Wieso gibt es Religionsunterricht?

8 Antworten

Kommt aus der Bismarckzeit, als die evangelisch-preußische Regierung mit der von Rom gesteuerten katholischen Kirche auf Kriegsfuß stand. Um zu verhindern, dass die Kinder in den Sonntagsschulen indoktriniert werden, hat man den Religionsunterricht unter staatliche Aufsicht gestellt.

Sollte man mit den Freitagsschulen genauso machen. Entsprechende Bestrebungen gibt es bereits.

Religion ist keine Privatsache! Viele tragen offen eine Kreuzkette, überall stehen Kirchen, Kreuze, Moscheen, Synagogen, Glocken läuten für jeden hörbar, Prozessionen und Wallfahrten zeigen für jeden sichtbar: da praktizieren Menschen ihren Glauben. Kirchweihfeste werden weltlich als Volksfeste gefeiert, bei Lebenswenden suchen immer noch über die Hälfte der Bevölkerung Rituale des Glaubens: Taufe, Hochzeit, Beerdigung usw.

Religion ist also Teil unserer Lebenswelt. Die Vermittlung von religiösem Grundwissen ist wichtig, da Kinder Fragen stellen. Sie wollen wissen, was das ist, was sie da sehen, welche Religionen es gibt und wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede sind.

In unserer vielfältigen, widersprüchlichen Welt bietet der Glaube ein Gerüst, das Orientierung gibt. Gerade Kinder und Jugendliche brauchen Hilfe sich im Leben zurecht zu finden. Im Religionsunterricht beschäftigt man sich mit den "großen Fragen" - Woher komme ich? Wer bin ich? Wohin gehe ich? Lebensorientierung!

Religionsunterricht vermittelt Werte: Menschenbild, Menschenwürde, respektvoller Umgang miteinander, solidarisches Handeln, Ermutigung zur Übernahme von Verantwortung, Engagement für das Gemeinwesen stärkt unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft.

Man lernt auch die anderen Religionen und Konfessionen kennen, was Toleranz und Achtung fördert. Wie man konstruktiv miteinander umgeht.

Religionsunterricht spricht auch Themen an, die sonst nirgendwo vorkommen: Umgang mit Scheitern, Versagen, Schuld, Leid, Krankheit, Tod. Hier stärkt man die Resilienz und Widerstandskraft.

Zudem ist Reliunterricht teil der im Grundgesetz verankerten Religionsfreiheit und dort steht auch, dass er ordentliches Lehrfach ist. Wohin eine Gottlose Gesellschaft geführt hat, hat man vor 1945 gemerkt.

Und es tut gut, die eigenen christlichen Wurzeln zu kennen. Unsere Kultur basiert auf 2.000 Jahre Christentum, unser Land ist durchdrungen von christlichen Hilfswerken und sozialen Einrichtungen, künstlerische oder architektonische Zeugnisse usw.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Religionsunterricht umfasst ja nicht nur den Glauben an einen Gott. Im Übrigen gibt es auch Ethikunterricht.

Da geht es auch um Philosophie sowie um Gerechtigkeits- und Alltagsthemen.

Daher finde ich Religionsunterricht in Schulen schon sinnvoll und konnte da für mich schon einiges rausziehen, auch wenn ich persönlich nicht jede Woche in der Kirche bin.

 Imkerverein bin wird das ja auch nicht in der Schule praktiziert

In der Schule lernt man etwas über Bienen und Honigherstellung. Eine Honigherstellung wird aber nicht praktiziert.

In der Schule lernt man etwas über Religionen. Religionen werden nicht praktiziert.

 Das ist doch Privatsache

Das C in CSU und CDU steht für Christlich.

Religiöse Menschen haben ihre Finger ganz tief in Politik, Kultur und in der Gesellschaft.

Damit es nicht zu religiösen Auseinandersetzungen kommt.

In "meiner" Stadt ist der Anteil der Ausländer bei ca. 40 %. Zahlreiche Religionen und Konfessionen leben da dicht an dicht.

Die Kinder und die Jugendlichen besuchen im Religionsunterricht alle Kirchen, die Moschee und ein Hindu-Prister kommt in die Schule.

Die jungen Leute können die Geistlichen aller Religionen mit Fragen "löchern". Vorurteile werden abgebaut. Sie sind nach dem Religionsunterricht in der Schule sehr gut über Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus und Atheismus informiert.

Vieles wird an die Familie weitergegeben. Deshalb kann ich mich in den vergangenen Jahren an keinen einzigen religiös motivierten Streit erinnern.

Noch immer bekennen sich in Deutschland die Hälfte aller Bewohner zum Christentum.