Wie wird ein Erdkabel fachgerecht abgezweigt an mehrere Abnehmer bzw. Steckdosensäulen?
Hallo zusammen, wir haben im Neubau durch den Elektriker ein Erdkabel NYY-J 5x2,5 qmm mit 57m Länge ab Stromkasten verbauen lassen, welches ich jetzt unterirdisch zum Gartenhaus führen möchte. Unser Grundstück ist recht groß, daher möchte ich auf dem Weg zum Gartenhaus 2 oder 3 Abnahmestellen in Form von Steckdosensäulen installieren. Wie mache ich das am einfachsten? Ich habe gelesen, dass bei Verlegung im Erdreich nichts über Gießharzmuffen geht, alles andere wird mit der Zeit undicht. Oder kann ich auch von einer Steckdosensäule zur nächsten einfach weiterleiten?
Angeschlossen sollen halt perspektivisch mal ein paar Leuchten, Rasenmäher, vielleicht eine Pumpe von einem Whirpool, also keine großen Stromabnehmer. Im Gartenhaus soll Licht und auch eine Steckdosen installiert werden.
Mir ist klar, das so etwas von einer Fachkraft angeschlossen werden soll, aber ich möchte soweit es geht planen, vorbereiten und den Graben stellen.
Viele Grüße
Diese Gießharzmuffen habe ich gefunden:
2 Antworten
wir haben im Neubau durch den Elektriker ein Erdkabel NYY-J 5x2,5 qmm mit 57m Länge ab Stromkasten verbauen lassen
Mit wie viel Ampere abgesichert? Für 16A unter Berücksichtigung des zul Spannungsfall wären max 26m erlaubt. Selbst bei 10A Absicherung wäre es noch zu lang. Bei 6A Absicherung wäre es zulässig...
Abzweigungen werden im Regelfall unterirdisch mit Schrumpf- oder Gießharzmuffen gemacht. Es gibt auch schraubbare Verbinder, die man einbuddeln darf. Auch Gießharzmuffen gehen kaputt. Vor einigen Jahen wurde die Gießharzmuffe von unserem Hausanschluss rausgeschnitten, da sie Wasser gezogen hatte und gekocht hat. Bei uns flackerte das Licht.. Schrumpfmuffen halten auch sehr lange, werden bei uns auf Arbeit auch im 10kV-Bereich eingesetzt... Müssen nur sorgfältig gemacht werden..
In Bezug auf die aktuellen Gegebenheiten braucht Ihr aber eig nicht weiter planen, wenn Ihr das alles da dran hängen wollt... Gerade "vielleicht eine Pumpe von einem Whirpool" wird nichts geben, da ein Wirlpool nicht nur eine Pumpe hat, ggf sogar zwei, sondern auch eine leistungsstarke Heizung, um die Temperatur zu erreichen/erhalten... Das wäre mit 6A zulässiger Absicherung schon nicht mehr möglich...
Es liegt noch gar nichts. Das Kabel liegt derzeit in einem Graben hinter der Terrasse und wartet noch darauf unter die Erde zu kommen. Das will ich jetzt aber im Frühjahr erledigen.
Die Idee mit den Steckdosen hatte ich auch, weil es wesentlich einfacher zu handhaben ist. Da ist aber die Frage, ist das dann auch zulässig? Bzw. kann ich das mit jeder Steckdosensäule machen?
Ich hatte dieses Modell im Auge:
Gibt es nicht auch Abzweigmuffen/Y-Muffen, bei denen der Abzweig aufgecrimpt wird? Da brauche ich ja nur etwas Leiter freilgene (falls überhaupt)?
Der Anschlusskasten ist nicht für zwei Leitungen vorgesehen. Entweder müsste man einen anderen Anschlusskasten verwenden, oder eine zweite Klemmstelle in der Säule verstecken... Da eh eine zweite Klemmstelle rein muss, kann man den mitgelieferten Anschlusskasten dann auch direkt weg lassen...
