Wie war das Leben in westberlin, war es nicht unangenehm von einem fremden Staat mit Mauer umzingelt zu sein?

5 Antworten

Von Experte rotesand bestätigt

Das Leben in Westberlin war das Geilste auf dem ganzen Planeten. Keine Musterung, nichts musste, alles konnte.

Wo sonst konnte man im Herzen einer Großstadt mit nachgeschmissener Sozialhilfe oder einem hochubventionierten Job mit 8% Berlinzulage Urban Gardening betreiben? Also auf dem Balkon nur von Ostberlin einsehbar eine hübsche Haschischplantage aufziehen?

Die von der Mauer umgebene Inselstadt unter alliierter Besatzung hatte etwas Anarchisches an sich. Sperrstunde lernte ich im mondänen Köln kennen. Die kölner Kneipe war rappelvoll, es war ein Uhr morgens und der Kneipenwirt sagte: "Feierabend".

Ich habe einen Lachkrampf bekommen, für mich war machmal um acht Uhr mogens Feierabend.

https://www.youtube.com/watch?v=J6YRKs_hKFQ

West-Berlin war schon etwas ganz Besonderes und Eigenes, anders kann man es nicht beschreiben. Eine solche Situation war weltweit einmalig.

https://youtu.be/qAkOsNX-3Jg?si=6AEqqOrLW2-t5qLc

https://youtu.be/KoWZAyGAK9g?si=uhe1e6EEhLa0JPkS

https://youtu.be/TMh1tk9D998?si=ufjH-qbRNmd-f2eq

Ich weiß von einigen Westdeutschen, die in den Siebzigern nach West-Berlin abgehauen sind, um den Wehrdienst zu entfliehen.

Westberlin war toll. Die Mieten waren ein Traum und die Menschen hatten sich in ihrem Inselleben eingerichtet. Man war ja nicht eingesperrt. Aber das war auch im Westen eine sozialere Zeit, damals.

Nein, wir waren ja nicht gezwungen, jeden Tag die Mauer anzusehen, außer die, die direkt dort gewohnt haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 1972 in Berlin geboren und bis heute hier wohnhaft

so "fremd" war der nun auch wieder nicht. Viele hatten sogar noch Verwandte dort.