damit, was du über dich denkst und weißt und überlasse anderen, was sie über dich (und andere) denken wollen.

Wir gehen doch alle durchs Leben und lassen uns von anderen nicht einreden, was wir glauben sollen/wollen und was nicht. Glaub an dich und lass andere in diesem Sinn autark sein.

Alles Liebe und Gute!

Tiefseefisch87 
Fragesteller
 10.06.2022, 20:36

Es ist meist nicht so, dass jemand sagt: "Lüge!". Aber viele glauben mir eben nicht, wenn ich etwas aus meinem Leben erzähle. Erst ein skeptischer Blick, häufig ein "Nein, das stimmt nicht" o.ä. Dann wiederhole ich es und erkläre es. Wieder ein Kopfschütteln. Und beim weiteren Gespräch stelle ich fest, dass sie meine Aussage tatsächlich für falsch halten und vom Gegenteil ausgehen. Ich kann auf diese Weise keine Freundschaft führen, weil für mich zu einer Freundschaft ein grundlegendes Vertrauen gehört (es sei denn, es gibt gute Gründe dagegen). Needless to say: Ich habe nur wenige Freunde und keine wirklich engen Freunde, auf die ich mich verlassen könnte.

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verreisterNutzer  10.06.2022, 20:43
@Tiefseefisch87

Dann lass diese Leute dich für einen Lügner halten. Ich weiß, das klingt hart und wie eine Bankrotterklärung. Aber wenn du weißt, du sagst die Wahrheit, was willst du mehr tun? Ich hinterfrage schon auch die anderen, die dich im Gespräch der Lüge bezichtigen. Wer macht so was? Normal ist so etwas nicht. Mann, du hast ein Leben, mach dein Ding, du bist offensichtlich schlau und kompetent, nutze das im moralisch Besten Sinn zu deinem Vorteil. Vielleicht musst du nur ein wenig nachjustieren, wem du was Privates über dich erzählst. Be a beast, go for your life! :)

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