Wie werden Ausgrabungen finanziert und wer darf die Sachen behalten?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

1) Der Staat (z.B. die entsprechenden Landesämter z.B: für Denkmalpflege - die heißen überall anders) - je nach Größe mit eigenen Mitarbeiter oder Forschergruppen von Universitäten. Die Kosten trägt meist der STaat , es gibt aber auch Drittmittel von Stiftungen

2) schlicht nicht zu beantworten

3) wie gesagt: meist der Staat und Stiftungen - das ist deren Aufgabe - Spenden sind willkommen, bringen aber keine ANsprüche an den Artefakten. Solche privaten "Raubgräberreien" wie früher die Europäer (Forscher, Finanziers, Museen) in Ägypten, Griechenland oder Südamerka durchführten sind seit vielen Jahrzehnten nicht mehr legal.

Museen können beteiligt sein - wenn das Museum unmittelbar damit zu tun hat: z.B: ein Stadtmuseum oder ein frühgeschichtliches Museum an einem frühgeschichtlichen Ort - dann entscheidet das Landesamt, dass sie in das thematisch und örtlich passende Museum gehören

4) das hängt vom historischen Wert und dem Landesgesetzen ab , google mal "Schatzregal" - bei historisch relevanten Stücken haben Finder oder Landeigentümer nie ein Recht auf die Stücke

5) Das ist unterschiedlich - zwischen staatlichen Museen oder gut vernetzten meist nichts - es gibt Staatsverträge zum kulturellen AUstausch. Es ist ja auch Werbung für das verleihende Museum und das leihende Museum muss die Transportkosten durch Spezialspeditionen tragen und die VErsicherungspolice - das sind erhebliche Kosten!

Hey,

ich kenn mich zwar auch nicht super damit aus. Aber ein paar Dinge würde ich gerne dazu sagen.

Also es gibt die unterschiedlichsten Vereine, die sich um Ausgrabungen kümmern. Es gibt auch Archäologen, die das auf eigene Faust machen.

Wie lange eine Ausgrabung dauert und wieviel Leute daran beschäftigt sind kann man so nicht sagen. Manchmal ist einer alleine beschäftigt - manchmal ein großes Team.

was ich recht interessant finde:

In Bayern gibt es ein Gebiet (Altmühltal). Dort wurden sehr viele Fossilien und Versteinerungen gefunden. Viele Touristen kommen in diese Gegend um selbst nach Fossilien zu suchen. Und häufig finden die Touristen sogar einen versteinerten Fisch oder einen Ammonit. Neben den Touristen kommen auch viele Profis dort hin um Ausgrabungen zu tätigen. Die Profis sind meist sehr genervt von den Toursiten, da diese oft in ihrer Ahnungslosigkeit wirklich tolle Funde zerstören.

Wer den Fund behalten darf hängt ganz davon ab was es ist und wo es ist. Wenn jemand einen Haifischzahn, einen versteinerten Fisch oder sonst eine Kleinigkeit findet, dann darf er das ohne große Konsequenzen auch behalten. Finden jemand einen versteinerten Flugsaurier, dann sieht das schon anders aus.

Es hängt natürlich auch von dem Ort ab. Wir dürfen natürlich nicht einfach im Garten unseres Nachbar anfangen zu graben und behalten was wir finden.

Plasmaspender  06.10.2014, 20:11
Es gibt auch Archäologen, die das auf eigene Faust machen.

Nee, auf eigene Faust, d.h. ohne offizielle Grabungsgenehmigung läuft in der Archäologie nichts.

Und deine letzten drei Absätze beziehen sich auf die Paläontologie und nicht auf die Archäologie. Archäologen beschäftigen sich mit menschlichen Hinterlassenschaften. Mit Sauriern oder sonstigen tierischen Fossilien haben sie nichts zu tun.

2

Mit Ausnahme Schleswig Holsteins haben ALLE Bundesländer ein Amt für Vor-und Frühgeschichte. in Schleswig Holstein gibt es ausnahmsweise schon in der Stadt Lübeck allein ein solches Amt. Mit den "Ergebnissen" von solchen Ausgrabungen werden Museen gefüllt UND sie werden dazu genutzt, geschichtliche Erkenntnisse zu verbreiten und gelegentlich richtig zu stellen, falls falsches "Wissen" im Umlauf ist. Um Ausgrabungen so kostengünstig wie möglich zu gestalten, bedienen sich die jeweiligen Ämter gelegentlich der "internationalen Jugendgemeinschaftsdienste" (Bonn) über die auch ich vor vielen Jahren an einer Ausgrabung bei Travemünde teilnehmen konnte. Für die jeweiligen Museen sind die Exponate kostenlos.