Wie weit geht eure Liebe?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Liebe übersteht alles ( wir blieben zusammen) 92%
Das ist zu viel für jede Liebe ( ich würde mich trennen) 8%

3 Antworten

Das kann ich für mich nicht pauschal mit "ja" oder "nein" beantworten.

Situationen wie die hier geschilderte sind kräftezehrende Extremfälle und ohne solch einen Extremfall jemals erlebt zu haben, halte ich es für bedenklich zu sagen: "Ich werde das auf jeden Fall machen" oder "Nein, dann bin ich weg!".

Es ist durchaus möglich, daß ich in solch einer Situation über mich hinauswachsen würde - es ist aber auch nicht auszuschließen, daß ich damit nicht fertig werde und irgendwann die Waffen strecke! Das ist weder gut noch schlecht, sondern einfach nur menschlich!

Meine Mutter starb an Leberkrebs. Mein Vater wollte sie bis zuletzt zuhause pflegen - ich war von Anfang an skeptisch und meine Skepsis war nicht unberechtigt: Da ich ihm wegen meines Vollzeit-Jobs nur wenig helfen konnte, streckte er (Rentner) recht schnell die Waffen und ließ sie ins Krankenhaus bringen, wo sie tags darauf verstarb. Er fühlte sich danach als Versager, was sein (bereits damals vorhandenes) Alkoholproblem noch weiter verschlimmerte.

Richard86 
Fragesteller
 01.02.2023, 11:05

Es tut mir sehr Leid für dich..!!!

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Richard86 
Fragesteller
 01.02.2023, 11:12
@Waldi2007

Eine gute Freundin von mir hat einen Vater der an Alzheimer erkrankt ist mit 68 Jahren... Er wird wieder zum Kind.. Er vergisst auf die Toilette zu gehen ( braucht eine Windel), er macht den offen an und vergisst ihn wieder aus zu machen.. Er erkennt seine andere Tochter nicht mehr die nicht mehr im Haus wohnt.. Jetzt musste sie die Entscheidung treffen ihn in ein betreutes Wohnen zu geben, da sie ja arbeiten muss.. Aber sie muss jetzt natürlich Unterhalt bezahlen das die kosten für das betreute Wohnen gedeckt sind. Das sind dann pro Tochter 750 Euro die zu berappen sind.

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Waldi2007  01.02.2023, 11:22
@Richard86

Ja, das ist schlimm - und wie schnell wird man dann als "undankbare Tochter" abgestempelt, die ihren armen Papa aufs Abstellgleis schiebt - vorzugsweise von all jenen, die im Traum nicht daran denken würden, sich auch nur einen Tag lang um einen Alzheimer-Patienten in fortgeschrittenem Stadium zu kümmern.

Das Positive daran ist aber natürlich, daß ihr Vater nun professionell und kompetent betreut werden kann - etwas, wozu Angehörige nur selten in der Lage sind.

Als es mit meinem Vater zu Ende ging (Nierentumor mit Lungen- und Hirnmetastasen) stand ich für kurze Zeit auch vor der Frage: Soll ich ihn zuhause pflegen oder in ein Hospiz geben? Ich entschied mich für das Hospiz, da ich damals auch schon arbeiten mußte und mir zudem auch sicher war, ihn dort in guten Händen zu wissen. Er starb jedoch, bevor er dorthin kam.

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Weder ja noch nein.

Liebe ist bestenfalls gegenseitig - und sie darf nie bis hin zur totalen Selbstaufgabe führen. Wird diese Liebe vom Partner erwidert, dann sollte dieser irgendwann und je nach Schwere der Situation auch darauf kommen, den Partner "frei zu geben".

Ich kann nicht abstimmen, weil ich weder Ja noch Nein sagen würde. Ich wär natürlich jetzt nicht sofort weg, aber man muss schon auch ehrlich mit sich selbst sein. Wenn man nach einer Weile merkt, dass man wirklich ein Problem damit hat und es darauf hinausläuft, nur mit ihm zusammenzubleiben, 'weil man das nicht macht, sich in so einer Situation zu trennen', dann hat es keinen Sinn, für beide nicht. Ja, vielleicht muss man sich dann fragen lassen, ob man denjenigen überhaupt wirklich geliebt hat, aber am Ende muss man sein eigenes Leben auch mit sich selbst leben und dabei nicht seelisch hinten runter gehen.