Die kenne ich nur für dicke Versorgungsleitungen, wie die Hausanschlussmuffen, wo das Kabel nicht aufgetrennt werden muss und sich in den Leiter bohrt und den Abgriff herstellt. Für 2,5mm² kenne ich diese (noch) nicht. Aber die Leitung ist noch gar nicht eingebuddelt, also noch ausreichend Platz zum variieren...
Okay. Ja, an die fürn Hausanschluß dachte ich - die können ja auch unter Spannung gesetzt werden, weil erst durch die Verschraubung die Kontaktierung durch 'piercen' hergestellt wird.
Interessant, daß es nichts ähnliches für kleinere Starrleiter gibt.
Okay, aber grundsätzlich ist erstmal gegen diese Verkabelung nichts einzuwenden bzw. es entstehen dadurch nicht noch weitere Leistungsverluste wenn jemand vom Fach die Installation vornimmt?
Das ist klar, ich meinte jetzt bezogen auf das durchklemmen in der Säule anstatt einer Abzweigmuffe. :)
Danke erstmal, wir haben das damals vom Elektrikermeister durchplanen lassen, auch wenn wir nicht genau wussten, wofür wir es später benötigen würden. Was ich aber so gehört habe, war aber der einstimmige Tenor dass 5x2,5qmm eigentlich für unsere Zwecke ausreichend dimensioniert ist. Es sind ja auch nie gleichzeitig alle Abnehmer aktiv, sondern ich möchte ja nur Möglichkeiten haben, um den Strom abzunehmen.
Mit Whirpool ist auch nur so ein kleiner, aufblasbarer gemeint. Ansonsten brauch man wohl einen separaten Starkstromanschluss.
Ich habe mal im Stromschrank geschaut, das Kabel hat 3 Sicherungen mit jeweils a16A.
Tja, für einen Meisterbetrieb und Fachberatung traurig. Auch wenn nicht alles gleichzeitig in Betrieb ist, so ist die Leitung entsprechend der Nennspannung und Absicherung unter Einhaltung des zul Spannungsfall auszulegen. Das sind hier 230V, 16A, und das ergibt eine mal zul Leitungslängevon 28m bei 2,5mm² bzw bei 57m einen Mindestquerschnitt von 6mm². Und ja, auch die aufblasbaren Wirlpools haben eine Heizleistung von 2kW, sprich schon 8A. Also für 6A Absicherung ohne Pumpe schon zu viel. Es wird zwar auch so funktionieren, hat es schon immer, aber ihr könnt es drehen und wenden wie ihr wollt, gemäß VDE-Vorschrift ist diese Leitungslänge unzulässig. Und abnehmen und in Betrieb nehmen darf eine Fachkraft das so eig nicht.
Gut, da kann ich nix zu sagen. Dafür bin ich Laie und lasse es nach meinen Anforderungen planen.
Im Angebot steht das:
Erdkabel NYY-J 5x2,5 qmm
(45m als Ring außen, .12m im Haus bis
Zählerschrank)
liefern und verlegen im Haus auf dem
Rohfußboden
Damit muss ich jetzt aber leben, so einfach krieg ich kein neues Kabel verlegt.
Unterirdisch vergießen oder einschweißen, oberirdisch kannst du klemmen. Polyurethan reicht aber, muss kein Harz sein.
Noch was.. Liegen schon Kabelschleifen an den Stellen, wo die Abzweigungen hin sollen? In ein strack gelegtes Kabel ohne Reserven werdet Ihr keine Abzweigstellen mehr rein bekommen, bzw nur sowas von schlecht, weil die Aderenden beim auftrennen so knapp sind, dass man nicht vernünftig arbeiten und pressen kann... Sprich, wenn das nicht von vorne herein mit eingeplant war, wird es sowieso nahezu unmöglich... Wenn Ihr dann sowieso neu legt, legt ein 6mm² um auch mit 16A absichern zu können und plant an den zukünftigen Abzweigstellen direkt Reserve ein, welches Ihr aus der Erde kommen lasst. Dann könnt Ihr die Steckdosensäulen auch als Zwischenklemmstelle nutzen, und braucht keine Muffen in der Erde einzuboddeln. Vorteil, Ihr kommt jeder Zeit auch an die Klemmstelle wieder ran, ohne graben zu müssen...